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Der Vorschlag eines neuen bundesweiten Feiertags sorgt für Gesprächsstoff – erwartet Deutschland bald einen zusätzlichen freien Tag?

Feiertage sind in Deutschland immer wieder ein heißes Thema – mal gibt’s Streit um zu viele, mal um zu wenige. Während Berlin 2025 schon einen zusätzlichen freien Tag bekommt, könnte jetzt ein weiterer bundesweiter Feiertag ins Spiel kommen. Doch was steckt hinter der Idee, warum ist gerade der 1. September im Gespräch und wie stehen die Chancen, dass die Bürger bald einen neuen Feiertag auf dem Kalender haben?

Feiertag am 1. September: Grüne fordern bundesweiten Antikriegstag

Die Grünen wollen, dass der 1. September künftig als bundesweiter Feiertag eingeführt wird – und das nicht nur in Deutschland, sondern sogar europaweit. Der Tag markiert den Beginn des Zweiten Weltkriegs und wird bisher als Antikriegstag begangen. Mit dem Vorschlag wollen die Grünen ein Zeichen für Frieden und gegen das Vergessen setzen. Besonders brisant: Die Bundesregierung soll sich laut Antrag auch auf EU-Ebene für den Feiertag starkmachen.

Dieser neuer Feiertag könnte bald für alle in Deutschland kommen.Dieser neuer Feiertag könnte bald für alle in Deutschland kommen. © Reve (Montage)

Während viele Arbeitnehmer einen zusätzlichen Feiertag begrüßen würden, kommt aus der Wirtschaft traditionell Gegenwind. Schon in Bayern gab es Stimmen, die eher für weniger freie Tage plädieren. Die Grünen argumentieren jedoch, dass ein Antikriegstag mehr als nur ein freier Tag wäre: Er soll Raum für Begegnung und Diskussion schaffen – und die Bedeutung von Frieden stärker ins Bewusstsein rücken. Die Idee: Jedes Jahr könnte ein anderes Land die offiziellen Feierlichkeiten ausrichten.

Hintergrund: Warum der 1. September als Feiertag?

Der 1. September ist in Deutschland seit Jahrzehnten als Antikriegstag bekannt. Er erinnert an den Überfall auf Polen 1939 und den Beginn des Zweiten Weltkriegs. In der römisch-katholischen Kirche wird der Tag außerdem als Weltfriedenstag gefeiert. Die Grünen sehen darin die Chance, nicht nur an die Vergangenheit zu erinnern, sondern auch aktuelle Debatten über Frieden und Zusammenhalt zu fördern. Rund drei Wochen später, am 21. September, wird von den Vereinten Nationen ebenfalls ein Weltfriedenstag ausgerufen – allerdings hat dieser bislang keinen offiziellen Feiertagsstatus in Deutschland.

Wie realistisch ist ein neuer Feiertag für alle?

Ob der 1. September tatsächlich bald ein bundesweiter oder sogar europäischer Feiertag wird, ist noch offen. Die Bundesregierung müsste den Vorschlag der Grünen aufgreifen – bislang gibt es aber keine Anzeichen, dass das Thema kurzfristig umgesetzt wird. Zudem gibt es in Deutschland traditionell viele Diskussionen rund um die Zahl und Bedeutung von Feiertagen, da diese je nach Bundesland stark variieren. Das sollte sich Deutschland definitiv abschauen: So finden Fußgänger in Zürich immer den kühlsten Weg.

Die Debatte zeigt: Feiertage sind mehr als nur freie Zeit – sie spiegeln gesellschaftliche Werte wider. Während einige auf Entlastung und Erholung hoffen, sehen andere wirtschaftliche Nachteile. Die Idee eines Antikriegstags als Feiertag könnte jedoch für neue Impulse sorgen – nicht nur in Deutschland, sondern vielleicht sogar europaweit. Auch interessant: Deutschland sollte sich an heißen Tagen dieses Vorbild von den Niederlanden holen.