Wie lässt sich alte Bausubstanz für moderne Lebensformen neu denken? Statt Abriss und Neubau steht in Berlin immer häufiger der respektvolle Umbau historischer Bauten im Fokus. ENTWICKLUNGSSTADT zeigt zehn wegweisende Projekte, die beweisen, dass nachhaltige Stadtentwicklung auch mit Vergangenheit Zukunft haben kann.

Die Zukunft des Bauens beginnt mit dem Bestehenden. ENTWICKLUNGSSTADT stellt zehn Berliner Vorhaben vor, die zeigen, wie klug und kreativ mit historischer Architektur umgegangen werden kann, wie etwa beim Projekt „Funkytown“ des Berliner Projektentwicklers Trockland. / © Visualisierung: Trockland Management GmbH

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In der aktuellen Debatte um nachhaltiges Bauen und verantwortungsvolle Stadtentwicklung tritt ein Thema zunehmend in den Vordergrund: der Umbau und die Umnutzung historischer Bauten. Statt neue Flächen zu versiegeln und Ressourcen zu verbrauchen, setzen immer mehr Projektentwickler auf die Weiterentwicklung des Vorhandenen – und stoßen dabei auf architektonische, kulturelle und planerische Herausforderungen.

Denn historische Gebäude erzählen Geschichten. Sie spiegeln gesellschaftliche Kontexte, politische Systeme und ästhetische Ideale vergangener Jahrzehnte wider. Der Umgang mit diesen Bauten verlangt ein feines Gespür für Maß, Proportion und Bedeutung – ebenso wie ein hohes Maß an Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Besonders in Berlin, wo sich Gründerzeit, Moderne, Nachkriegsarchitektur und DDR-Baustile zu einem einzigartigen Stadtbild fügen, ist das Potenzial für Umnutzung groß – und zugleich besonders komplex.

Revitalisierung historischer Gebäude: ENTWICKLUNGSSTADT zeigt 10 besondere Bauprojekte

Es geht dabei häufig nicht allein um Restaurierung oder Konservierung. Vielmehr ist gefragt, wie neue Funktionen, Nutzungen und Lebensstile in historische Hüllen passen, oder diese sinnvoll ergänzen können. Der Umbau alter Fabriken zu Kreativstandorten, die Revitalisierung von Verwaltungsbauten zu Wohnquartieren oder die Weiterentwicklung von DDR-Plattenbauten zu modernen Wohn- und Gewerbestandorten zeigt: Aus Vergangenheit kann Zukunft entstehen.

In der historischen Vielfalt steckt also enormes Potenzial. Denn wer bestehende Gebäude weiterdenkt, spart nicht nur CO₂ und Material, sondern verleiht dem Stadtraum Tiefe und Identität. ENTWICKLUNGSSTADT stellt in diesem Artikel zehn Berliner Bauprojekte vor, die mit ganz unterschiedlichen Herangehensweisen versuchen, genau das zu zeigen.


DSTRCT.BERLIN: Wie ein einstiger Schlachthof zum Mobilitätsvorreiter wurde

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Wo früher Rinder geschlachtet wurden, ist an der Landsberger Allee in Prenzlauer Berg ein preisgekröntes Gewerbequartier mit innovativer Mobilitätsinfrastruktur entstanden, realisiert vom Projektentwickler HB Reavis. Das Quartier DSTRCT.BERLIN verbindet Geschichte, Architektur und Verkehrswende zu einem zukunftsweisenden Arbeits- und Kreativstandort.

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Friedrichshain: So sieht der neue Gewerbecampus „Am Postbahnhof“ aus

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Am Postbahnhof in Friedrichshain ist ein weiteres Bauprojekt abgeschlossen worden: Die Eqviva Projektbetreuung GmbH & Co. KG hat das Gewerbevorhaben „Am Postbahnhof“ fertiggestellt. Während im Komplex bereits die ersten Mieter eingezogen sind, läuft die Sanierung angrenzender Bestandsbauten eines anderen, ganz ähnlich gelagerten Vorhabens noch.

„Sixty2“: Wie ein DDR-Bürohaus zum Vorbild für nachhaltige Stadtentwicklung wird

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Ein Plattenbau mit Zukunft: Das Projekt „Sixty2“ steht exemplarisch für die Wiederentdeckung der Ostmoderne in Berlin-Mitte. Wo früher reine Zweckarchitektur dominierte, entsteht heute ein lebendiger Mix aus Wohnen, Arbeiten und Gastronomie. Das von Trockland verantwortet Revitalisierungsprojekt wird einen ganz neuen architektonischen Kontrastpunkt im Berliner Klosterviertel setzen.

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Wohnungen und Gewerbe in historischen Mauern: Projekt „Am Postufer“ in Lichterfelde

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Am Hindenburgdamm in Berlin-Lichterfelde sind im Südwesten der Hauptstadt, direkt am Teltowkanal, neue Wohnungen, Gewerbe- und Einzelhandelsflächen entstanden, die in einem kernsanierten Altbau und drei ergänzenden Neubauten eingerichtet wurden. Das Projekt trägt den Namen „Am Postufer“.

Neue Bockbrauerei in Kreuzberg: Urbanes Quartier auf historischem Grund

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Zwischen historischem Braukeller und ambitioniertem Neubau: In der Neuen Bockbrauerei entsteht im Kreuzberger Bergmannkiez ein urbanes Quartier, das Geschichte und Gegenwart vereint. Mit 220 Wohnungen, Gewerbe, Kultur und Verwaltung entwickelt sich mitten in Kreuzberg ein vielfältiger Ort des Wandels.

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Vergessenes Kulturhaus wird neuer Hotspot: Die Rückkehr der „Wilhelmine“

© Visualisierung: Trockland Management GmbH

Wo einst getanzt und gefeiert wurde, entsteht bald ein neuer Ort für Hotel, Gastronomie und kreatives Arbeiten: Das Kulturhaus „Wilhelmine“ in Oberschöneweide wird reaktiviert. Mitten in Berlins Industriekulisse wächst ein Projekt, das Geschichte und Zukunft miteinander verbindet. Umgesetzt wird das ambitionierte Vorhaben vom Projektentwickler Trockland.

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Die historischen Victoriahöfe in Kreuzberg werden grundsaniert und modernisiert

© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Die denkmalgerechte Sanierung der Victoriahöfe in Berlin-Kreuzberg ist weitgehend abgeschlossen worden, die ersten Mieter sind in das revitalisierte Gebäude an der Lindenstraße gezogen. Noch während der Umbauarbeiten wurde das Nutzungskonzept für das historische Gebäudeensemble noch einmal geändert. So wurde die ursprünglich geplante Hotelnutzung nicht umgesetzt.

Neues Leben für ein historisches Areal: 1.800 Wohnungen entstehen in Johannisthal

Unverbindliche Visualisierung / © Bloomimages GmbH

In Berlin-Johannisthal entsteht mit dem „Segelflieger Quartier Berlin“ eines der größten Wohn- und Stadtentwicklungsprojekte der Hauptstadt. Wo einst Kühltechnik produziert wurde, soll bis 2031 ein lebendiges, grünes und vielseitiges Quartier mit 1.800 Wohnungen wachsen.

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Seit zwei Jahren offen: Das „Forum an der Museumsinsel“ in Berlin-Mitte

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Eines der aufwendigsten Bauprojekte der Berliner Innenstadt ist nach einer Bauzeit von insgesamt 14 Jahren im Frühling 2023 abgeschlossen worden. Gebäude aus vier Jahrhunderten sind in dem bemerkenswerten Bauensemble „Forum an der Museumsinsel“ vereint, welches heute intensiv genutzt wird. Das Areal funktioniert auch deshalb so gut, weil ein bereits im Rohbau fertiges Gebäude wieder abgerissen wurde.

„Funkytown“ in Oberschöneweide: Acht Architekturbüros, ein Kreativcampus

© Visualisierung: Trockland Management GmbH

In Berlin-Oberschöneweide wird ein Stück DDR-Rundfunkgeschichte zur Bühne für moderne Stadtentwicklung. Das ambitionierte Bauvorhaben „Funkytown“ verbindet brutalistische Architektur der Ostmoderne mit kreativer Zukunft und soll auf diesem Weg zum neuen Kulturcampus an der Spree werden. Bei der Umsetzung sollen zahlreiche renommierte Architekturbüros helfen.

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ENTWICKLUNGSSTADT Podcast mit Trockland: Warum Revitalisierung mehr ist als Sanierung

ENTWICKLUNGSSTADT Podcast „Metropole im Wandel“: Drei historische Orte, drei neue Visionen: Wie Architektur erhalten und gleichzeitig neu gedacht werden kann, zeigen die Projekte FUNKYTOWN, WILHELMINE und SIXTY2. Wir sprechen mit den Projektverantwortlichen über Design, Nachhaltigkeit, Denkmalschutz und urbane Zukunft.

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Anmerkung der Redaktion:

Die Artikel über die Projekte „Segelflieger Quartier“ und „Bockbrauerei“ wurden im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit der Bauwert AG realisiert. Die Artikel über die Projekte „Wilhelmine“, „Funkytown“ und „Sixty2“ wurden im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit der Trockland Management GmbH realisiert. Der Artikel über das Projekt „DSTRCT.Berlin“ wurde im Rahmen einer bezahlten Partnerschaft mit dem Unternehmen HB Reavis umgesetzt.