Einzelheiten wie etwa zur Zahl der Täter, zur Herkunft der Drogen und welche Rolle der Gemüsehandel spielt, wollte die Polizei aus ermittlungs-taktischen Gründen nicht bekannt geben. „Was wir sagen können ist, dass wir derzeit davon ausgehen, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht um Drogen handelt, die für den deutschen Markt bestimmt waren“, sagte ein Sprecher der Polizei. Ob und wann weitere Informationen veröffentlicht werden, war zunächst unklar.
Weniger Amphetamin-Fälle, aber größere gefundene Menge Drogen
Das bestätigt auch das Landeskriminalamt (LKA) auf Anfrage von MDR SACHSEN-ANHALT. Demnach spielt das Aufputschmittel Captagon bisher in Sachsen-Anhalt eine untergeordnete Rolle beim direkten Verkauf, gilt als relativ neu und sei bisher eher zum Weiter-Transport ins Ausland gedacht gewesen. Aus diesem Grund sei es bislang auch nicht gesondert aufgeschlüsselt in die Statistiken zu Drogenfunden mit eingegangen.
Den Angaben nach werden Captagon-Fälle in die Gruppe der Amphetamine mit aufgenommen. Deren Fallzahlen sanken vom Jahr 2018 bis 2024 von 3.432 auf 2.115. Laut Lage-Bild-Erfassung des LKA verdoppelte sich allerdings die gefundene Menge an Amphetaminen in den vergangenen beiden Jahren. Demnach seien im Jahr 2023 43,9 Kilogramm Amphetamine im Wert von 439.000 Euro gefunden worden, 2024 100,3 Kilogramm im Wert von mehr als einer Million Euro.