Der FC Ingolstadt hat am Samstagnachmittag weitere Punkte im Aufstiegsrennen liegen gelassen. Die Schanzer kamen gegen den Tabellenvorletzten Hannover 96 II nur zu einem 3:3 (0:1).
Deniz Zeitler (72. Minute) und Ryan Malone (80.) glichen zunächst den Rückstand durch den Ex-Schanzer Valmir Sulejmani und Robin Kalem (58.) aus. Dann sorgte Sean Busch für die vermeintliche Entscheidung zugunsten der Gäste (82.), doch Malone schlug noch einmal zurück (90.+6).
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FCI-Trainerin Sabrina Wittmann gestand nach der Partie, dass sich dieses 3:3 „wie eine Niederlage“ anfühle. Die 33-Jährige hatte ihre Startelf im Vergleich zum 2:2 im Top-Spiel bei Dynamo Dresden am Mittwoch zum Abschluss der Englischen Woche auf nur einer Position getauscht – und dies nicht ganz freiwillig. Yannick Deichmann ersetzte den gesperrten Vizekapitän Simon Lorenz. Elias Decker lief in der Innenverteidigung neben Mladen Cvjetinovic auf, Marcel Costly als Rechtsverteidiger, davor spielte Deichmann.
Heike verpasst frühes 1:0 für Ingolstadt
Tim Heike, der den FCI in Dresden in Führung gebracht hatte, verfehlte nach einem Steckpass von Max Besuschkow das frühe 1:0 mit per Heber nur knapp (4.). Costly drehte sich nach einer flachen Deichmann-Flanke elegant um die eigene Achse und wurde bei seinem Abschluss im letzten Moment geblockt (8.).
Die akut abstiegsbedrohten Hannoveraner (vor dem 33. Spieltag mit zehn Punkten Rückstand auf das rettende Ufer), die jüngst vor allem gegen die Top-Teams der Liga ordentliche Vorstellungen ablieferten, versteckten sich nicht. Torgefahr resultierte aus ihren Kombinationen zunächst aber ebenso wenig.
Ein Ex-Schanzer trifft im Audi-Sportpark
So leicht wie beim lockeren 4:0-Sieg im Hinrundenspiel in Niedersachsen hatte es der FCI nicht – und lag plötzlich im Hintertreffen. Nach einem groben Abstimmungsfehler in der Schanzer Hintermannschaft und einem kapitalen Ballverlust Lukas Frödes legte Mustafa Abdullatif quer zu Sulejmani, der zum 0:1 einschob.
Die Schanzer verpassten den schnellen Ausgleich: Pascal Testroets Linksschuss rauschte knapp rechts unten vorbei (16.). Einen weiteren Abschluss des zuletzt treffsicheren FCI-Routiniers wehrte 96-Keeper Toni Stahl ab (24.), Besuschkow zielte gegen seinen Ex-Klub aus 16 Metern knapp zu hoch (26.).
Große Räume bot die 96-Reserve den Schanzern weiterhin, doch der Druck der Gastgeber ließ nach einer halben Stunde etwas nach. Derweil verlegte sich Hannover aufs Kontern: Eine der wenigen Möglichkeiten vergab Hayate Matsuda, der bei einem Vorstoß freistehend zum Abschluss kam, den Ball aber in den Fangzaun drosch (34.).
Die letzte FCI-Chance vor der Pause resultierte aus einer missglückten Kopfballabwehr Eric Uhlmanns, der die Latte seines eigenen Tores traf; den Abpraller verpasste Testroet (36.). Stattdessen schnupperte der Tabellenvorletzte am 0:2. Nach einem schlimmen Rückpass von Decker spritze Stefano Marino dazwischen, ließ sich mit seinem Abschluss allerdings viel zu lange Zeit (38.).
FCI: Zeitler ersetzt Heike
Zum zweiten Durchgang ersetzte Deniz Zeitler Heike, und es dauerte keine vier Minuten, ehe die Schanzer die nächste große Chance auf das 1:1 hatten: Der aufgerückte Cvjetinovic zog nach einer Flanke ab, Stahl parierte mit Mühe (49.).
Ingolstadt lief weiter an, gefährlich wurde es aber wieder im Strafraum der Schanzer, weil FCI-Keeper Pelle Boevink – ähnlich wie beim 2:2 in Dresden – einen Eckball unterlief. Wittmann wollte dem Spiel ihrer Mannschaft neuen Schwung zu verleihen doppelt tauschen: Doch noch ehe Ryan Malone und Gustav Christensen (für Testroet und Benjamin Kanuric) ins Spiel kommen konnten, köpfte Kalem eine Matsuda-Flanke aus kurzer Distanz zum 0:2 ein.
Der Schreck des zweiten Gegentreffers war den Schanzern deutlich anzumerken, während Hannover um den auffälligen Sulejmani befreit aufspielte. Den Willen absprechen konnte man der Wittmann-Elf weiterhin nicht, doch für eine Aufholjagd kam zunächst viel zu wenig. Stattdessen hätte Busch früh alle Zweifel am 96-Sieg beseitigen können, doch er verzog (69.) – im Gegenzug brachte Zeitler die Schanzer mit dem 1:2-Anschlusstreffer zurück.
FCI holt 0:2 gegen Hannover auf – und kassiert Nackenschlag
Die Schlussviertelstunde sollte zunächst ein Sturmlauf der Heimelf werden: Fröde (78.) und Moritz Seiffert (79.) verzogen aus spitzem Winkel, dann köpfte Malone zum umjubelten 2:2 ein. Der FCI rannte etwas kopflos an – und wurde für seine Gier durch Busch knallhart bestraft. Von dem Nackenschlag zum 2:3 erholten sich die Gastgeber noch einmal – doch mehr als Malones 3:3 gelang nicht mehr.
FCI am Karsamstag in Osnabrück
Am kommenden Karsamstag (16.30 Uhr/Magenta Sport) geht es für die Schanzer auswärts weiter. An der Bremer Brücke sind sie beim VfL Osnabrück zu Gast (am Samstag 1:0-Sieger in Dresden), der weiterhin tief im Abstiegskampf steckt – mit allerdings weitaus größeren Chancen auf den Klassenerhalt als die Zweite von 96.
Aufstellung
Ingolstadt: Boevink – Costly, Cvjetinovic (73. Seiffert), Decker, Keidel – Fröde, Besuschkow, Deichmann (74. Kopacz), Kanuric (60. Malone) – Testroet (60. Christensen), Heike (46. Zeitler).
Hannover II: Stahl – Niklaus, Wallner, Uhlmann – Abdullatif (74. Arkenberg), Westermeier, Nkili, Matsuda – Marino (83. Dammeier), Kalem (83. Frauendorf) – Sulejmani (68. Busch).
Schiedsrichter: Wienefeld (Hamburg).
Tore: 0:1 Sulejmani (12.), 0:2 Kalem (58.), 1:2 Zeitler (72.), 2:2 Malone (80.), 2:3 Busch (82.), 3:3 Malone (90.+6).
Zuschauer: 4391.