Die „Juicy Beats“ am 25. und 26. Juli blicken in diesem Jahr auf 30 Jahre Festivalgeschichte zurück. Wie in seinen Anfängen ist das Festival eine bunte Party, organisiert mit städtischer Beteiligung, neuen Dortmunder Bands, Vereinen und Institutionen.

Wie immer weisen Früchte zu den Acts im Westfalenpark: Freitag locken die Headliner „zartmann“ und „Montez“ zur Hauptbühne in den Park. Die „Dortmund.Macht.Lauter.-Stage“ sorgt an der „Ananas“ am Festival-Freitag für das Alternativprogramm: Hier performen hoffnungsvolle Newcomer aus Dortmunds Musikszene. Die Dortmund.Macht.Lauter.-Stage bietet seit 2016 Dortmunder Bands die Möglichkeit, sich dem großen Publikum zu präsentieren. Genauso wie das Jugendamt mit der „Bring your own Beats“-Bühne. Ein Beispiel dafür ist das Dortmunder Rap-Kollektiv „Patina Records“, das auf der Nachwuchs-Bühne begann. Die Künstler überzeugten mit ihrem innovativen Sound und sind in diesem Jahr am Freitagnachmittag auf der zweiten Hauptbühne, der Himbeere.

Von Alternativrock bis Balkan-Beats

Die Dortmund.Macht.Lauter.-Stage bietet am Freitag weiteren Bands die Chance zu performen – mit dabei sind: „Trio Randale“, „The Rival Bid“, „Schwarzpaul“, „Karlskrona“, „Tanzorchester Schmidt“ und „Roughhouse“. Eine abwechslungsreiche Mischung: Das Trio Randale arbeitet als Kollektiv mit einer mitreißenden Mischung aus Musik, Sound, Theater und Tanz – da können sich die Zuschauer kaum entziehen. „Roughhouse“ ist ein international anerkannter Künstler, Performer und musikalischer Leiter mit einer Karriere, die sich über mehrere Genres und Kulturen erstreckt.

Auch die Alternativ-Band „The Rival Bid“ ist längst kein Geheimtipp mehr: Sie klingen nach Indierock aus London, kommen aber aus Dortmund. Mit „Schwarzpaul“ erobert moderner Reggae-Sound mit Dub und Rockelementen die Bühne. „Karlskrona“ heißen wie eine schwedische Stadt, präsentieren aber Dortmunder Sound mit Keyboard, Gitarre, Percussion und zwei Stimmen. Das Dortmunder „Tanzorchester Schmidt“ steht für einen eigenen und äußerst tanzbaren Stilmix, der von der energiereichen Musik des Balkan als Basis über Pop, Hip Hop bis Funk reicht.

„Bring Your Own Beats“

Am Samstag spielen abends auf der Mainstage „Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys“ und „Tram“. Mittags performen „PA69“, eine angesagte Rap-Formation aus Berlin. Ein Stück weiter locken ebenfalls dröhnende Beats zur „Weintraube“ und original Dortmund-Sound. Auf der „Bring Your Own Beats“-Bühne präsentiert das Jugendamt aktuelle Newcomer aus Dortmund und Umgebung. „Lesola“ und „Basicboi“ starten hier bereits gegen 14 Uhr mit Trap Music, dazu tanzbare Elemente und einer Energie, die direkt in die Crowd übergeht.

Danach wechseln sich Rap-Newcomer mit alten Hasen auf der Bühne ab: „Brahay4n“ ist mit alternativen Sounds und spanischen Texten zu rollenden Beats dabei. „Lyne“ performt Alternative-R&B, und HipHop-Papa Max Gyver ist natürlich auch am Start. Den Abend an der „Weintraube“ bestimmt die „Allwettercrew“ mit ihrer authentischen Performance mit „Witz und Konz“, der wohl bald auch größere Bühnen rocken wird. So sorgt das städtische Jugendamt zusammen mit dem Juicy Beats-Team für musikalischen Nachwuchs auf dem Festival. Hier gab es schon einige Entdeckungen, die später auf den Hauptbühnen standen.

Pralles Party-Programm an beiden Tagen

Das Jugend- und Kulturcafé Rheinische Straße (JKC) zieht wieder mit der Graffiti-Area für junge Graffitikünstler auf das Festivalgelände. An beiden Festivaltagen können junge Künstler hier sprayen, untermalt von Klängen aus dem Dortmunder MusikImbiss – hier gibt es statt Currywurst heiße Beats von angesagten lokalen DJs. Zum Beispiel mit Lesola, DJ Marshall Artz, Basicboi und Sunz One.

Noch mehr Spaß für Kids

Wieder dabei ist auch die Sport- & Fun-Zone der Kinder- und Jugendförderung. Am Freitag und Samstag können sich Kinder, Jugendliche und Junggebliebene an einer riesigen Fußball-Dartscheibe, einer Messanlage zur Ballgeschwindigkeit und beim Discgolf austoben. Es gibt auch spezielle Aktionen für jüngere Kids – zum Beispiel die Kinderdisco am Samstag. Ein „Streetpress Workshop“ lädt dazu ein, Festival-T-Shirts selbst zu gestalten, dazu passen Glitzertattoos. Passend dazu gibt es ein ermäßigtes Teen-Ticket. Kinder zwischen sechs und zehn Jahren zahlen an der Tageskasse auch bei ausverkaufter Veranstaltung nur 4,50 Euro. Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt.

Spiel, Spaß und Sicherheit

Damit das Festival friedlich und respektvoll verläuft, hat das Jugendamt gemeinsam mit der Festivalleitung und dem Gleichstellungsbüro ein Awareness-Konzept mit Verhaltenskodex entwickelt – die Botschaft: Auf dem Juicy Beats ist kein Platz für Sexismus, Queerfeindlichkeit, Transfeindlichkeit, jegliche Form von Rassismus oder Ableismus. Die Kampagne „Luisa ist hier!“ ist Teil des Awareness-Konzepts. Dazu gibt es für hilfesuchende Personen ein mobiles Awareness-Team. Fachkräfte bieten Hilfe und Unterstützung in einem Safer Space an.

Hintergrund

Was 1996 als House-Party mit 2.000 Menschen unter dem Sonnensegel im Westfalenpark begann, ist zu einem der größten Popfestivals in NRW gewachsen. Auch mit städtischer Unterstützung, und das nicht nur finanziell: Das Jugendamt hält zusammen mit den Veranstaltern lokale Musikacts, Sport, Spaß und Kampagnen parat. Gemeinsam mit der Festivalleitung haben Mitarbeitende des Jugendamts ein Awareness-Konzept und einen Verhaltenskodex für das Festival entwickelt.

Auch das Kulturbüro unterstützt wieder mit einem Bühnenprogramm, das die Bandbreite des musikalischen Nachwuchses zeigt. 84.000 Euro gehen so an den Verein U-Pop, der die Rechte am Festival hat. Das Konzerthaus bespielt eine Bühne mit Programm. Der Westfalenpark berechnet eine vergünstigte Miete.

Die Popmodern GmbH als Veranstalterin wird – wie bereits im vergangenen Jahr – einen Verlustausgleich der Wirtschaftsförderung in Höhe von 75.000 Euro erhalten. Zusätzlich unterstützt die Stadt Dortmund das Festival in diesem Jahr mit 90.000 Euro.