Die Anstrengungen zum Verkauf kommen in einer Zeit, in der sich der Bitcoin-Kurs auf Allzeithochniveau befindet und die britische Finanzministerin Rachel Reeves, nach Rechnungen von Ökonomen, bis zum Herbst 20 Milliarden Pfund auftreiben muss. Im Angesicht eines schwachen Wirtschaftswachstums und höheren Zinsen für Staatsanleihen kämpft Reeves um einen ausgeglichenen Staatshaushalt.

Auf den Bitcoin-Schatz zuzugreifen, könnte die Haushaltssituation Großbritanniens im Hier und Jetzt zwar verbessern. Jedoch zeigt unter anderem der Bitcoin-Verkauf des deutschen Bundeslands Sachsens, dass ein voreiliges Abstoßen des Assets auch zu immensen verpassten Gewinnen führen kann. 

Die sächsischen Behörden hätten anstatt der 2,6 Milliarden Euro mehr als 5 Milliarden Euro eingenommen, wenn sie erst heute verkauft hätten und nicht im Sommer vergangenen Jahres bei einem Preis von circa 53.000 Euro je BTC.

Auch Großbritannien hat einen ähnlichen schwerwiegenden Fehler begangen. Im Jahr 1999 verkaufte das Land den Großteil der Goldreserven für 3,5 Milliarden Pfund. Heute wären die 401 Tonnen des Edelmetalls 40 Milliarden Pfund wert.

Als US-Präsident Donald Trump im März dieses Jahr ein Dekret zur Schaffung der strategischen Bitcoin-Reserve verabschiedete, begründete er diese Entscheidung unter anderem damit, dass sich Bitcoin-Verkäufe in der Vergangenheit als großer Fehler herausgestellt haben.