Rathenow – Sie wollte sich sonnen. Doch nicht auf einer Wiese, sondern auf dem Dach des Mehrfamilienhauses, in dem sie wohnt. Das hätte die junge Frau beinahe das Leben gekostet. Ein Feuerwehrmann rettete sie schließlich.

Die Sonnanbeterin wird in den Rettungskorb gebracht

Die Sonnenanbeterin wird in den Rettungskorb geholt und so vom Dach gebracht. Unterm Dachfenster liegt noch ein Handtuch der jungen Frau

Foto: Kay Harzmann

Um genau 18.59 Uhr am Freitagabend wurde bei der Feuerwehr Rathenow (Landkreis Havelland in Brandenburg) das Stichwort Höhenrettung ausgelöst.

Was war passiert? Eine Mieterin war durch ihr Fenster auf das Dach des Hauses an der Waldemarstraße in Rathenow geklettert, um sich zu sonnen. Doch sie rutschte über eine Mulde, die zwei Dächer verbindet. Von dort aus ging es bereits zwei Meter tief in den nächsten Vorsprung.

Rettungseinsatz an der Waldemarstraße in Rathenow

Rettungseinsatz an der Waldemarstraße in Rathenow

Foto: Kay Harzmann

Wäre sie darüber hinaus abgerutscht, wäre sie acht Meter in die Tiefe gestürzt. Mit einer Hand hielt sie sich an der Kante fest, mit der anderen rief sie per Handy die Polizei. Sie hatte Glück: An diesem Tag im Dienst war Hauptbrandinspektor Oliver L. (44), Höhenretter und gelernter Dachdeckermeister – ein Mann vom Fach, in jeglicher Hinsicht.

Feuerwehrmann holt Sonnenanbeterin vom Dach

Er berichtet: „Ich habe mich zunächst selbst gesichert, mich von der Drehleiter zu ihr bringen lassen. Dann sicherte ich sie mit dem Rettungsgeschirr und brachte sie sicher zurück in den Korb der Drehleiter.“ Anschließend erreichten beide unverletzt den sicheren Boden – wenngleich die Frau unter dem Eindruck der Ereignisse litt.

Einsatz beendet - niemand wurde verletzt

Einsatz beendet – niemand wurde verletzt

Foto: Kay Harzmann

Oliver L. sieht sich nicht als Held. „So ist eben der Job.“ Obwohl er Sonnenanbeter eher selten von Dächern holen muss.