Im Bistum Augsburg soll im Herbst ein neues Gremium entstehen. Wie das Bistum am Freitag mitteilte, will Bischof Bertram Meier ein „Synodales Team“ berufen, das Synodalität „als kirchlichen Lebensstil auf diözesaner Ebene mitgestalten“ soll. Dieses Team wird aus Haupt- und Ehrenamtlichen bestehen und als Multiplikator in puncto Synodalität wirken. „Ich freue mich, dass nun klar ist, wie die Synodalität auf Diözesanebene weiterentwickelt werden kann“, so Meier dazu.

Ziel des Gremiums sei es, Synodalität als Haltung zu vermitteln: „Mir ist wichtig, dass es kein Gegeneinander zwischen dem deutschen Weg und dem Weltprozess gibt. Es geht nicht darum, die Kirche neu zu erfinden – sondern das Miteinander neu zu lernen“, so der Bischof.

Fahrplan für mehr aktive Teilhabe der Gläubigen

Meier hat in seinem Bistum bereits mit Priesterrat und Diözesanrat „synodale Übungen“ praktiziert. Schon damals erinnerte er alle Gläubigen an „ihre Pflicht als Christen, als Zeitgenossinnen und Zeitgenossen unsere Welt gemeinsam zu gestalten“. Sein Appell: „Brechen wir also auf, zusammen mit dem Heiligen Vater, mit den Katholiken in aller Welt, um als kirchliche Gemeinschaft zu wachsen in Glaube, Hoffnung und Liebe!“

Grundlage für die Arbeit des neuen Gremiums sei der Fahrplan zum weiteren Vorgehen im weltweiten synodalen Prozess, den das Generalsekretariat der Synode in Rom nach Abstimmung mit Papst Leo XIV. am 7. Juli veröffentlicht hat und das mit „Skizzen für die Umsetzungsphase der Synode 2025-2028“ betitelt ist. Laut Fahrplan wird Papst Leo XIV. die Weltsynode der katholischen Kirche für mehr aktive Teilhabe der Gläubigen, die Papst Franzisksu angestoßen hat, im Oktober 2028 weiterführen.

Der Fahrplan trägt der Einladung von Papst Franziskus Rechnung, „aufeinander zu hören und ins Gespräch zu kommen, wie die Kirche im dritten Jahrtausend Gemeinschaft pflegen, Teilhabe ermöglichen und ihre Sendung leben kann“, wie es in dem Fahrplan heißt, der Fokus liege dabei auf dem Hören. Es gehe „um echtes Interesse am Gegenüber und Offenheit für die Erfahrung des/der Anderen“. Eingeladen werden dürften auch Personen, „die vielleicht gar nicht mit dem Interesse an ihren Erfahrungen rechnet“. 

Konkret soll die Umsetzung des Abschlussdokuments der Weltsynode vom 26. Oktober 2024 in fünf Phasen ablaufen. Bis Dezember 2026 sollen zuerst die Ergebnisse in den Bistümern sowie auf nationaler und internationaler Ebene umgesetzt werden, wobei der Schwerpunkt auf synodale Beratungs- und Gesprächsmethoden gelegt werden soll. Die Methode basiert auf dem Verfahren der „Geistlichen Entscheidungsfindung in Gemeinschaft“ des heiligen Ignatius von Loyola, der den Wechsel von „Aufeinander hören“ und „Erwägen im Gebet“ lehrte.  DT/dsc

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.