Über der Brusttasche einer blauen Uniform steht das Wort Zoll.

Stand: 16.07.2025 14:30 Uhr

Ein Autohändler aus dem Raum Hannover soll 60 Luxusautos im Wert von rund 3,4 Millionen Euro illegal nach Russland ausgeführt haben. Der Zoll ermittelt wegen des Verdachts auf Umgehung von EU-Sanktionen.

Das teilten das Zollfahndungsamt Hamburg und die Staatsanwaltschaft Hannover am Mittwoch mit. Zollfahnder hätten am Dienstag mit Hilfe des Bargeldspürhundes „Blacky“ die Wohn- und Geschäftsräume des Mannes durchsucht. Dabei wurden den Angaben zufolge zahlreiche Beweismittel sowie mehrere Tausend Euro Bargeld sichergestellt.

Fahrzeuge in Russland zugelassen

Die Ermittlungen seien durch einen Hinweis der zentralen Stelle für die Analyse von Verdachtsmeldungen nach dem Geldwäschegesetz – der „Financial Intelligence Unit“ (FIU) – ausgelöst worden. Laut Behörden soll der Händler die Fahrzeuge zur Ausfuhr in Ländern ohne Sanktionsbestimmungen angemeldet haben. Die Autos wurden dann aber in Russland zugelassen, womit der Mann gegen das Ausfuhr-Embargo verstoßen haben soll. Nach Angaben des Zolls konnten Geldströme aus Russland seinen Verkäufen zugeordnet werden. Der Staatsanwaltschaft zufolge wurde der Mann bisher nicht festgenommen, da keine Fluchtgefahr bestehe.

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Es drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis

Seit fast zehn Jahren gibt es eine Sanktionsliste der EU gegen Russland. Die wurde aufgrund des Ukraine-Krieges noch einmal erweitert. Auf der Export-Verbotsliste stehen unter anderem auch Luxus-Autos. Über dieses Verbot soll sich der Autohändler hinweggesetzt haben. „Die Kontrolle der Einhaltung von EU-Sanktionen hat für den Zoll höchste Priorität“, betonte Tino Igelmann, Leiter des Zollkriminalamts. Die Ermittlungen dauern an. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, drohen dem Verdächtigen bis zu fünf Jahre Gefängnis, hieß es.

Ein Hund des Zolls sucht an einem Gerät nach Drogen in einem Container.

Der Zollhund schlägt in einem Regionalzug zwischen Bremerhaven und Twistringen an: Bei einem 24-Jährigen finden Beamte Drogen.

Mehrere Pakete liegen auf einem Karren, manche sind noch von Fischernetzen umwickelt.

Zoll und Polizei kontrollierten das Schiff in Wilhelmshaven. Die Drogen-Pakete waren mit Fischernetzen umwickelt.

Eine dunkle Handtasche

Für solche Produkte braucht es eine Ausfuhr- und Einfuhrgenehmigung. Beides lag nicht vor. Krokodile stehen unter Schutz.

Zwei Zollbeamte auf einer Baustelle.

In den Regionen Braunschweig, Hannover und Osnabrück wurden am Montag zahlreiche Baufirmen kontrolliert.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 16.07.2025 | 12:00 Uhr

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