Zur Gründung gab es nur ein einziges Produkt: Bücher.  - Copyright: Amazon Zur Gründung gab es nur ein einziges Produkt: Bücher. – Copyright: Amazon

Am 16. Juli feierte der wohl bekannteste E-Commerce Händler sein 30-Jähriges-Jubiläum.

Amazon ging am 16. Juli 1995 an den Markt. Damals gab es noch kein AWS, Prime Day oder all die anderen Dinge, durch die das Unternehmen berühmt wurde. Stattdessen verkaufte Amazon nur eine Sache: Bücher.

Die ersten Besucher der Website wurden mit „Willkommen bei Amazon.com Books!“ und dem Versprechen aus „einer Million Titeln“ bestellen zu können begrüßt, wie ein Screenshot zeigt.

Kunden konnten sich auch für E-Mail-Benachrichtigungen über neue Buchveröffentlichungen anmelden oder eine tägliche Auswahl an empfohlenen Büchern durchsehen.

Es gab eine Auflistung von Stellenangeboten bei dem Startup. „Wenn Sie an der neuen Verbindung von Einzelhandel und Computern interessiert sind, sollten Sie sich die Möglichkeiten ansehen“, hieß es auf der Website.

Heute sehen Amazon-Kunden wahrscheinlich innerhalb weniger Sekunden nach dem Aufrufen der Unternehmens-Homepage einen Werbespot für eine von Amazon produzierte Serie, maßgeschneiderte Produktempfehlungen und einen Hinweis auf eine Prime-Mitgliedschaft.

Mittlerweile hat Amazon deutlich mehr Auswahl.  - Copyright: Screenshot Mittlerweile hat Amazon deutlich mehr Auswahl. – Copyright: Screenshot

Damals leitete Jeff Bezos das Unternehmen zusammen mit seiner jetzigen Ex-Frau MacKenzie Scott und sieben weiteren Amazon-Mitarbeitern. Ende 2024 hatte das Unternehmen dagegen rund 1,5 Millionen Voll- und Teilzeitbeschäftigte.

Bezos kam auf die Idee, Bücher zu verkaufen, als er in den frühen 1990er-Jahren im Finanzwesen in New York City arbeitete.

Er erstellte eine Liste mit etwa 20 Artikeln, die er online verkaufen könnte. Bezos entschied sich für Bücher, weil es mehr verschiedene Arten von Büchern als von irgendeinem anderen Produkt gab, sagte er 1997 in einem Interview.

Damals schätzte Bezos die Zahl der gedruckten Bücher auf etwa drei Millionen, davon etwa die Hälfte in englischer Sprache – weit mehr, als ein stationäres Geschäft aufnehmen konnte.

„Wenn man so viele Artikel hat, kann man buchstäblich ein Online-Geschäft aufbauen, das auf keine andere Weise existieren kann“, sagte Bezos.

Seitdem hat Amazon sein Imperium auf den Handel mit Lebensmitteln, Webdiensten und Unterhaltung ausgedehnt. Das Unternehmen hat jetzt eine Marktkapitalisierung von mehr als zwei Billionen US-Dollar (rund 1,84 Billionen Euro).

Amazon hat seinen ersten Film-Download-Service im Jahr 2006 unter dem Namen Amazon Unbox auf den Markt gebracht. Der Dienst hat sich seitdem weiterentwickelt und viele Namen überlebt. Im Jahr 2008 wurde er zu Amazon Instant Video, 2011 zu Prime Instant Video und schließlich zu Prime Video, einer Streaming-Bibliothek, die für Prime-Mitglieder zugänglich ist.

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Im Anschluss an das Filmgeschäft veröffentlichte Amazon 2008 auch seine erste mobile Shopping-App für das iPhone und den iPod Touch und war damit eines der ersten Unternehmen, das Shopping auf Touchscreen-Geräten verfügbar machte.

Im Juni 2017 kaufte Amazon die US-amerikanische Supermarktkette Whole Foods Market für rund 13,7 Milliarden US-Dollar (umgerechnet etwa 12,6 Milliarden Euro) in einem Bargeschäft – die bisher bedeutendste Übernahme des Unternehmens. Der E-Commerce-Riese kündigte damals in einer Pressemitteilung an, dass die Zusammenführung die Preise senken und die Prime-Vorteile in die Whole Foods-Filialen bringen würde.

Der größte Führungswechsel bei Amazon fand 2021 statt, als der damalige CEO Bezos im dritten Quartal des Jahres in den Executive Chair wechselte. Andy Jassy, zuvor CEO von Amazon Web Services, wurde Bezos‘ Nachfolger und ist seitdem CEO.

Amazon kündigte vor Kurzem einen weiteren Vorstoß in den Bereich der Künstlichen Intelligenz an. Eine 100-Milliarden-Dollar-Initiative zum Aufbau von Rechenzentrums-Clustern, die von kundenspezifischen Trainium-2-Chips angetrieben werden, genannt Projekt Rainier. Diese Einrichtungen werden derzeit in Pennsylvania und North Carolina ausgebaut.

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