„Goodbye Deutschland“-Paar fasst neuen Plan

Entsprechend emotional war auch der Entschluss, den aus einfachen Natur-Materialien erbauten Bungalow abzureißen und einen neuen, moderneren und größeren zu errichten. Und es sollte zusätzlich eine weitere Einnahmequelle her: Angie und Paulo wollten ein Partyboot bauen und darauf eine Bar betreiben. Denn bislang gab es an ihrem Ort kaum derartige Attraktionen. Gäste erhofften sie sich von einer riesigen Luxus-Hotelanlage, die sich gerade im Bau befand. Nach der Beratung in einem Ingenieursbüro hatten sie das nötige Material gekauft – zwei Tonnen für rund 10.000 Euro aus Angelas immer mehr schwindendem Erbe. 

Blieb allerdings das Problem mit den Behörden. Selbst Paulo, der vom tansanischen Festland kommt, gilt als Ausländer und hat es laut eigenen Angaben schwerer als ein Sansibari, wenn es etwa um Genehmigungen geht. Doch im Marine Office habe man sie beruhigt, so Angie: Sie sollten das Boot doch erst mal bauen, danach würde das mit den Lizenzen schon laufen.

Angie Wolf ist „am Limit angelangt“

Tja, denkste – nach über einem Jahr Arbeit war die Unterkonstruktion des Boots schließlich fertig, Angela und Paulo bemühten sich erneut um die Genehmigung, doch plötzlich ging doch nichts so einfach, wie ihnen erst versprochen wurde. „Ich glaub‘, es war die völlig falsche Entscheidung, dieses Floating Boat in Angriff zu nehmen“, erklärte die gelernte Friseurin sichtlich verzweifelt. Es gäbe „so viele Sachen hier, die so komplett anstrengend sind“. Sie sei „so am Limit angelangt“.

Nach einem endlos scheinenden Behörden-Marathon erfuhr Angie schließlich, dass der Start des Betriebs „kein Problem“ sei. „Nur eine Sache“ müsse sie ändern: Sie dürfe lediglich ein Restaurant auf dem Boot betreiben, jedoch keine Bar. Sprich: Es dürfe kein Alkohol ausgeschenkt werden, das sei auf dem Wasser zu gefährlich.