Um Hunger ging es ihm offenbar nicht, sondern darum ein Ausrufezeichen zu setzen. Im Metzer Museum Centre Pompidou hat ein Besucher am vergangenen Wochenende ein Kunstwerk buchstäblich verschlungen. Das berichtet die regionale Zeitung „Le Républicain Lorrain“. Demnach besuchte der Mann am Samstag die aktuelle Ausstellung „Dimanche sans fin“ (deutsch: unendlicher Sonntag) des Künstlers Maurizio Cattelan. Cattelan ist für seine provokanten Werke bekannt.
So wurde in Metz Konzeptkunst von Maurizio Cattelan zerstört
Bei der Metzer Ausstellung sind zum Beispiel ein elf Meter hochragender Stinkefinger zu sehen und unter dem Namen „Comedian“ eine Banane, die mit grauem Klebeband an der Wand gefestigt ist. Dabei handelt es sich um Konzeptkunst. Die ausgestellte Banane wird im Laufe der Ausstellung immer wieder gegen eine frische ausgetauscht, wie die lothringische Zeitung berichtet. Der geschätzte Wert der Installation: 6,2 Millionen Euro. Das fand der Besucher offenbar schockierend und entschied sich kurzerhand, dem Ganzen ein Ende zu setzen. Noch bevor das Sicherheitspersonal eingreifen konnte, riss der Mann die Banane vom Klebeband los, schälte und aß sie. Ob die Banane nun ersetzt wird und das Kunstwerk einem besonderen Schutz obliegt, um Wiederholungstäter zu verhindern, wird nicht präzisiert.
Banane 2024 für sechs Millionen Euro ersteigert
Es ist auch nicht das erste Mal, dass die Banane von Cattelans Kunstwerk gegessen wurde. 2024 war diese vom Krypto-Währungs-Geschäftsmann Justin Sun für sechs Millionen Euro ersteigert und anschließend im Rahmen einer Pressekonferenz verspeist worden. 2019 geriet die Kunst von Cattelan bereits in den Schlagzeilen, als eines seiner Werke gestohlen wurde. Und zwar eine voll funktionsfähige Tiefspültoilette aus 18-karätigem Gold, die in England ausgestellt worden war. Geschätzter Wert: um die fünf Millionen Euro. Die Diebe wurden aber gefasst und landeten vor Gericht.
Der Metzer Museumsbesucher dürfte hingegen kein Fall für die Justiz werden. Laut Républicain Lorrain wurde gegen ihn keine Anzeige erstattet.