Stand: 19.07.2025 08:30 Uhr

Florian Wellbrock hat bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Singapur seine dritte Goldmedaille gewonnen. Der 27-Jährige war im Freiwasser auch im neuen Knockout-Sprint nicht zu schlagen.

Sein sensationelles Gold-Triple ließ Florian Wellbrock ungläubig lächeln. „Momentan ist es noch ein bisschen surreal“, sagte der 27-Jährige. „Da hätte ich wirklich nicht mit gerechnet. Das kam wahnsinnig überraschend.“ Wellbrock war im Freiwasser auch im neuen Knockout-Sprint nicht zu schlagen. Der 27-Jährige siegte vor Silbergewinner David Betlehem aus Ungarn und dem Franzosen Marc-Antoine Olivier, der Bronze holte.

Für Wellbrock war es das dritte Gold im dritten Rennen dieser Titelkämpfe. Als erster Schwimmer überhaupt krönte er sich bei einer WM zum dreifachen Weltmeister im Freiwasser. „Ich bin mega happy mit der dritten Goldmedaille“, sagte er. Wellbrock hatte im Meer am Palawan Beach bereits über 10 und über 5 Kilometer den Titel geholt. 

Die Befreiung nach verkorksten Olympischen Spielen

Der gebürtige Bremer, der in Magdeburg bei Bundestrainer Bernd Berkhahn trainiert, wirkt in Singapur wie befreit. Knapp ein Jahr nach seinen völlig verkorksten Olympischen Spielen feiert er ein beeindruckendes Comeback auf der Weltbühne. Mit den tropischen Bedingungen Südostasiens kommt er bestens klar. „Wäre ich mit einmal Bronze nach Hause gegangen, wäre ich auch happy gewesen“, sagte Wellbrock. Beim erstmals während einer WM ausgetragenen Knockout-Sprint werden drei Runden kurz nacheinander absolviert. Zunächst schwimmen die Athleten 1.500, dann 1.000 und im Finale 500 Meter. Nach jeder Runde scheiden Sportler aus.

Knockout-Sprint „von Anfang an knüppelhart“

„Die anderen Jungs haben das teilweise schon ein bisschen getestet während des Weltcups. Für mich war das eine Premiere. Deswegen wusste ich nur aus Erzählungen, was auf mich zukommt“, sagte Wellbrock. Den actionreichen Modus mit engen, schnellen Rennen hält er für eine gute Idee: „Es war von Anfang an knüppelhart. Ich glaube, es war cool, uns zuzugucken.“

Bei erneut mehr als 30 Grad Wassertemperatur zeigte er von Beginn an seine Klasse. Vor dem Finale war er auch schon in seinem Heat der ersten Runde und im Halbfinale der Schnellste gewesen. „Er hat das souverän gemacht“, stellte Berkhahn zufrieden fest. Sein zweiter Starter Oliver Klemet schied im Halbfinale aus.

Gose und Boy verpassen Podest knapp

Zuvor hatte es für Isabel Gose und Lea Boy im selben Format knapp nicht für das Podest gereicht. Die beiden Deutschen belegten zeitgleich den fünften Platz. Auf Rang drei fehlten Gose und Boy nur zwei Zehntelsekunden. Für die 23 Jahre alte Gose war es der erste Auftritt bei einer WM im Freiwasser. Den Sieg sicherte sich die Japanerin Ichika Kajimoto. Silber holte die Italienerin Ginevra Taddeucci vor Doppel-Weltmeisterin Moesha Johnson aus Australien und der Ungarin Bettina Fabian, die beide Bronze bekamen.

Viertes Gold mit der Staffel?

Am Sonntag (2 Uhr/MESZ) ist zum Abschluss der Freiwasser-Wettkämpfe die Mixed-Staffel angesetzt. Das deutsche Quartett mit Isabel Gose, Celine Rieder, Wellbrock und Klemet zählt dort ebenfalls zu den Topfavoriten. Wellbrock freut sich jedenfalls schon: „Drei Goldmedaillen, morgen noch die Staffel. Ich bin wahnsinnig gespannt, was da geht.“