Berlin – Ein Bürgergeld-Empfänger spielt sich als Sheriff in der Freien Universität Berlin auf und verweigert einem jüdischen Studenten den Zugang zu einem Hörsaal, damit propalästinensische Hausbesetzer dort weiter ungestört ihre Hetzversammlung abhalten können. Nun stand er dafür vor Gericht – und kam mit einer milden Strafe davon.

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Lahav Shapira (32), Bruder von Comedian Shahak Shapria (37), studiert auf Lehramt (Sonderpädagogik/Biologie) und ist Mitglied der jüdischen Gemeinde. Nach dem Hamas-Pogrom in Israel am 7. Oktober 2023 (1200 Ermordete, 250 Geiseln) protestiert er offen gegen Antisemitismus bei propalästinensischen Aktionen. Die werden von der Uni-Leitung langmütig toleriert, nur zögerlich unterbunden. Mittlerweile verklagt Shapira die FU wegen Pflichtverletzungen.

Auch am 14. Dezember 2023 ist er an der Freien Universität. Und trifft dort auf Burak Y. (32) aus Berlin-Schmargendorf aka „Baki“. Der lebt von Vater Staat, bezeichnet sich als „Teil von Klasse gegen Klasse“. Die Gruppierung gilt als gesichert linksextremistisch. An jenem Tag haben seine Leute einen Hörsaal besetzt, überall hängen Hetz-Plakate gegen Israel.

Lahav Shapira

Lahav Shapira

Foto: Soeren Stache/dpa

Burak Y. sagt, er sei kein Antisemit. Er sei der „Ordner“ gewesen, der „unkontrolliertes Gerangel“ verhinderte. Er versperrte dem „Störer“ den Weg in den Hörsaal. Es gibt keinen Nachweis von Körperverletzung, Beleidigungen fallen unter den Tisch (Strafantrag zu spät gestellt).

Verurteilt wird Y. nur für Nötigung: „Student Shapira hatte das Recht, den Hörsaal zu betreten“, sagt Richterin Leonie Richter: „Sie hatten kein Recht, ihn davon abzuhalten.“ Die Strafe: 450 Euro (30 Tagessätze à 15 Euro).

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2 Monate nach der Hörsaal-Besetzung zerschlug ein anderer FU-Student Lahav Shapira nachts in Mitte das Gesicht. Der antisemitische Schläger (24) bekam 3 Jahre Knast, Berufung läuft.