Die Sanierung der Hohenzollerngruft im Berliner Dom wird voraussichtlich teurer als zunächst geplant. Schätzungen zufolge entstehen bis zur Fertigstellung Kosten von rund 29 Millionen Euro, wie die Domverwaltung am Mittwoch mitteilte. Das seien etwa 12 Millionen Euro mehr als ursprünglich angepeilt.
Die Hohenzollerngruft zählt nach Angaben des Doms mit 91 Särgen aus fünf Jahrhunderten zu den größten Grablegen Europas. Sie ist die die zentrale Begräbnisstätte des früheren Kaiserhauses. Hier ruhen beispielweise der erste Preußenkönig Friedrich I. und seine Frau Sophie-Charlotte.
Schimmel durch Feuchtigkeit und Wärme
Die Gruft musste umfassend saniert werden, weil steigende Besucherzahlen dem Klima zusetzten. Feuchtigkeit und Wärme machten den Särgen zu schaffen und es bildeten sich Schimmelpilze. Neben einer Klimaanlage wird es nun zum Beispiel für die Barrierefreiheit einen Aufzug geben. Eine neue Ausstellung soll nach Wiedereröffnung über Bestattungsrituale informieren.
Mitfinanziert wird der Umbau vom Bund und vom Land Berlin. Der Dom selbst muss etwa 9,3 Millionen Euro aufbringen.
Anfang 2026 könnte die Gruft wieder öffnen. Die Särge sind derzeit noch ausgelagert. Im Herbst sollen sie in die Gruft zurückgebracht werden.
Kaiser Wilhelm II. in den Niederlanden bestattet
Das Adelsgeschlecht Hohenzollern stellte in Preußen seit dem 18. Jahrhundert die Monarchen und nach der Gründung des Deutschen Reichs 1871 die deutschen Kaiser. Als 1918 die Republik ausgerufen wurde, ging der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. ins Exil. Er wurde in einem Mausoleum in den Niederlanden beigesetzt.
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