Stand: 17.07.2025 10:27 Uhr

Kurz vor dem Absturz sprach die Air-India-Crew darüber, wer die Treibstoffzufuhr abgestellt habe. Laut Medienbericht könnte es der Pilot gewesen sein. Eine zentrale Frage bleibt aber offen.


Peter Hornung, NDR

Es war ein kurzer Dialog im Cockpit, der die Unfallermittler offenbar von Anfang an irritierte. Denn zunächst war unklar, wer fragte und wer die Antwort gab.

Nach einem Bericht des Wall Street Journal, das sich auf Quellen in der Untersuchung beruft, habe der Copilot den Captain gefragt, warum er die Treibstoffschalter abgestellt habe. Dieser habe geantwortet, er habe sie nicht abgestellt. Der Copilot war derjenige, der für diesen Flug am Steuer war, der Captain arbeitete nur zu.

Völlig unklar aber ist, warum der Captain den Treibstoff abgestellt haben könnte. Besonders Pilotenvereinigungen wehren sich gegen Vermutungen, wonach es in selbstmörderischer Absicht geschehen sei.

Flugzeugabsturz am 12. Juni 2025

Im indischen Ahmedabad war eine Boeing 787 der Fluggesellschaft Air India kurz nach dem Start in ein Wohngebiet gestürzt. 260 Menschen kamen dabei ums Leben. Der vorläufige Bericht der indischen Sicherheitsbehörde AAIB ergab, dass die Schalter für die Treibstoffzufuhr binnen einer Sekunde beide umgelegt worden waren.

Maschine hatte zuvor technische Probleme

Unterdessen berichtet die indische Zeitung Indian Express ebenfalls mit Berufung auf Ermittlerkreise, die Unglücksmaschine habe in der Zeit vor dem Absturz durchaus technische Probleme gehabt; in der Stromversorgung und in der Software. Das werde weiter untersucht.

Mindestens zwei Mal in den drei Wochen zuvor seien in technischen Protokollen Warnungen aufgezeichnet worden, darunter eine Störung des Treibstoffsystems, die sich später aber als Fehlalarm herausstellt habe. Mit einem endgültigen Unfallbericht ist frühestens in einem Jahr zu rechnen.