Ein Vogelschlag kurz nach dem Start zwang einen Air-Europa-Flug auf dem Weg nach Havanna zur Umkehr. Obwohl die Boeing 787 bereits über dem Atlantik war, entschied sich die Crew vorsorglich zur Rückkehr nach Madrid.
Ein Langstreckenflug der spanischen Fluggesellschaft Air Europa von Madrid nach Havanna musste am Dienstag dieser Woche über dem Atlantik umkehren. Wie die zuständigen Fluglotsen über die Plattform X mitteilten, hatte die Besatzung des Fluges kurz nach dem Start einen Vogelschlag gemeldet. Die Maschine vom Typ Boeing 787 Dreamliner war zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere hundert Kilometer westlich der Iberischen Halbinsel unterwegs und befand sich im portugiesischen Luftraum.
Die Entscheidung zur Rückkehr fiel laut Angaben der Crew aus rein präventiven Gründen. Die Landung auf dem Flughafen Adolfo Suárez Madrid-Barajas erfolgte ohne Zwischenfälle. Um die betroffene Landebahn auf mögliche Rückstände zu prüfen, wurde der Verkehr vorübergehend auf eine parallele Piste umgeleitet. Der Betrieb normalisierte sich anschließend rasch.
Vogelschläge – in der Fachsprache als „Bird Strikes“ bezeichnet – gehören zu den regelmäßigen Risiken im internationalen Luftverkehr. Sie ereignen sich meist in niedrigen Flughöhen, insbesondere beim Start oder der Landung, und verlaufen in den meisten Fällen glimpflich. Moderne Verkehrsflugzeuge sind darauf ausgelegt, Kollisionen mit Vögeln strukturell zu verkraften. Dennoch führen entsprechende Zwischenfälle regelmäßig zu zusätzlichen Sicherheitsüberprüfungen, wie auch in diesem Fall.
Die Flugroute war unter anderem auf der Plattform Flightradar24 in Echtzeit einsehbar. Dort war deutlich zu erkennen, dass der Flug bereits weit über dem Atlantik war, als die Maschine zur Umkehr ansetzte. Der Vorfall wurde unter anderem von den Fachportalen Preferente und Reportur aufgegriffen und in der spanischsprachigen Luftfahrtpresse thematisiert.
Air Europa, 1984 unter dem Namen Air España gegründet, unterhält seit über zwei Jahrzehnten eine feste Linienverbindung zwischen Madrid und Havanna. Die Strecke zählt zu den wichtigsten transatlantischen Routen der Gesellschaft. Für den Sommer 2025 erweiterte die Fluggesellschaft ihr Angebot in Richtung Kuba und bietet seither tägliche Flüge in die kubanische Hauptstadt an – ein Anstieg gegenüber den zuvor sechs wöchentlichen Verbindungen.
Die Airline, die Teil des spanischen Reisekonzerns Globalia ist, setzt auf eine Flotte moderner Langstreckenflugzeuge. Derzeit betreibt Air Europa über 50 Maschinen, darunter zahlreiche Boeing 787 Dreamliner, die insbesondere für interkontinentale Strecken wie jene nach Kuba eingesetzt werden. Als Mitglied der globalen Luftfahrtallianz SkyTeam kann Air Europa auf ein umfangreiches internationales Streckennetz mit über 1.000 Zielen zugreifen.