Sie unterstützt 77 Wohltätigkeitsorganisationen, die sich vor allem Kindern und Menschen mit Behinderungen widmen. Und: Sie traut sich Stellung zu beziehen, machte sich zum Beispiel für ukrainische Frauen stark.

Das seien für die Herzogin „keine einfachen Themen“ und trotzdem seien sie und ihr Mann Prinz Edward da, „um zu unterstützen.“

Genau diese Einstellung bringt ihr den inoffiziellen Titel der „Geheimwaffe“ des britischen Königshaus ein. Sie wird als verlässliche Figur in der abgespeckten Riege der Working Royals gefeiert. Doch was sagt sie selbst zu diesem Spitznamen? Das verrät sie im Interview mit der britischen Zeitung „Mirror“.

Ich mag es, unter dem Radar zu fliegen. Es ist schön und gut, eine Geheimwaffe zu sein, aber wenn es niemand weiß, ist es vielleicht zu geheim.

Herzogin Sophie von Edinburgh
Britische Zeitung „Mirror“

„Werde immer weniger geheimnisvoll“

Sophie nimmt ihren Titel also gelassen und fügt noch hinzu: „Ich nehme an, ich sollte das als Kompliment auffassen. Ich sehe mich selbst nicht an vorderster Front, aber zugegebenermaßen gibt es heutzutage weniger berufstätige Familienmitglieder, also nehme ich an, dass ich mehr und mehr weniger geheimnisvoll werde.“

Auf die Frage, als was sie sich selbst bezeichnen würde, sagt sie: „Ich weiß es nicht, das überlasse ich anderen, es wäre sehr vermessen von mir, etwas vorzuschlagen.“

Anerkennung durch harte Arbeit

Für die Tochter eines Reifenhändlers war der Übergang vom bürgerlichen ins königliche Leben kein Zuckerschlecken: Auf eigenen Wunsch verzichtete sie im Alltag auf den Herzoginnentitel und benutzte stattdessen den Kurznamen Sophie Wessex.

Den Zuspruch des Volkes musste sie sich hart erarbeiten, nahm anfangs nur wenige Termine für die Krone wahr. Sie überschätzte weder sich selbst noch die royalen Aufgabenfelder. Sie wagte sich Schritt für Schritt ins königliche Territorium vor, konkurrierte nicht, sondern konzentrierte sich auf ihre Arbeit und ihren Weg.

Mein Eindruck ist, dass Herzogin Sophie sich ganz bewusst zurückhält. Sie ist jemand, der den Unterschied zwischen Prominenz und Royalität ganz klar erkannt hat. Es geht nicht um mich selbst, um mich als Person, es geht um die Institution. Sie hat sich von Anfang an in diese Hierarchie eingereiht und untergeordnet.

ARD-Königshaus-Expertin Leontine Gräfin von Schmettow
BRISANT

Und hat ja bekanntlich nicht nur bei ihr gut funktioniert, sondern auch Prinzessin Kate große Beliebtheit beschert.