Drei Tage lang wurde die Grünanlage an der Albert-Schweitzer-Straße in Haunstetten von Vereinen und Anwohnern bespielt. Das Ergebnis kam im Viertel gut an. Welche Auswirkungen eine Spielstraße auf das Leben in einem Wohnviertel haben kann, das war zu erleben. Auf der Straße und den anliegenden Parkanlagen wurde in dieser Zeit gespielt, gebastelt, gegessen und sich ausgetauscht.

Reallabor in Haunstetten: Das steckt hinter der Idee

Das Programm wurde vom Stadtplanungsamt und dem Habitat Augsburg gemeinsam mit zahlreichen Vereinen, Schulen, Kindergärten und dem Stadtjugendring sowie Anwohnern des Viertels auf die Beine gestellt. Für Jung und Alt war einiges geboten, vom Graffiti-Workshop mit den Bunten über Vogelhäuschen bauen, bis hin zum Kinderschminken und Nageldesign war das Reallabor vollgepackt mit kreativen und interaktiven Programmpunkten.

„Wir haben die Aktion von Anfang an im engen Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern geplant. Es war uns wichtig herauszufinden, was die Menschen im Viertel wirklich wollen“, so Thorsten Stelter vom Stadtplanungsamt. Neben dem Mitmachprogramm waren zwei große Leinwände aufgebaut, an welchen Menschen aus dem Viertel ihre Wünsche und Bedürfnisse anbringen konnten. Neben Hochbeeten, Flohmärkten, Fußballplätzen und Sitzbänken haben sich viele einen Trinkwasserbrunnen und eine bessere Beleuchtung bei Nacht gewünscht.

Reallabor in Haunstetten: Sicherheit spielt eine Rolle

Sicherheit sei von Anfang an ein zentrales Thema der Aktion gewesen, so Stelter. Auch Jennifer Leis vom Habitat Augsburg ist dieses Anliegen wichtig. „Wir haben gerade von jungen Mädchen oft gehört, dass sie sich nachts gar nicht durch den Park trauen“, berichtet sie. Der Wunsch nach besserer Beleuchtung wurde daher auch symbolisch mit einem Lampenworkshop am Donnerstag aufgenommen, bei dem man gemeinsam Solarlampen verzierte und im Park aufstellte.

Lien Luong wohnt ebenfalls in der Nähe des Parks und ist auf dem Weg zum Spielplatz zufällig auf die Aktion gestoßen. „Ich habe spontan gefragt, ob ich etwas beisteuern kann und habe am nächsten Tag einen Nageldesignworkshop angeboten.“ Die 32-jährige Nageldesignerin findet die Idee der Spielstraße toll, da sie selbst zwei kleine Kinder hat.

Auch Lisa Jaklin und Sarah Dömling vom Jugendtreff Südstern haben überwiegend positive Rückmeldungen bekommen. „Am Anfang haben manche Anwohner nicht verstanden, warum die Straße gesperrt ist, doch die allermeisten fanden die Aktion gut“, so Lisa Jaklin. Sarah Dömling ist ebenfalls begeistert vom Ergebnis. „In der Theorie kann man nur schwer erfassen, was ein Viertel braucht. So eine Aktion in der Praxis zeigt erst, was wirklich möglich und nötig ist“, sagt die Streetworkerin.

  • Vanessa Hoffmann

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  • Haunstetten

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  • Albert-Schweitzer-Straße

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