Hasan Ismaik, Mehrheitsgesellschafter beim Fußball-Drittligisten TSV 1860 München, will anders als von ihm und den Vereinsvertretern kommuniziert, seine Anteile am Klub nicht verkaufen. Am Freitag schrieb Ismaik der SZ jedenfalls eine Mitteilung mit folgendem Inhalt:

„Ich werde mit dem Verein weitermachen und mich bald mit dem Präsidenten und seinen Stellvertretern treffen, um den Plan für die nächste Saison, das Stadion und die Turnhalle zu besprechen. Alles, was ich den Fans von 1860 sagen möchte, ist, dass Reisinger (ehemaliger Vereinspräsident Robert Reisinger; d. Red.) und Karl Christian Bay (ehemaliger Vizepräsident) alle belogen haben.“

Nach SZ-Informationen will Ismaik in der kommenden Woche nach München reisen und Gernot Mang treffen, den frisch gewählten Präsidenten von 1860.

Der jordanische Geschäftsmann Ismaik war vor 14 Jahren beim damaligen Zweitligisten eingestiegen; es folgte, in immer neuen personellen Konstellationen, eine Ära des Dauerzwists zwischen Investorenseite und Vereinvertretern. Kurz vor der Mitgliederversammlung des TSV 1860 am Sonntag vor zwei Wochen hatte das Präsidium um Reisinger verkündet, Ismaik werde seine Anteile am Klub an eine „Schweizer Familienholding“ verkaufen; Ismaik hatte den Plan im Grundsatz bestätigt. Zuvor war das Präsidium um Reisinger vom Verwaltungsrat des Klubs nicht zur Wiederwahl vorgeschlagen worden, unter anderem wegen angeblich zu großer Zugeständnisse an Ismaik. Von der Mehrheit der Löwen-Fans war Reisinger dann für die angeblich schon nahezu fixe Trennung von Ismaik gefeiert worden. „Das Ziel der Reise erreicht zu haben, ist Belohnung genug“, hatte er den Fans zugerufen.

Nun ist allerdings nur Reisinger weg – Hasan Ismaik ist noch da. Und die Zukunft des Münchner Traditionsklubs ist offener denn je.

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