Wenn die zweite Reihe plötzlich viel mehr Gas gibt als die erste…

Zu lasch, zu lahm, zu lässig. Ende sauer über Preußen-Pleite!

Irgendwie schon schräg. Da müssen Münsters Zweitliga-Kicker gleich zweimal in Folge unter Ausschluss der Öffentlichkeit ran – und zeigen beim hochklassigen 2:3 gegen KAA Gent sowie dem 4:1 gegen Drittligist MSV Duisburg absolut sehenswerte Vorstellungen. Am Freitagabend gegen Heracles Almelo waren Zuschauer nun endlich wieder zugelassen. Und sie strömten auch in Scharen ins Stadion Helker Berg nach Billerbeck.

Doch was die gut 3000 zu sehen bekamen, war der bislang schwächste Auftritt der „Adlerträger“ in dieser Sommer-Vorbereitung. Verdientes 1:4 gegen die Niederländer, die in der abgelaufenen Saison nur den 14. Rang in der Eredivisie erreichen konnten.

Kritischer Blick. Preußen-Trainer Alexander Ende war mit dem Auftritt seiner Mannschaft in den ersten 60 Minuten gegen Almelo absolut nicht einverstanden

Kritischer Blick. Preußen-Trainer Alexander Ende war mit dem Auftritt seiner Mannschaft in den ersten 60 Minuten gegen Almelo absolut nicht einverstanden

Foto: Jan Fromme /firo Sportphoto

Grund für die klare Pleite im XXL-Test über 4 × 30 Minuten: Ausgerechnet die vermeintlich erste Garde fand überhaupt keinen Zugriff auf diese Partie. Eine Stunde lang schaute sich Neu-Coach Alexander Ende (45) ihren Larifari-Auftritt an, den Almelo gleich mit drei Toren durch Tristan van Gilst (6.), Ivan Mesik per Seitfallzieher (60.) sowie Jizz Hornkamp (63.) bitter bestrafte.

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Dann nahm er zunächst einen Dreifach-Wechsel (Paul Jaeckel, Malik „Batman“ Batmaz und Rico Preißinger für Marco Meyerhöfer, Marcel Benger und Etienne Amenyido) vor, ehe er zehn Minuten später mit Luca Bolay, Simon Scherder, Torge Paetow, Marvin Benjamins sowie Tidiane Gueye (für Jano ter Horst, Yassine Bouchama, Niko Koulis, Charalambos Makridis und Oliver Batista Meier) einen weiteren Block von Profis brachte, deren Plätze man eigentlich eher auf der Ersatzbank vermuten würde. Gegen Heracles aber brachten genau sie den nötigen Schwung, Willen und Kampfgeist auf den Rasen, den Ende zuvor so schmerzlich vermisst hatte.

Der Trainer nach dem Abpfiff brutal ehrlich: „Natürlich bin ich sauer, weil ich immer gewinnen will. Aber diese Partie gibt uns trotzdem total viel, weil wir 60 Minuten gesehen haben, wie es nicht funktioniert. Ohne Intensität, Griffigkeit, Einsatz, Emotionalität, Kommunizieren – so geht es komplett den Bach runter.“

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Quelle: BILD17.07.2025

Umso lobender fügte er hinzu: „Danach aber kommen Jungs auf den Platz, die ihre Chance unbedingt nutzen wollten und es auch getan haben. Zwei Wochen vor dem Start in die Saison hätte ich nicht gedacht, noch einmal derart ins Grübeln zu geraten. Denn grundsätzlich stelle ich nur nach Leistung auf. Und da haben sich einige heute in den Blickpunkt spielen können.“

Zwar schraubte Almelo das Ergebnis in der 112. Minute durch Giandro Gambo zunächst auf 4:0, ehe Etienne Amenyido – der zunächst aus- und für das letzte Spielviertel wieder eingewechselt wurde – per Kopf den schwarz-weiß-grünen Ehrentreffer (117.) erzielte. Bereits seine fünfte Bude im fünften Spiel.

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Foto: Jan Fromme /firo Sportphoto

Sorgen bereitete Ende zudem „Schweden-Oscar“ Vilhelmsson (21). Der lange Angreifer und Ex-Darmstädter griff sich bereits nach 34 Minuten an den hinteren Oberschenkel und verließ kopfschüttelnd das Spielfeld. Allerdings wohl eine reine Vorsichtsmaßnahme. Ende: „Oscar hat ein leichtes Ziehen gespürt, da wollten wir lieber nichts riskieren.“

Für Kapitän Marc Lorenz blieb in Billerbeck ebenfalls nur die Rolle des Betrachters. Ausgerechnet am Tag seines 37. Geburtstages musste er wegen einer Magenverstimmung passen. Doch zum Autogrammeschreiben nahm er sich nach dem Spiel trotzdem genauso viel Zeit wie alle seine Mannschafts-Kollegen. Preußen zum Anfassen – das kam bei den Fans natürlich gut an…