Die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins ließ in dieser Woche mit Zahlen zu Bußgeldern durch Raserei aufhorchen. Demnach spülten die Verkehrsdelikte der Stadt Hamburg im vergangenen Jahr 47 Millionen Euro in die Kasse, gefolgt von Chemnitz mit 7,3 Millionen Euro.
Die Differenz zwischen den beiden Städten ist erheblich und wirft die Frage auf, wie repräsentativ die Umfrage ist.
Stadt Chemnitz hält Ranking für nicht repräsentativ
Die Stadt Chemnitz teilte auf Anfrage von MDR SACHSEN dazu mit: „Die Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des DAV e. V. ist in keinster Weise repräsentativ.“ Von 140 angefragten Städten in Deutschland hätten lediglich 41 den Fragebogen ausgefüllt, nur 29 von ihnen stimmten wiederum einer Veröffentlichung zu. „Insofern kann das Ranking durchaus als fragwürdig eingeschätzt werden“, so die Stadt Chemnitz.
Von den 41 teilnehmenden Städten haben wiederum nur 29 einer Veröffentlichung zugestimmt. Städte wie z. B. Dresden und Leipzig tauchen in dem Ranking gar nicht auf. Insofern kann das Ranking durchaus als fragwürdig eingeschätzt werden.
Stadt Chemnitz
Das sind die Chemnitzer Blitzer-Hotspots
Wie die Stadt Chemnitz weiter mitteilt, setzen sich die 7,3 Millionen Euro folgendermaßen zusammen:
- 5,9 Millionen Euro durch mobile Tempo-Blitzer von Stadt und Polizei
- 1,4 Millionen Euro durch stationäre Geschwindigkeitskontrollen und Rotlicht-Blitzer der Stadt
- 24.000 Euro Rotlicht-Bußgeld durch Polizeikontrollen
Den Löwenanteil bei den Bußgeldern machen mit 1,4 Millionen Euro die mobilen Messungen und der sogenannte Enforcement-Trailer (1,8 Millionen Euro) aus. Bei den stationären Blitzern wurden die meisten Einnahmen an der Zschopauer Straße/Georgistraße, an der Hofer Straße 35 im OT Mittelbach und auf der B169 in Höhe der Mittweidaer Straße 165 generiert.
Weitere Blitzeranlagen in Chemnitz geplant
Im laufenden Jahr sollen nach Angaben der Stadt zwei weitere stationäre Anlagen in Betrieb gehen. „Zum einen wird auf der Bahnhofsstraße nach der Kreuzung Reitbahnstraße eine kombinierte Rotlicht- und Geschwindigkeitsmessanlage installiert“, teilte die Stadt mit. Grund sei hier die Bedeutung des Ortes als zentrale Umsteigestelle im ÖPNV mit vielen Fußgängern und zahlreichen Unfällen. Um den Schulweg besser abzusichern, soll zudem auf der Reichsstraße in Höhe der Grundschule „Weststraße“ ein Tempo-Blitzer errichtet werden. Im kommenden Jahr plant die Stadt zudem, einen weiteren Enforcement-Trailer – im Volksmund Superblitzer genannt – anzumieten.