Vorstandschef Alexander Wehrle (rechts) und Sportvorstand Fabian Wohlgemuth (links) planen mit Nick Woltemade. Foto: imago/Sportfoto Rudel
Die Stuttgarter lehnen auch die zweite Offerte des FC Bayern umgehend ab. Ändern könnte die Lage nur ein außergewöhnliches Angebot – das nicht aus München kommen muss.
Eigentlich waren sie ja gekommen, um die Kino-Premiere des Films über den Pokalsieg zu verfolgen. Für die Verantwortlichen des VfB Stuttgart gab es aber auch an diesem Abend kein Vorbeikommen am bestimmenden Thema dieses Sommers: Wechselt Nick Woltemade zum FC Bayern? Wird schon verhandelt? Die Stuttgarter Antwort auf diese Fragen ist seit Wochen dieselbe, sie war es auch am Mittwoch: „Wir verhandeln ja nicht, es hat sich nichts verändert“, betonte Vorstandschef Alexander Wehrle im Sender „Sky“, während Sportvorstand Fabian Wohlgemuth ergänzte: „Die Faktenlage hat sich in den letzten Tagen nicht geändert.“
Die unveränderten Aussagen sind insofern eine Neuigkeit, da der FC Bayern kurz zuvor mit einem zweiten Angebot nachgelegt hatte, das bei 50 Millionen Euro Ablöse und fünf Millionen Boni gelegen haben soll. Spätestens jetzt ist also klar: Der VfB meint es ernst, will sich unterhalb eines Einstiegsgebots von 65 Millionen gar nicht erst an den Tisch setzen – und hat das Heft des Handelns in der Hand, da Woltemades Vertrag keine Ausstiegsklausel enthält.
Wehrle: Außergewöhnliches Angebot muss nicht vom FC Bayern kommen
Hierauf verwies auch Wohlgemuth nochmals: „Wir haben einen Spieler, der bei uns unter Vertrag ist und mit dem wir eine langfristige Vereinbarung geschlossen haben. Deshalb gehen wir davon aus, dass der Spieler auch in der kommenden Saison bei uns Fußball spielen wird.“
Ändern könnte das nur ein ungewöhnlich hohes Angebot. „Und wenn etwas Außergewöhnliches passieren sollte, sind wir Profis genug, um uns auszutauschen an einem Tisch“, so Wehrle. Diese Offerte, so der Stuttgarter Vorstandsvorsitzende, könne im Übrigen ja „von irgendeinem Verein“ kommen: „Da geht es nicht nur um Bayern München.“
Zu dessen Vorstandschef hat Wehrle sogar ein ausdrücklich gutes Verhältnis: „Ich tausche mich sehr gerne mit Jan-Christian Dreesen aus, den ich sehr schätze aus dem DFL-Präsidium.“ Nur zur Causa Nick Woltemade gibt es bislang eben keine persönlichen Gespräche – und aus Wehrles die unveränderte Sachlage: „Ich gehe davon aus, dass er nächstes Jahr bei uns Fußball spielen wird. Er ist ein ganz wichtiger Spieler. Wir wollen mit ihm in die Saison gehen.“ Und die bisherigen Angebote des Rekordmeisters haben nicht ausgereicht, daran etwas zu ändern.