Die israelische Armee hat bei einem Luftangriff die einzige katholische Kirche in Gaza getroffen. Zwei Menschen wurden getötet. Das israelische Militär kündigte Aufklärung an, der Papst forderte erneut eine Waffenruhe.
Ein israelischer Angriff hat die einzige katholische Kirche im Gazastreifen getroffen. Zwei Menschen kamen dabei ums Leben. Laut Caritas handelt es sich dabei um einen 60 Jahre alten Hausmeister und eine 84-Jährige, die in einem Zelt der Caritas auf dem Kirchengelände psychosoziale Unterstützung erhalten habe. Der Gemeindepriester und weitere Menschen seien verletzt worden.
Zeugen berichteten, die Kirche sei allem Anschein nach von einem Panzer beschossen worden. Der geschäftsführende Direktor des Al-Ahli-Krankenhauses, Fadel Naem, sagte, unter den Verletzten seien ein Kind mit Behinderung, zwei Frauen und ein älterer Mensch. In der Kirche seien Christen und Muslime untergebracht, unter ihnen Kinder mit Behinderungen.
Die israelische Armee kündigte eine Untersuchung an und erklärte ihr Bedauern für entstandene Schäden. Man unternehme „alle zumutbaren Anstrengungen, um Schäden an Zivilisten und zivilen Einrichtungen, einschließlich religiöser Stätten, zu vermeiden“, heißt es in einer Mitteilung.
Papst fordert Waffenruhe
Papst Leo XIV. zeigte sich tief traurig über die Toten und Verletzten. In einem vom Vatikan veröffentlichten Telegramm rief er zum sofortigen Waffenstillstand auf. Er hoffe auf Dialog, Versöhnung und dauerhaften Frieden für die Region, so Leo XIV.
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni kritisierte den Beschuss. „Die Angriffe auf die Zivilbevölkerung, die Israel seit Monaten verübt, sind inakzeptabel“, sagte sie. „Keine militärische Aktion kann eine solche Attitüde rechtfertigen.“
In dem überwiegend von Muslimen bewohnten Gazastreifen leben nach Angaben des US-Außenministeriums nur etwa 1.000 Christen. Die meisten von ihnen gehören zur griechisch-orthodoxen Kirche.