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Apple feiert in diesem Monat zehn Jahre Apple Music. An der Spitze des Streaming-Dienstes steht der Deutsche Oliver Schusser. Im Gespräch mit BILD verrät er, was den deutschen Markt für Apple zum Sonderfall macht und was „Die drei Fragezeichen“ damit zu tun haben.
„Deutschland ist einer der lokalsten Märkte der Welt und das ist auch wunderbar so“, erklärt Schusser. „In Deutschland ist das Albumformat definitiv populärer als in anderen Märkten. Ich halte das für ein gutes Zeichen. Der Streamingmarkt ist sehr auf Playlists gegangen, bei unseren Wettbewerbern finden Alben zum Teil gar nicht mehr statt.“
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Auch in Sachen Digitalisierung ging es hierzulande, wenig überraschend, ein bisschen langsamer: „In der Tat ist der deutsche Markt beim Streaming ein bisschen hinterher gewesen. Das lag auch daran, dass wir eine starke Distribution von CDs hatten und physische Tonträger gibt es auch heute noch recht viel im Vergleich zu Amerika.“
Apple Music, der hauseigene Streaming-Dienst des iPhone-Konzerns, ist hinter dem Platzhirsch Spotify der weltweit zweitgrößte Anbieter von Musik-Streaming. Als Vice President Apple Music, Apple TV+, Sports & Beats verantwortet Schusser einen Großteil der Service-Sparte von Apple. Schon 20 Jahre arbeitet er für das Unternehmen. Zunächst in London, nun seit sechs Jahren in der amerikanischen Firmenzentrale in Cupertino (Kalifornien). Ursprünglich kommt er aus München.
„Die drei Fragezeichen“ – ein Hit im iTunes-Store
Aber die eigentliche Besonderheit: ausgerechnet Hörspiele wie die der „Drei Fragezeichen“, die Apple auf seiner Plattform auch anbietet. Laut Schusser waren die Hörspiele der drei Detektive sogar mal der erfolgreichste Künstler im iTunes-Store von Apple. „Das ist eine einzigartige Situation auf der ganzen Welt“, erklärt Schusser. Denn kaum ein Land ist so verrückt nach Hörspielen wie die Deutschen. „Das gibt es nicht in Amerika, nicht in England, das ist ein sehr deutsches Thema.“
Doch wer schon einmal eines der Abenteuer von Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews bei Apple Music hören wollte, weiß: So ganz ist die Plattform nicht darauf ausgelegt. Die App merkt sich nicht, wo man zuletzt im Hörspiel war, die Kapitel sind unübersichtlich. Andere Anbieter warten hier mit mehr Komfort auf.
Hörspiele sind ein Sonderfall
Wird Apple hier der deutschen Besonderheit entgegenkommen? Schusser: „Wir haben uns bei Apple Music dafür entschieden, dass es eine Musikplattform ist. Wir merken, dass unsere Wettbewerber ein bisschen von der Musik weglaufen. Die machen Podcasts, Hörbücher, sogar Short Videos in ihren Musik-Apps. Das ist auch okay, aber wir wollen eine Musikplattform sein.“
Das macht das nach Hörspielen verrückte Deutschland für Apple zu einem Sonderfall. Denn anders als viele Mitbewerber lagert Apple Inhalte wie Podcasts, Bücher und auch klassische Musik in spezialisierten Apps aus. Nur für Hörspiele gibt es bisher keine. „Daher haben wir keine ideale Lösung für Hörspiele“, räumt Schusser ein. „Ganz ehrlich: Da haben wir bisher noch nicht die Zeit für gehabt.“