400 Mitarbeiter betroffen
Krankenhaus aus der Region rutscht in die Insolvenz
18.07.2025 – 20:46 UhrLesedauer: 1 Min.
Bei einer Verdi-Kundgebung aus dem Februar: Die Angestellten des Krankenhauses fürchten um ihre Jobs. (Quelle: IMAGO/Ardan Fuessmann/imago)
Ein weiteres bayerisches Krankenhaus vor dem Aus: Eine Klinik meldet Insolvenz an. Warum der Oberbürgermeister trotz der dramatischen Lage nicht aufgeben will.
Das zur Diakoneo-Gruppe gehörende Krankenhaus Schwabach im gleichnamigen Landkreis hat beim zuständigen Amtsgericht einen Insolvenzantrag gestellt. Wie das Unternehmen mitteilte, kämpft die Klinik bereits seit Jahren mit erheblichen Verlusten. Alle Bemühungen, einen Käufer für das Haus zu finden, blieben erfolglos.
„Ausbleibende Einnahmen durch weniger Patienten seit der Coronapandemie und die inflationsbedingten Sach- und Personalkostensteigerungen haben die finanzielle Lage weiter verschärft“, erklärte Michael Koch, kaufmännischer Vorstand von Diakoneo. Geschäftsführer Walter Förtsch räumte ein, dass alle Versuche, dem negativen Trend entgegenzusteuern, erfolglos geblieben seien.
Trotz der prekären Lage zeigt sich Insolvenzverwalter Hubert Ampferl optimistisch. Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk betonte er, dass der Krankenhausbetrieb normal weiterlaufe. Durch das Insolvenzverfahren seien die Gehälter der rund 400 Mitarbeiter für die nächsten drei Monate gesichert. Eine Schließung des Krankenhauses hält Ampferl für unwahrscheinlich.
Auch Schwabachs SPD-Oberbürgermeister Peter Reiß kündigte an, sich für den Erhalt der Klinik einzusetzen. Der Träger Diakoneo, der auf eine mehr als hundertjährige Geschichte zurückblickt, steckt bereits länger in der Krise.
Einzelne Kliniken des Unternehmens mussten bereits geschlossen werden. Anfang des Jahres verließ Vorstandschef Mathias Hartmann das Unternehmen – ein Schritt, von dem die Mitarbeiter nach BR-Informationen teilweise erst aus der Presse erfuhren.