Maxvorstadt – Wunderschöne Fassaden, die Lage sehr zentral und dennoch ruhig – der Königsplatz, das Museumsviertel und die hippe Maxvorstadt sind ums Eck. Hier würden viele Münchner gerne wohnen, doch seit Jahren stehen die Häuser an der Karlstraße 20 und 22 leer. Genauer gesagt, gehören sie wohl zu den prominentesten Münchner Leerständen. Spätestens seit 2023 Aktivisten die Gebäude besetzten, um gegen die IAA zu protestieren (AZ berichtete).

Nun aber soll der Leerstand ein Ende haben: Wie das Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr mitteilt, wird der Freistaat, dem die Häuser gehören, mit seinem Wohnungsunternehmen Stadibau hier nun Wohnraum schaffen, genauer: „bezahlbaren Wohnraum für Beschäftigte des Freistaates“.

25 neue Wohnungen sind geplant, fast 14,5 Millionen Euro sind dafür veranschlagt. Der Umbau und die Sanierung erfolgen in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz, heißt es. Dafür überlassen die Immobilien Freistaat Bayern (IMBY) der Stadibau die Grundstücke und Gebäude auf dem Weg eines unentgeltlichen Erbauurechts, so das Ministerium.

Das Haus Karlstraße 22. Wie auch in der Nummer 20 entstehen auch hier Wohnungen.

Das Haus Karlstraße 22. Wie auch in der Nummer 20 entstehen auch hier Wohnungen.
© Kiessler Architekten

Das Haus Karlstraße 22. Wie auch in der Nummer 20 entstehen auch hier Wohnungen.

von Kiessler Architekten

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Auch für Familien soll hier viel Platz sein

Es entstehen vier Ein- und Eineinhalb-Zimmer-Wohnungen, drei Zwei-Zimmer-Wohnungen und zehn familiengerechte Drei-Zimmer- und acht Vier-Zimmer-Wohnungen. Insgesamt seien das über 2000 Quadratmetern Wohnraum, heißt es. Auch ein Kinderspielplatz ist vorgesehen. Die Familienwohnungen verfügen zudem über Balkone zum Innenhof, die Dachgeschosswohnungen über Gauben oder Loggien. Neue Fenster und ein Wärmedämmverbundsystem auf der Hofseite verbessern die Energieeffizienz, ein Fernwärmeanschluss besteht bereits. 

Weil für Stellplätze kein Platz ist, räumt der Freistaat auf dem Nachbargrundstück ein Nutzungsrecht an 20 Tiefgaragenstellplätzen ein. Das Vorhaben wird vom Finanzministerium mit Wohnungsfürsorgemitteln gefördert, die voraussichtliche Kaltmiete soll 12,50 Euro pro Quadratmeter betragen, so eine Mitteilung des Ministeriums. Bauminister Christian Bernreiter (CSU) freut sich: „In den Ballungsräumen ist der Wohnungsmarkt besonders angespannt. Gemeinsam mit der Stadibau schaffen wir in historischer Bausubstanz tolle, zeitgemäße Wohnungen zu angemessenen Mieten.“

Ein Auto fährt an der Baustelle vom neuen Münchner Chip-Zentrum von Apple vorüber.

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Auch dieses Haus in Hartmannshofen steht zum Verkauf.

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Das Areal mit den leerstehenden Gebäuden verkauft der Freistaat an Apple. Im Hintergrund ist das schon gebaute Apple-Gebäude zu sehen.

Freistaat verkauft Grundstück in der Seidlstraße an Apple

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Fast 200 Jahre Geschichte

Die beiden Gebäude blicken auf eine fast 200 Jahre lange Geschichte zurück: 1828 von Architekt Rudolf Röschenauer als vierstöckige Wohnhäuser für den Schlossermeister Johann Schmitz errichtet, wurden sie Anfang der 1930er-Jahre zu Büro- und Verwaltungsgebäuden umgebaut. In der NS-Zeit war hier und in Nachbarhäusern die Reichsführung SS ansässig, in der Nummer 20 der Reichspropagandaleiter.

Nach Kriegsschäden wurden die Häuser 1947 wieder instandgesetzt, bis 2007 war dort unter anderem das Landesamt für Steuern untergebracht. Von 2015 bis 2018 dienten die Häuser als Unterkunft für Asylsuchende. Seither standen sie wegen Wasserschäden leer, was immer wieder scharf kritisiert wurde, etwa vom örtlichen Bezirksausschuss. 

Beide Gebäude sind klassizistische Einzeldenkmäler und stehen mit der Karlstraße 18 unter Ensembleschutz. Insbesondere erhaltenswert sind die klassizistische Fassade entlang der Karlstraße, die Holzbalkendecken, Teile des Dachstuhls und die Parkettfußböden. 

 

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