Florian Lipowitz hat bei der Tour
de France
den dritten Gesamtrang und das Weiße Trikot für den besten
Nachwuchsfahrer übernommen. Den Tagessieg auf der 14. und bislang schwersten Etappe
sicherte sich der Niederländer Thymen Arensman, Lipowitz wurde Fünfter. Der 24-jährige Ulmer profitierte nach 182 Kilometern
zwischen Pau und Luchon-Superbagnères in den Pyrenäen auch von der Aufgabe von Remco Evenepoel, der als Drittplatzierter während der Etappe vom Rad gestiegen
war. 

Lipowitz ist nun Dritter, mit 7:53 Minuten Rückstand auf Titelverteidiger Tadej Pogačar im Gelben Trikot und 3:40 Minuten auf den Dänen Jonas Vingegaard. Sein Teamkollege Primož Roglič kam als Achter ins Etappenziel und belegt in der Gesamtwertung den sechsten Platz mit 10:34 Minuten hinter Pogačar.

Im steilen Schlussanstieg nach Superbagnères zeigte Lipowitz, der erst seine zweite dreiwöchige Rundfahrt bestreitet, erneut ein großes Leistungsvermögen. Der Deutsche blieb lange am Hinterrad von
Vingegaard. Als der zweimalige Tour-Gewinner Vingegaard 3,5 Kilometer vor dem Ziel aus der Gruppe sprintete, parierten Lipowitz und Pogačar den Angriff. Die beiden Ausnahmefahrer Vingegaard und Pogačar zogen anschließend etwas davon, doch Lipowitz hielt den Abstand klein und erreichte hinter dem Österreicher Felix Gall das Ziel auf 1.804 Meter Höhe.

Schulterschluss mit Teamkapitän Roglič

„Ein Traum ist wahr geworden mit dem Weißen Trikot. Ich bin mehr als glücklich“, sagte Lipowitz nach der Etappe. „Ich habe mich heute sehr gut gefühlt und bis zum letzten Anstieg gewartet.“ Er habe mit einer Attacke von Vingegaard oder Pogačar gerechnet und versucht, diesen Angriff mitzugehen. „Am Ende musste ich ein bisschen nachlassen, aber ich denke, ich kann mehr als zufrieden sein.“ Über seinen nominellen Teamkapitän Primož Roglič sagte er: „Wir sind ein Team und Primož hat gezeigt, dass er in einer super Verfassung ist.“

© Lea Dohle

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Der Slowene seinerseits zeigte sich beeindruckt von Lipowitz‘ Entwicklung. „In seinem Alter bin ich nicht mal Rad gefahren“, sagte der ehemalige Skispringer Roglič der ARD. Er werde Lipowitz in seinem Kampf um Platz drei weiter unterstützen. „Wir werden als Team das Beste geben. Da kommen noch viele große Berge“, sagte Roglič – nämlich der Mont Ventoux und die Alpen in der letzten Tour-Woche.

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