So hat auch ein Paar aus der Nähe von Rochlitz hergefunden. Sie hätten schon mehrere Touren unternommen, um sich den Purple Path nach und nach zu erarbeiten. Das Kunstwerk in Zschopau haben sie leicht gefunden, erzählt der Mann. „Ich finde es gut, dass solche Kunstobjekte in der Landschaft installiert werden. Und ich finde es auch sehr gut, dass man die Objekte über Google Maps finden kann.“ So könne man sich von Objekt zu Objekt navigieren.
Die Suche nach den Kunstwerken
Die meisten Kunstwerke seien mit Navi gut zu finden, sagt seine Begleiterin. Es gäbe aber auch Ausnahmen. „Zwönitz war etwas schwieriger zu finden. Gerade die Anfahrt mit dem Auto, da haben wir lange geschaut, wo ein Schild steht.“ Tatsächlich ist das Kunstwerk „Color Floating“ von Nevin Aladağ nicht so leicht zu entdecken. Die vier mit Strümpfen bespannten Lampions sind eine Hommage an die Textilgeschichte der Stadt. Sie hängen – versteckt im Grünen – über einem Teich im Austelpark.
Die meisten Kunstwerke sind gut zu finden. Aber Zwönitz war etwas schwieriger.
Besucherin in Zwönitz
Entdeckergeist ist gefragt
Ein bisschen Entdeckergeist müsse man in Zwönitz schon mitbringen, gibt Antje Neef, die Kulturbeauftragte der Stadt zu. Im Sommer, wenn die Natur in voller Blüte stehe, verstecke sich das Kunstwerk natürlich ein bisschen unter dem Blätterdach. „Aber ich glaube bei unserem Kunstwerk ist es auch so gewollt, dass man ein bisschen Entdecker ist. Man soll die Schönheit der Natur genießen, soll sich ein bisschen auf den Park einlassen, sich Zeit nehmen, das auf sich wirken lassen.“
In Hainichen wird er gelebt – der Kulturhauptstadtgedanke
Umgeben von viel Grün ist auch die Skulptur „Endless Column“ von Stijn Ank. Das drei Meter hohe Kunstwerk erinnert an einen übergroßen Papierstapel und steht auf einem Platz hinter dem Hainichener Rathaus. In der mittelsächsischen Kleinstadt wurden sowohl der Fabeldichter Christian Fürchtegott Gellert, als auch der Erfinder des Holzschliffes, Friedrich Gottlob Keller, geboren.
Dass Hainichen Teil der Kulturhauptstadtregion ist, ist nicht zu übersehen. Die Fassade des Rathauses zieren Flaggen Europäischer Kulturhauptstädte, ein lilafarbener Schilderbaum weist auf Kunstwerke in den umliegenden Kommunen hin. Nur ein großer Wegweiser für das eigene Kunstwerk fehlt noch. Dieser sei schon im Schilderwerk Beutha in Auftrag gegeben, damit das Kunstwerk noch besser zu finden sei, erzählt Oberbürgermister Dieter Greysinger.
Wenn ich die Wahl hätte, dann fände ich eine Tafel schon schön.
Besucher in Hainichen
Auch eine Tafel mit mehr Informationen über den Künstler und sein Werk ist schon bestellt. Denn auf den einheitlichen Schildern entlang des Purple Path gibt es dafür nur einen QR-Code. Das wolle man – gerade auch mit Blick auf die ältere Generation in Hainichen künftig besucherfreundlicher gestalten. „Ich kann da alle Älteren beruhigen.“, sagt Greysinger. „Mit der neuen Tafel wird man dann sehr viel detaillierte Dinge lesen können, ohne dass man immer das Handy oder den QR-Code zücken muss.“
Tafel oder Code?
Diese Information freut auch einen jungen Mann, der sich gerade in Hainichen das Kunstwerk anschaut. „Also ich freue mich immer über Tafeln. Ich lese mir das gerne durch. Ich weiß, viele – auch in unserer Generation – denen reicht es mit einem QR Code.“ Er habe selbst auch das Handy dabei. Das ginge natürlich genauso. „Aber wenn ich die Wahl hätte, dann fände ich eine Tafel schon schön.“
Wer mit dem Internet und mit dem QR-Code zurechtkommt, für den ist es bestimmt okay.
Besucher in Hainichen
Ein Besucherpaar stimmt dem jungen Mann zu: „Wer mit dem Internet und mit dem QR-Code zurechtkommt, für den ist es bestimmt okay“, sagt die Frau. „Aber ich weiß nicht, wie viele ältere Leute das dann nicht nutzen.“ Und ihr Begleiter ergänzt: „Das setzt natürlich voraus, dass der, der mehr wissen will, auch mit einem QR-Code umgehen kann. Und wenn da eine schöne Tafel da wäre, das wäre schon schön.“
In Zukunft mehr Informationen
Auch in Zwönitz will man in Sachen Informationen nachbessern. „Ich denke, wir kriegen das hin, dass wir dort noch mehr Informationen anbringen werden“, sagt Antje Neef. „Damit die nächsten Besucher dann auch lesen können, was sich die Nevin Aladag gedacht hat zu diesem Kunstwerk.“ In Kürze, verspricht sie, solle im Austelpark eine zusätzliche Infotafel angebracht werden.