Am Donnerstag, dem 17. Juli, übergab Sören Bartol, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, den Fördermittelbescheid für die geplante Umgestaltung des Stephaniplatzes in Reudnitz-Thonberg an Leipzigs Sozialbürgermeisterin Dr. Martina Münch. Finanziert wird die Erneuerung des Platzes mit 3,57 Millionen Euro Bundesmitteln und 1,19 Millionen Euro städtischen Mitteln. Der beliebte Spielplatz zeigt schon seit geraumer Zeit heftige Erosionserscheinungen.

Und im Stadtrat war der Platz auch schon mehrfach Thema, weil Spielbereiche gesperrt werden mussten. So wie in einer Antwort des Amts für Stadtgrün und Gewässer auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion, als das Amt zum Stephaniplatz erklärte: „Als stark genutzter und daher dringend überholungsbedürftiger 1990er-Jahre-Spielbereich mit zum Großteil stark verschlissenen Oberflächen und Ausstattungsgegenständen zeigt sich der zwischen Täubchenweg und Dresdner Straße gelegene parkähnliche Teil des Stephaniplatzes.

Trotz des Mangels an zeitgemäßen und attraktiven Nutzungsangeboten wird der Spielbereich des Stephaniplatzes stark nachgefragt, da er unter anderem als Ausweichmöglichkeit für den in mittelbarer Umgebung liegenden, aber mittlerweile ebenfalls übernutzten Lene-Voigt-Park dient.

Zwischenzeitliche Reparaturen konnten die Folgen des daraus resultierenden Nutzungsdrucks nicht dauerhaft mindern, Spielbereiche mussten aus Gründen der Verkehrs- bzw. Spielplatzsicherheit bereits gesperrt werden. Hinzukommen Schäden im Untergrund als Folge von Weltkriegszerstörungen, die zu Setzungserscheinungen und damit zu erheblichen Schäden im Spielbereich geführt haben.“

Streetball-Anlage auf dem Stephaniplatz. Foto: Ralf JulkeStreetball-Anlage auf dem Stephaniplatz. Foto: Ralf Julke

Das war der Stand von 2023/2024. Und die Grünen-Fraktion wollte natürlich wissen, ob die Stadt sich das nötige Geld besorgt, um diesen ziemlich großen Spielplatz zu erneuern.

„Für den Stephaniplatz wurde im Bundesprogramm ‚Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel Klima- und Transformationsfonds – Projektaufruf 2023‘ des BBSR – Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung ein Antrag auf finanzielle Förderung gestellt. Die Entscheidung über den Förderantrag im o. g. Bundesprogramm steht derzeit noch aus“, teilte das Amt für Stadtgrün und Gewässer mit.

Es plante aber die notwendige Gegenfinanzierung im Leipziger Haushalt für 2026 schon mal ein: „Im Rahmen der Haushaltsplanung für den Doppelhaushalt 2025/2026 wurden durch das Amt für Stadtgrün und Gewässer im Investitionshaushalt für das Haushaltsjahr 2025 Mittel in Höhe von 711.500 EUR und für das Haushaltsjahr 2026 Mittel in Höhe von 2.250.000 EUR angemeldet.“

Eine Ausweichmöglichkeit für den Lene-Voigt-Park

Das Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung sowie das Amt für Stadtgrün und Gewässer hatten im Jahr 2023 erst die Projektskizze und dann im Februar 2025 auch den Zuwendungsantrag beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) eingereicht, de jetzt vom BBSR positiv beschieden wurde.

Teilweise abgesperrt: der Spielplatz auf dem Stephaniplatz. Foto: Ralf JulkeTeilweise abgesperrt: der Spielplatz auf dem Stephaniplatz. Foto: Ralf Julke

„Ich freue mich sehr, heute den Zuwendungsbescheid für die Neugestaltung des Stephaniplatzes in Leipzig übergeben zu können“, sagte Sören Bartol, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: am Donnerstag. „Mit der Unterstützung durch Bundesmittel schaffen wir die Voraussetzung für eine klimaresiliente Umgestaltung des Platzes.

Ziel ist es, ein lebenswerteres Umfeld zu schaffen – mit Freiräumen, die zum Verweilen, Spazieren, Spielen, Sport treiben oder zum Austausch einladen. Gerade für Menschen ohne eigenen Garten, Balkon oder die allein leben, sind solche öffentlichen Orte von großer Bedeutung.“

Bedeutung hat der reich mit Bäumen und Büschen bestandene Platz deutlich über das Einzugsgebiet an der Dresdner Straße hinaus. Denn gebaut wurde er in einer Zeit, als Reudnitz noch nicht zu den wachstumsstarken Ortsteilen gehörte. Das hat sich in den letzten 15 Jahren deutlich geändert und selbst der gerade einmal 20 Jahre alte Lene-Voigt-Park ist schon seit langem völlig überlaufen.

Wer wissen will, warum die Bewohner des Leipziger Ostens so um jede Grünfläche kämpfen, braucht an warmen Tagen nur in den Lene-Voigt-Park zu gehen. Und weil dort fast jeder Meter ausgereizt ist, weichen viele Familien und jungen Leute eben auf den Stephaniplatz aus. Der liegt nur fünf Minuten entfernt.

Den Klimawandel mitdenken

Und dass die Stadt hier dringend handeln musste, bestätigte auch eine Antwort der Stadt an die Stadträtin der Grünen Paula Piechotta: „Als stark genutzter und daher dringend überholungsbedürftiger 1990er-Jahre-Spielbereich mit zum Großteil stark verschlissenen Oberflächen und Ausstattungsgegenständen zeigt sich der zwischen Täubchenweg und Dresdner Straße gelegene parkähnliche Teil des Stephaniplatzes.

Trotz des Mangels an zeitgemäßen und attraktiven Nutzungsangeboten wird der Spielbereich des Stephaniplatzes stark nachgefragt, da er unter anderem als Ausweichmöglichkeit für den in mittelbarer Umgebung liegenden, aber mittlerweile ebenfalls übernutzten Lene-Voigt-Park dient.

Zwischenzeitliche Reparaturen konnten die Folgen des daraus resultierenden Nutzungsdrucks nicht dauerhaft mindern, Spielbereiche mussten aus Gründen der Verkehrs- bzw. Spielplatzsicherheit bereits gesperrt werden. Hinzukommen Schäden im Untergrund als Folge von Weltkriegszerstörungen, die zu Setzungserscheinungen und damit zu erheblichen Schäden im Spielbereich geführt haben.“

Kletterlandschaft auf dem Stephaniplatz. Foto: Ralf JulkeKletterlandschaft auf dem Stephaniplatz. Foto: Ralf Julke

Und auch das Stichwort „klimaresilient“ ist hier wichtig, wie Dr. Martina Münch am Donnerstag betonte: „Der 37.000 Quadratmeter große Platz und die angrenzenden Verkehrsflächen sind stark abgenutzt und weisen erhebliche Mängel bei der Ausstattung und der Vegetation auf. Mit der Neugestaltung können große Teile des Parks grundlegend überarbeitet und der denkmalgeschützte Platz im Nordteil aufgewertet werden.“

Grundlage der klimaangepassten Sanierung sind die Mittel des Bundesprogramms „Anpassung urbaner und ländlicher Räume an den Klimawandel“, für die es nun am Donnerstag den Förderbescheid gab.

Besonders groß ist der Handlungsbedarf im mittleren Bereich rund um den Spielplatz. Neben neuen Spielgeräten sieht die Neugestaltung vor allem die Entsiegelung von Flächen sowie die Schaffung eines zusammenhängenden Freiraums vor. Auch beschädigte Wege und fehlende Ausstattungselemente sollen erneuert werden. Gleichzeitig soll die Barrierefreiheit innerhalb des Parks und die Verbindung mit der Umgebung deutlich verbessert werden.

Darüber hinaus wird das Regenwassermanagement neu konzipiert, um die Wasserversorgung der Grünflächen nachhaltig zu sichern und die Vegetation langfristig an den Klimawandel anzupassen. An historischen, mittlerweile lückenhaften Baumstandorten sowie in weiteren Bereichen des Parks werden klimaresiliente Baumarten, Sträucher und Stauden gepflanzt, kündigt das Dezernat Umwelt, Klima, Ordnung und Sport an.