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19.03.2025, xpsx, Fussball Hessenpokal Viertelfinale, Kickers Offenbach – SV Wehen Wiesbaden v.l. Florian Stritzel (SV Wehen Wiesbaden), Gino Fechner (SV Wehen Wiesbaden), Valdrin Mustafa (Offenbacher Kickers)(DFL/DFB REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS as IMAGE SEQUENCES and/or QUASI-VIDEO) emspor Foto: Patrick Scheiber/Jan Huebner © Patrick Scheiber/Patrick Scheiber/Jan Huebner
Vier Monate nach dem Hessenpokal-Duell trifft Kickers Offenbach erneut auf den SV Wehen Wiesbaden, diesmal in einem Testspiel: Ein großes Wiedersehen
Absicht kann man Owen Ansah gewiss nicht unterstellen. Aber der deutsche Rekordhalter über 100 Meter hat bei den Offenbacher Kickers vor wenigen Wochen eine Wunde aufgerissen, als er bei der Auslosung der ersten DFB-Pokalrunde dem SV Wehen Wiesbaden das Duell mit dem FC Bayern München bescherte. Die Reaktion vieler OFC-Fans damals: „Das hätte unser Los sein können.“ Ja, hätte es eventuell, wenn das Hessenpokal-Halbfinale gegen das Team aus der Landeshauptstadt nicht so katastrophal verlaufen wäre. Der SV Wehen Wiesbaden hatte damals keine gute Phase in der 3. Liga und gerade beim Vorletzten Hannover 96 II mit 2:3 verloren, während die Kickers mit vier Spielen in Folge ohne Niederlage in die Restsaison der Regionalliga Südwest gestartet waren und zwischenzeitlich sogar von Platz eins grüßten.
Man hatte sich also durchaus etwas ausgerechnet. „Ein guter Regionalligist trifft auf einen Drittligisten, der ein paar Probleme hat“, beschrieb Christian Hock, der Sport-Geschäftsführer der Kickers, seinerzeit die Ausgangslage und verwies auf die jüngsten DFB-Pokalauftritte (2:1 gegen Magdeburg, 0:2 gegen Karlsruhe). „Da haben wir gezeigt, wozu wir in der Lage sind.“ Der damalige Trainer Christian Neidhart beschrieb den Gegner als ein Team, das auf Sicherheit sowie Kompaktheit bedacht sei und recht „destruktiv“ spiele. Zumindest der letzte Teil seiner Einschätzung kam dem Vernehmen nach gar nicht gut an beim SV Wehen Wiesbaden, der den teilweise naiv agierenden Kickers eine Lehrstunde erteilte. 0:4 hieß es am Ende aus Sicht des OFC, dessen Trainer betonte, dass die „sehr mutige“ Herangehensweise mit der Mannschaft abgestimmt gewesen sei. Eine Aussage von Stürmer Valdrin Mustafa („Wenn man zu offensiv verteidigt, wird man bestraft“) ließ damals schon Zweifel daran aufkommen. Vielmehr war das ernüchternde Pokalaus wohl einer der Gründe dafür, dass es zum Bruch zwischen Neidhart und dem Team kam. Kapitän Marc Wachs hatte das 0:4 gegen den SV Wehen Wiesbaden erst kürzlich im Interview mit unserer Zeitung als eines von zwei „Schlüsselspielen“ bezeichnet.
Am Samstag (14 Uhr) kommt es nun zum erneuten Aufeinandertreffen – in einem Testspiel auf dem Nebenfeld des Stadions am Bieberer Berg. „Ich glaube, das Hessenpokal-Duell wird keine große Rolle spielen“, sagt Hock. „Für uns sind die Abläufe wichtig. Wir wollen einen Schritt nach vorne machen, uns Erfolgserlebnisse holen und uns auf unser Spiel konzentrieren.“ Der Sport-Geschäftsführer des OFC wird derweil viel mit Händeschütteln beschäftigt sein. Er war für den SV Wehen Wiesbaden über viele Jahre hinweg in unterschiedlichen Funktionen tätig und kennt dort noch viele Leute – von Präsident Markus Hankammer bis hin zu Zeugwart Torsten Conradi. Bei den Spielern wird es übersichtlicher: „Von denen, die ich geholt habe, sind nur noch wenige da, zum Beispiel Sascha Mockenhaupt.“ Auch Wachs lotse Hock einst in die Landeshauptstadt. Außer dem heutigen OFC-Kapitän hat noch Dominik Crljenec eine Verbindung zum SV Wehen Wiesbaden: Er spielte dort in der U19 und wohnt in Taunusstein, wo der Klub seinen Ursprung hat. Für Kickers-Coach Kristjan Glibo ist das Testspiel ebenfalls ein Wiedersehen. Unter Trainer Christian Hock schaffte er 2007 mit dem damals noch unter SV Wehen firmierenden Verein den Sprung in die 2. Bundesliga. Den OFC soll er nun nach Möglichkeit in die 3. Liga führen. Erst mal geht es aber darum, am Samstag gegen seinen Ex-Klub Selbstvertrauen zu tanken. Das Team um den in Offenbach aufgewachsenen Co-Trainer Giuliano Modica, der als Spieler 2015 mit den Kickers Meister der Regionalliga Südwest wurde, präsentierte sich zuletzt allerdings in guter Form, besiegte im Trainingslager den Zweitligisten FC Schalke 04 mit 3:2 und zuvor den künftigen Ligarivalen TSG Hoffenheim II mit 3:0. (Christian Düncher)
Bah einer der Schnellsten, Berlinski wird „wenige Wochen“ fehlen
Nach intensiven Wochen ist das Trainingspensum bei den Offenbacher Kickers zuletzt etwas heruntergeschraubt worden. Unter anderen standen Sprinttests über 15 und 30 Meter an. Mit Lichtschranken wurde gemessen, wer am besten beschleunigt. Die Ergebnisse behalte man für sich, sagte Sport-Geschäftsführer Christian Hock. Dem Vernehmen nach sollen aber – wenig überraschend – Ronny Marcos und Youngster Chernoh Bah zu den schnellsten Spielern gezählt haben. Auch die zuletzt geschonten oder angeschlagenen Akteure nahmen wieder am Training teil. Einzige Ausnahme: Ron Berlinski. Der Stürmer habe sich „eine knöcherne Verletzung am Schienbein“ zugezogen, werde allerdings „voraussichtlich nur wenige Wochen fehlen“, teilte der OFC mit.
cd