Hamburg – Jetzt hängt an der sogenannten grünen Energiewende in Hamburg plötzlich ein monströses Preisschild.
Der stadteigene Versorger, die Hamburger Energiewerke, haben angekündigt, dass der Preis für Fernwärme im kommenden Jahr um satte 30 Prozent steigen soll! Gleichzeitig wird bekannt, dass die Baubehörde damit rechnet, dass die Kosten für die angestrebte Klimaneutralität bei Wohnhäusern von 33 auf 40 Milliarden Euro wachsen.
Alles zu zahlen von Mietern und Hauseigentümern!
Der Kostenschock bei der Fernwärme, über die das „Hamburger Abendblatt“ zuerst berichtete, wurde vom rot-grünen Senat jahrelang als vermeintliches Allheilmittel gepriesen. Besonders bitter: Immer hieß es, das werde sozial abgefedert, die Wohnkosten würden höchstens moderat steigen.
Das neue Kraftwerk in Hamburg-Waltershof kostet plötzlich 650 statt 600 Mio. Euro
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Davon ist nun keine Rede mehr. Die Mehrkosten, die für Energie auf Mieter zukommen, sind heftig. Am Beispiel einer 70-qm-Wohnung sind es 300 Euro mehr pro Jahr. Vor allem für sozial Schwächere eine Menge Geld. Insgesamt hängen in Hamburg 540.000 Wohneinheiten am Fernwärme-Netz.
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Begründet wird der massive Anstieg mit Milliarden-Investitionen für neue Leitungen und Kraftwerke. Wie teuer das wird – und wie schlecht teilweise kalkuliert wurde – zeigt aktuell das Projekt eines neuen Gaskraftwerks im Stadtteil Hamburg-Waltershof. Das kostet nach neuesten Schätzungen 650 statt 600 Millionen Euro.
Können Fernwärme-Kunden wechseln?
Ein Problem von Fernwärme-Kunden ist, dass die lokalen Anbieter, in diesem Fall die Hamburger Energiewerke, Monopolisten sind. Ihnen gehören die Leitungen bis zum Haus, sie bestimmen den Preis. Ein Wechsel zu anderen Anbietern ist in der Regel nicht möglich.
Vor allem die Wärmedämmung bei Häusern verursacht hohe Kosten
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Und auf die Hamburger Mieter und Besitzer von Immobilien kommt noch viel mehr zu. Insgesamt wird der politisch entschiedene, klimaneutrale Umbau aller Hamburger Wohnungen deutlich teurer als vor ein paar Jahren berechnet.
Inzwischen gehen die Behörden wird 40 Milliarden Euro aus – fast 20 Prozent mehr – die in den kommenden 20 Jahren fällig werden. Das geht aus einem Bericht des „NDR“ hervor. Schuld seien Inflation und höhere Baupreise.