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Künstlerin Brigitte Göbel bespricht noch Teile ihrer Begrüßungsansprache mit Bernd Buntenbach, dem Besitzer der Alten Apotheke. © Jürgen Krutzsch
Die 85-jährige ehemalige Hauptschullehrerin stellt ihre fotografischen Werke in der Alten Apotheke aus.
Die nächste Ausstellung im Neuenrader Kunstfenster ‚Alte Apotheke‘ wird von der Lüdenscheider Künstlerin Brigitte Göbel gestaltet. Göbel war dort bereits mehrmals zu Gast, letztmalig im Juli 2024 mit ihrer Ausstellung „Finderlohn“. Dieser Titel bezog sich auf ihre spezielle Art, Kunst zu verwirklichen. Alles, was ihr auf ihren Wegen interessant erscheint, wird aufgesammelt, später zu kleinen Kunstwerken zusammengefügt und findet dabei oft auch einen Platz auf einer Leinwand anstelle von Farbe. Manchmal sucht sie ganze Bauschuttkippen nach Teilen ab, die ihr geschultes Auge für künstlerisch verwendbar erachtet.
Aber auch fotografisch ist sie auf der dauernden Suche nach Motiven, die der normale Betrachter gar nicht als Motiv erkennen würde. Sie fotografiert aus Freude an Formen, Strukturen und Farben. Ihre Motive sind Zufallsfunde die, weil unscheinbar, gewöhnlich nicht wahrgenommen und beachtet werden. Die fügt sie oft zu Serien zusammen und lässt dann die unterschiedlichen Formen und Farben wirken, die sich auf jedem einzelnen Foto verändert haben, sodass man das eigentliche Motiv als solches gar nicht mehr wahrnimmt.
Die 85-Jährige war bis 2003 Hauptschullehrerin in Lüdenscheid. Sie bezeichnet sich selber als Autodidaktin, wenngleich sie außer Anglistik auch Kunstgeschichte und Visuelle Kommunikation studiert hat. Ihre Fotos werden nicht bearbeitet, sie benutzt nur eine einfache Digitalkamera und ihr Auge.
Diesmal wird die Vernissage ihrer Ausstellung „Verdichtungen – Fotografien und Objekte“ allerdings nicht an einem Samstag sein, sondern bereits am Freitag, 18. Juli, ab 19 Uhr.
Motive aus Göbels Ausstellung „Finderlohn“ von 2025 sind bis zum 2. August im Kunstfenster zu sehen. © Jürgen Krutzsch