Porr Bau Hannover Abbrucharbeiten
Seit 2023 modernisiert eine Arbeitsgemeinschaft aus Porr, Porr Spezialtiefbau und Hagedorn im Auftrag der Landesbehörde den Südschnellweg in Hannover. Dazu gehören der Brückenrückbau, aber auch der Bau einer Behelfsbrücke und eines neuen Tunnels. Die Inbetriebnahme der Behelfsbrücke im Oktober 2024 schuf die notwendige Baufreiheit für die folgenden Arbeiten des Infrastrukturprojekts. Nach dem schnellen Rückbau von fünf Brückenfeldern über Ostern konnte die zweite Phase der Schlitzwandarbeiten beginnen. Ein wichtiger Meilenstein für den Bau des mehr als 1 100 Meter langen Tunnels ist damit erreicht.

Foto: Porr

Der Südschnellweg, ab 1954 errichtet, ist bis heute die einzige hochwasserfreie und leistungsfähige Ost-West-Verbindung im Süden Hannovers. Im Rahmen der Sanierung wird die marode Brücke über die Hildesheimer Straße und die Schützenallee im Stadtteil Döhren durch einen Tunnel ersetzt.

Denn in den letzten 15 Jahren entwickelte sich die Brücke zum Sorgenkind im hannoverschen Verkehrsnetz, da die stetig zunehmenden Verkehrslasten zu erheblichen Verschleißerscheinungen geführt hatten. Zuletzt war der Verkehr lediglich über die beiden Mittelstreifen möglich, Stahlseile mussten die Tragfähigkeit unterstützen.

Damit der Tunnel realisiert werden kann, errichtete die ARGE zunächst eine 940 m lange Behelfsbrücke parallel zur Hochstraße und riss anschließend das bestehende, marode Brückenbauwerk ab. An seiner Stelle entsteht nun ein 1100 m langer Straßentunnel mit Rampenbauwerken zur Unterquerung der Hildesheimer Straße und der Schützenallee.

Seit April ist der 150 t schwere Schlitzwandbagger von Porr Spezialtiefbaus erneut auf der Baustelle im Einsatz. Mit einem rund 15 m hohen Ausleger und einem markanten Schlitzwandgreifer ist der Seilbagger ein m für Passanten. Bereits 2023 wurde auf der Nordseite des Südschnellwegs eine über 1 100 m lange, etwa einen Meter breite Schlitzwand erstellt, als Fundament für die Behelfsbrücke und Vorbereitung für den Tunnelbau.

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Sobald auch die zweite Baugrubenwand fertiggestellt ist, wird der Boden zwischen den Wänden abgetragen und die Ingenieurbauarbeiten für den Straßentunnel mit Rampenbauwerken beginnen.

Foto: Porr

Aktuell entstehen auf der Südseite die entsprechenden Gegenstücke: An den Baudocks 1 und 2 westlich der Schützenallee erstellt der Porr Spezialtiefbau eine ebenso lange, bis zu 30 m tiefe Schlitzwand. Sobald beide Wände stehen, kann der Boden dazwischen ausgehoben und mit dem Ingenieurbau des Tunnels begonnen werden.

Die Inbetriebnahme der Behelfsbrücke im Oktober 2024 ermöglichte den planmäßigen Abbruch der alten Brücke, die zuletzt nur noch eingeschränkt nutzbar war. In nur sechs Tagen trug die ARGE rund 246 m der insgesamt 484 m langen Brücke ab – deutlich mehr als die ursprünglich vorgesehenen 136 m. Ein kontrollierter Sprengabbruch war mitten in der Stadt keine Option, denn die Risiken durch Erschütterungen und Staub wären zu groß gewesen. Die umliegenden Gebäude und die Infrastruktur hätten beschädigt werden können. Stattdessen wurde die Brücke mit sechs schweren Baggern schrittweise zurückgebaut. Insgesamt werden rund 15.000 t Beton und Stahl zerkleinert.

Ein Schwerpunkt war der Rückbau der Brückenteile über der Hildesheimer Straße. Dies ist ein besonders sensibler Bereich, in dem nicht nur die Willmerstraße die städtische Hauptverkehrsstraße kreuzt, sondern auch die Trassen der Stadtbahnlinien 1, 2 und 8 verlaufen. Während der Arbeiten wurden sowohl der Straßen- als auch der Bahnverkehr voll gesperrt. Für die Dauer der Maßnahme wurden sowohl der Straßen- als auch der Bahnverkehr voll gesperrt. Die Oberleitungen der Stadtbahn wurden demontiert, ein mehr als 6000 t schwerer Damm aufgeschüttet, 4000 t Brückenteile abgetragen und der Damm anschließend zurückgebaut.

Porr Bau Hannover Abbrucharbeiten
Der Verkehrsknoten Hildesheimer Straße ist ein besonders sensibler Bereich, in dem nicht nur die Willmerstraße kreuzt, sondern auch die Trassen der Stadtbahnlinien 1, 2 und 8 verlaufen.

Foto: Porr

Am Ostermontag konnte die Stadtbahn erfolgreich zur Probefahrt starten, denn der Straßenverkehr wurde noch am selben Abend, acht Stunden früher als geplant, wieder freigegeben. Die Straßenbahn fuhr damit zum ersten Mal über den freigegebenen Bereich, wo bis vor Kurzem noch die ehemalige Südschnellwegbrücke stand. Auch die Gleisanlagen wurden vollständig wiederhergestellt.

Mitte Juni war der Rückbau der Brücke abgeschlossen und der Weg ist damit nun frei für die nächsten Bauphasen: die Schlitzwandarbeiten an der südlichen Baugrubenwand für die Baugrubenumschließung der ersten beiden Tunneldocks sowie die Ankerarbeiten und der Unterwasseraushub der Baugrube von Dock 1 und 2.

Porr Spezialtiefbau bietet mit erfahrenen Teams Speziallösungen für Gründungen, Untergrundabdichtungen, Fels-, Böschungs- und Bauwerksicherungen. Jedes Bauvorhaben benötigt ein solides Fundament – bei größeren Bauvorhaben oder Infrastrukturprojekten sind dabei Speziallösungen gefragt. Mit Standorten in Berlin, Chemnitz, Hannover, Oldenburg, Seevetal bei Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart und München ist Porr Spezialtiefbau deutschlandweit im Einsatz und gewährleistet die technische Geschäftsabwicklung sowie die Kundenbetreuung in der Region. In Colbitz, Sachsen-Anhalt, befindet sich der zentrale Lagerplatz für die Wartung der Maschinen sowie eine eigene Produktionsstätte für Verpressanker und Mikropfähle. Dort werden auch die Spezialgeräte den individuellen Baustellenbedingungen angepasst.

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