Innovations-Projekt Brave1

Ukraine überrascht mit Angebot an Waffenhersteller

Aktualisiert am 18.07.2025 – 04:18 UhrLesedauer: 2 Min.

Ein Testgerät im Einsatz in der Ukraine. Ausländische Firmen können ihre neuen Produkte jetzt im Kriegseinsatz testen. (Symbolbild)Vergrößern des Bildes

Ein Testgerät im Einsatz in der Ukraine. Ausländische Firmen können ihre neuen Produkte jetzt im Kriegseinsatz testen. (Symbolbild) (Quelle: Brave1)

Die Ukraine fördert Innovationen bei der Waffenentwicklung. Jetzt macht sie ausländischen Firmen ein außergewöhnliches Angebot.

Die Ukraine sorgt wiederholt für Überraschungen in der Verteidigung gegen die russischen Angreifer. Von Drohnenschutz für Panzer über eigene Seedrohnen bis zu Robotern, die auf dem Schlachtfeld eingesetzt werden, reicht die Palette der Ideen. Jetzt geht die Regierung noch einen Schritt weiter.

Mykhailo Fedorow, stellvertretender Premierminister und zuständig für die digitale Transformation, macht ausländischen Rüstungsfirmen ein außergewöhnliches Angebot. Das Programm „Test in der Ukraine“ lädt Hersteller von Waffensystemen ein, ihre Produkte unter realen Bedingungen zu testen – im Verteidigungskrieg gegen die russischen Aggressoren. Das Projekt wurde, so berichtet der „Kyiv Independent“ auf einem Treffen der Vereinigung der US-Armee in Wiesbaden vorgestellt.

Bereits jetzt testet die Ukraine ihre eigenen Innovationen an der Front. Gerade bei Drohnen hat es viele Weiterentwicklungen gegeben, wie zuletzt solche, die mit Glasfasern gesteuert und nicht durch Störsender vom Kurs abgebracht werden können. Für solche Tests wurde der Brave1-Cluster gegründet, eine Plattform, auf der sich Firmen mit neuen Waffen-Ideen präsentieren können. Bislang werden dabei schon 1.500 Technologie-Unternehmen unterstützt. Jetzt wirbt die Ukraine um internationale Partner.

„Die Ukraine schafft Innovationen schnell, massiv und effizient. Wir verändern und entwickeln uns jeden Tag weiter – das ist Forschung und Entwicklung auf dem Schlachtfeld“, schrieb Fedorow auf seinem Telegram-Kanal.

Kiew will nun ausländischen Firmen und Regierungen erlauben, Lösungen für „echte Kriegsszenarien“ zu entwickeln und zu testen. Als Gegenleistung erhalte man umgehend Rückmeldungen von Soldaten im Kampfgebiet und kann seine Produkte basierend auf realen Einsätzen entwickeln.

Besonders im Fokus steht für das Brave1-Projekt die Entwicklung von weiteren Drohnen, Raketen, Anti-Drohnen-Technik, Munition, Laser und Seedrohnen sowie elektronische Kriegsführung. Die Ukraine bietet Interessenten zwei Möglichkeiten: Unternehmen können entweder direkt an den Tests teilnehmen oder Online-Schulungen anbieten, während ukrainische Teams unabhängige Bewertungen durchführen und detaillierte Berichte liefern.

Es wurde bereits ein Handbuch veröffentlicht, wie Firmen ihre Testprodukte in die Ukraine einführen können. Darin wird erläutert, wie man eine Genehmigung zum Import von Waffen erhält, aber auch, wie mit Beschädigungen von Testgeräten im Kriegseinsatz umgegangen wird. Solche Geräte können entweder der ukrainischen Armee gespendet oder müssen wieder zurückgenommen werden.