Die russische Regierung will innerhalb der nächsten Monate offenbar dafür sorgen, dass der bekannte Messenger WhatsApp in dem Land verboten wird. Das Verbot könnte aufgrund einer neuen Direktive von Putin erfolgen, mit der man die Nutzung von Software aus „unfreundlichen Ländern“ einschränken will.

App, Logo, Malware, Messenger, whatsapp, WhatsApp Logo, WhatsApp Web, Böse

Der WhatsApp-Eigner Meta gilt in Russland als „extremistische Organisation“, doch bald könnte auch der Messenger selbst dort verboten werden. Laut der Nachrichtenagentur Reuters machte jüngst ein im IT-Komitee des russischen Parlaments tätiger Politiker entsprechende Andeutungen.

Es sei sehr wahrscheinlich, dass WhatsApp auf einer geplanten Liste von unerwünschter Software landen werde, so Anton Gorelkin, der als stellvertretender Chef des IT-Komitees des Unterhauses des russischen Parlaments, das auch als Duma bezeichnet wird. Gemeint ist damit eine neue Liste „unerwünschter Software“ aus „unfreundlichen Ländern“, die in Folge einer entsprechenden Anordnung von Russlands Präsident Wladimir Putin eingeführt werden soll.

Liste unerwünschter Software bis 1. September
Die neue Liste soll demnach bis zum 1. September 2025 eingeführt werden, da dies die Anweisung von Putin so vorschreibt. Gorelkin erklärte, WhatsApp wäre wahrscheinlich einer der betroffenen Dienste. Mit dem Verbot von ausländischen Apps will die russische Regierung wohl unter anderem dafür sorgen, dass man mehr Kontrolle über die Kommunikation der Bürger erhält.

Schon im Juni hatte Putin ein Gesetz unterzeichnet, laut dem eine staatlich sanktionierte Messaging-App entwickelt werden soll, die auch mit russischen Regierungsangeboten verknüpft wird. Letztlich könnte Russland mit diesem Vorstoß eine eigene „Everything-App“ erhalten, wie sie sich mit WeChat in China etabliert hat. Dies ermöglicht zumindest im Fall von WeChat auch eine umfangreiche Überwachung und Zensur der darüber ausgetauschten Nachrichten und Inhalte.

Gorelkin machte auch keinen Hehl daraus, was man mit dem Verbot von WhatsApp und anderen Produkten aus westlicher Entwicklung bezwecken will. Es werde der staatlich unterstützten App wohl stark helfen, Marktanteile zu gewinnen, wenn WhatsApp & Co nicht mehr genutzt werden dürfen, sagte er.

Zusammenfassung

  • Russische Regierung peilt Verbot von WhatsApp bis zum 1. September 2025 an
  • Meta gilt in Russland bereits als ‚extremistische Organisation‘
  • Anordnung Putins verbietet Software aus ‚unfreundlichen Ländern‘
  • Staatlich unterstützte russische Messenger-App soll entwickelt werden
  • Ziel ist mehr Kontrolle über die Kommunikation russischer Bürger
  • Russland könnte eine eigene ‚Everything-App‘ ähnlich Chinas WeChat erhalten

Siehe auch: