Beim Erscheinen habe ich „RoboCop: Rogue City“ im vorletzten Jahr sehr gerne an der Xbox Series X gespielt. Der Double-A-Titel des polnischen Entwicklerstudios Teyon hat mich sehr positiv überrascht. So konnte man die Atmosphäre der ersten beiden Kinofilme super einfangen – inklusive der bissigen Ironie. Diese Woche ist mit „RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“ eine Art Standalone-Erweiterung erschienen, die ich mir ebenfalls für euch angeschaut habe.

Ihr benötigt zum Spielen von „RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“ ausdrücklich nicht das Hauptspiel. Der Publisher Nacon geht hier also ähnlich vor wie z. B. Ubisoft damals mit der ebenfalls eigenständig spielbaren Erweiterung „Assassin’s Creed Valhalla: Dawn of Ragnarök“. Gewissermaßen geht man hier einen Mittelweg zwischen Add-on und Sequel. Das spiegelt sich auch im Umfang wider, der bei diesem Titel mit rund acht Stunden immer noch solide ausfällt.

Verfügbar ist „RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“ sowohl für die PlayStatation 5 und die Xbox Series X|S als auch den PC. Das Spiel kostet 29,99 Euro. Als technische Basis dient im Übrigen die Unreal Engine 5. Ich selbst habe dieses Mal die PC-Version ausprobiert.

Mein Test-System:

  • CPU: AMD Ryzen 7 9800X3D
  • CPU-Kühler: Noctua NH-D15 G2
  • Motherboard: MSI Tomahawk Wi-Fi AMD X670E
  • RAM: 64 GByte G.Skill Trident Z5 Neo RGB DDR5-6000 CL30
  • Grafikkarte: MSI Nvidia GeForce RTX 5080 Inspire 3X OC
  • SSD: Kingston Fury Renegade 2 TByte + WD_Black SN850 1 TByte
  • Netzteil: be quiet! Power Zone 2 (1.000 Watt)
  • Tower: be quiet! Dark Base Pro 901 (White)

„RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“: Darum geht es

Die Story von „RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“ ist schnell erzählt: Eine Gruppe von Söldnern besetzt den Wohnkomplex OmniTower und hat obendrein gefährliche Kryo-Waffen in ihren Besitz gebracht. Da muss Alex Murphy alias RoboCop nun ran, um den Drahtziehern den Garaus zu machen. Unterstützung erhält der Stahlkoloss dabei per Funk von einer Begleiterin, die aber offenbar selbst etwas zu verbergen hat. Erinnert alles an den Film „Dredd“, den ich euch sehr empfehlen kann.

Das Gameplay ist dem Hauptspiel sehr ähnlich, setzt den Fokus aber stärker auf die Kämpfe. So seid ihr an den OmniTower als Schauplatz gebunden und die erkundbaren Areale fallen somit kleiner aus. Die Intermezzos im Polizeirevier wurden durch Flashbacks ersetzt, in denen ihr zudem auch Alex Murphy spielen könnt, bevor er zu einem Cyborg geworden ist. Das lockert zwar das Spiel auf, doch ich habe schnell den langsameren, aber wuchtigeren RoboCop vermisst, der als Hauptcharakter eben doch das Highlight ist.

Neben blutiger Action, in der es auch neue Takedowns gibt, mit denen ihr Gegner je nach Umgebung effekthascherisch zur Strecke bringt, spielt auch der zynische Humor der Marke wieder eine Rolle. So begegnet ihr auch in  „RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“ ab und an NPCs, die ihr nicht sofort ummähen müsst, sondern das Gespräch sucht. Der Original-Schauspieler aus den ersten beiden Filmen, Peter Weller, leiht RoboCop hier erneut absolut perfekt seine Stimme. Weller spricht zwar in mechanischem Tonfall, doch die gut geschriebenen Dialoge enthaltenen immer wieder unterschwellige Spitzen, die zum Schmunzeln bringen.

Gute Technik

„RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“ nutzt erneut die Unreal Engine 5 als Basis. Das Spiel unterstützt auch verschiedene Upscaling-Techniken. Ich habe dabei mit meinem System freilich auf DLSS bzw. DLAA und Nvidia Reflex zurückgegriffen. Dabei ist das Game auch für DLSS 4 mit Multi-Frame-Generation bereit. Das dürfte Besitzer von Monitoren mit sehr hohen Bildwiederholraten freuen. Bei 4K-Auflösung und maximalen Einstellungen sind 60 fps mit DLSS im Modus „Qualität“ auf meinem Testsystem kein Problem gewesen – bei sehr guter Bildqualität. Per Multi-Frame-Generation kann meine GeForce RTX 5080 dann logischerweise auch 120 fps erzeugen – mehr ergibt in meinem Fall keinerlei Sinn, weil die Eingabeverzögerung durch die künstlich berechneten Frames nicht sinkt und mein LG OLED C9 nur maximal 120 Hz bewältigt. So macht das Spielen aber auf jeden Fall mächtig Laune.

Im Kopf behalten, solltet ihr, dass „RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“ ein Double-A-Spiel ist. Dank der Unreal Engine 5 sehen die Umgebungen durchaus stark aus, aber die Charaktere wirken größtenteils eher hölzern animiert und im Design etwas veraltet. Da fehlt eben das Budget größerer Studios bzw. Spiele. Auch stottert das Game in meinem Fall ab und an, wenn man das Areal wechselt und offenbar im Hintergrund eifrig nachgeladen wird. Ansonsten lief der Titel aber ohne echtes Stolpern.

Zur Soundkulisse gehören, neben der Stimme von Peter Weller, auch wieder Versatzstücke aus dem Originalsoundtrack es ersten Films, was für viel Atmosphäre sorgt. Mir hat auch die neue Kryo-Waffe sehr gefallen, an die RoboCop himself nämlich im Spielverlauf auch selbst Hand anlegen darf. Abgesehen davon läuft es jedoch ähnlich wie im Hauptspiel: Mit der Standard-Pistole streckt ihr im Grunde alle Feinde nieder, da muss man nicht groß experimentieren.

Mein Fazit zu „RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“

Letzten Endes bietet euch „RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“ mehr von dem, was euch auch schon das Hauptspiel geboten hat. Das Gameplay wird zwar leicht aufgelockert durch die Flashbacks als Alex Murphy sowie die neuen Takedowns und die Kryo-Waffen, aber der gesamte Loop fällt ähnlich aus. Der Fokus liegt hier noch stärker auf den Kämpfen als auf der Erkundung und Detektivarbeit. Insgesamt wird aber schnell klar: Habt ihr schon „RoboCop: Rogue City“ gemocht, dann wird das mit Sicherheit auch für diese Standalone-Erweiterung gelten.

Ich finde es jedenfalls toll, hier zum fairen Preis etwas Nachschlag zu erhalten. „RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“ ist ein schnörkelloses Double-A-Spiel, das es in dieser Form ruhig öfter geben dürfte. Es freut mich, dass das polnische Entwicklerstudio Teyon mit dieser Lizenz sein Glück gefunden hat.

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