AUDIO: Demo gegen Schließung der Blauen Moschee (1 Min)
Stand: 19.07.2025 16:13 Uhr
Vor der Blauen Moschee in Hamburg finden heute zwei Demonstrationen statt. Eine richtet sich gegen die Schließung der Einrichtung vor knapp einem Jahr, aber auch Gegnerinnen und Gegner des Regimes im Iran gehen auf die Straße.
Angekündigt waren bis zu 2.000 Menschen, die gegen die Schließung der Blauen Moschee demonstrieren wollen. Zum Start der Kundgebung auf dem Hachmannplatz versammelten sich jedoch deutlich weniger. Manche knieten auf Teppichen, andere standen mit gefalteten Händen und beteten.
Etwa 600 Menschen ziehen zur Blauen Moschee
Am frühen Nachmittag starteten etwa 600 Menschen zu einem Protestzug mit dem Ziel Blaue Moschee an der Alster. Hinter einem Lautsprecherwagen liefen Frauen mit ihren Männern Hand in Hand, dahinter folgte eine Frauengruppe und dahinter noch eine Männergruppe. Immer wieder riefen sie „Unser Glaube, unser Recht – das Grundgesetz wird verletzt“. Organisiert wurde die Demonstration vom Aktionskomitee Imam-Ali-Moschee, so der offizielle Name der Blauen Moschee. Das Motto der Kundgebung lautet „Wiedereröffnung der Imam-Ali-Moschee – Jahrestag der Schließung“. Viele der Demonstrierenden sagten, sie vermissen ihre Moschee als Ort des Gebets und des Zusammenkommens.
Auch Gegner des iranischen Regimes demonstrieren
Vor der Blauen Moschee versammelten sich auch bis zu 80 Gegnerinnen und Gegner des Regimes im Iran. Die Kundgebung wurde unter anderem vom Bündnis „International Women in Power“ organisiert. Ihr Ziel: Die Moschee soll ein Ort für Bildung und Integration werden – aber nicht unter Kontrolle des Regimes in Teheran.
Islamisches Zentrum Hamburg vor einem Jahr verboten
Die frühere Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte das Islamische Zentrum Hamburg, das die Blaue Moschee betreibt, vor fast einem Jahr verboten. Es sei eine extremistische Organisation des Islamismus unter dem Einfluss Irans, die verfassungsfeindliche Ziele verfolge, hatte das Bundesinnenministerium zur Begründung mitgeteilt. Seither steht die Blaue Moschee unter Verwaltung des Bundes. Ein Betreten des Geländes ist nicht gestattet.
Seit Schließung der Moschee kommen gläubige Schiiten regelmäßig am Rande der Straße Schöne Aussicht, etwa 100 Meter von dem markanten Kuppelbau an der Alster entfernt, zum Freitagsgebet zusammen. Immer wieder wird dabei gegen die Schließung des Gotteshauses für Gläubige protestiert.
Am 24. Juli wurde das Islamische Zentrum Hamburg verboten. Gläubige wünschen sich ihre Gebetsstätte zurück, Aktivisten fordern ein Kulturzentrum.
Der ehemalige Leiter hat Deutschland bereits verlassen. Jetzt müssen auch seine Ehefrau und der frühere Leiter der Islamischen Akademie Deutschland ausreisen.