Nach monatelanger Modernisierung öffnet das Mannheimer Planetarium wieder seine Türen – mit neuester Technik und einem beeindruckenden Programm.

Seit Ende April war das Mannheimer Planetarium wegen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten geschlossen. In dieser Zeit wurden 1,1 Millionen Euro in die technische Aufrüstung der Projektionstechnik im Kuppelsaal investiert. Dank neuer Soft- und Hardware sei diese nun auf modernstem Stand, heißt es. Einen Eindruck von den neuen Möglichkeiten und der gesteigerten Bildqualität konnten sich zur Wiedereröffnung die Besucher des neuen Programms „Unendliche Weiten – Astronomie für Einsteiger“ machen.

Angesichts der Premierenvorstellung im voll besetzten Kuppelsaal mit den Mitgliedern des Freundeskreises Planetarium kann der technische Leiter Mathias Jäger am Regiepult seine Anspannung nicht ganz verbergen. „Heute Morgen hat alles noch funktioniert, wir hoffen, dass es glatt geht“, zeigt er sich auf Nachfrage recht zuversichtlich. Tatsächlich läuft die Vorstellung bis auf kaum nennenswerte kurze Bildfehler im Grunde bereits perfekt und erntet von den Anwesenden kräftigen Applaus.

Wie Planetariumsdirektor Christian Theis bei der Begrüßung erläutert, war der wichtigste Teil der Modernisierung der Projektionstechnik gewidmet. Neben der Umstellung von Halogen- auf LED-Leuchten durch die Herstellerfirma Zeiss sei das derzeit leistungsstärkste Softwarepaket für Planetarien installiert worden. Dazu sei auch eine notwendige Aufrüstung der Hardware erfolgt, die im Hintergrund nun über weit höhere Rechenleistung verfügt. Das eröffne neue Möglichkeiten, das neue Programm sei vom Mannheimer Planetariumsteam selbst produziert worden, sagte Theis.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die faszinierenden Bilder der interstellaren, farbigen Gasnebel sind kräftiger, plastischer und schärfer als je zuvor. Der Nachthimmel und die Weite des Universums erscheinen in bisher nicht erreichtem tiefen, samtigem Schwarz. Auch gelingt es nun, den „alten“ Zeiss-Sternenprojektor nahtlos ohne Übergang in die Fulldome-3D-Show zu integrieren.

Deutlich wird dies am Anfang des Programms, das sich traditionell dem Anblick des Mannheimer Sternenhimmels widmet. Ein Anblick, der angesichts der nächtlichen „Lichtverschmutzung“ durch unzählige Quellen so nicht mehr möglich ist, wie angemerkt wird. Im Programm lernen die Besucher astronomische Grundbegriffe kennen, erfahren, was hinter bekannten Sternbildern steckt und wie die Sterne seit langer Zeit zur Orientierung genutzt wurden.

Mit der neuen Planetariumstechnik können die Zuschauer geradezu durch das Sonnensystem fliegen. So ist es von der Erde nur ein Katzensprung zum Mond. Vom Besuch der inneren Planeten Merkur und der 470 Grad Celsius heißen Venus geht die Reise zum roten Nachbar-Planeten Mars, wo noch Reste von Wasser als Eis zu finden sind.

Entlang der äußeren Planeten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun führt der Flug hinaus zu dem uns nächstgelegenen, rund vier Lichtjahre entfernten Sonnensystem Alpha Centauri. Kosmische Entfernungen stellen kein Hindernis mehr dar. In faszinierenden, dreidimensional wirkenden Bildern führt die Reise durch unsere Milchstraße und demonstriert ihre Form als Spiralgalaxis. Nach einem Abstecher zur Nachbargalaxis Andromeda geht es noch weiter hinaus zu anderen Galaxien in den Weiten des Universums. Das Programm dauert etwa 55 Minuten und wird für Kinder ab zehn Jahren empfohlen.

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Mehr Infos und Tickets unter Telefon 0621 415692 und www.planetarium-mannheim.de