Die drei europäischen Länder Deutschland, Großbritannien und Frankreich wollen nach Angaben aus Diplomatenkreisen in den kommenden Tagen die Atomverhandlungen mit dem Iran fortsetzen. Berlin, Paris und London arbeiteten „im sogenannten E3-Format weiter mit Hochdruck an einer nachhaltigen und verifizierbaren diplomatischen Lösung für das iranische Atomprogramm“, hieß es am Sonntag laut der Nachrichtenagentur AFP aus deutschen Diplomatenkreisen. Die E3 stünden mit dem Iran „zur Terminfindung für weitere Gespräche in der kommenden Woche in Kontakt“. Das Vorgehen sei mit den USA abgestimmt.

Der Iran dürfe niemals in den Besitz einer Atomwaffe gelangen, hieß es weiter aus diesen Kreisen. „Falls im Verlaufe des Sommers keine Lösung erreicht werden sollte, bleibt der Snapback eine Option für die E3.“ Der sogenannte Snapback-Mechanismus ermöglicht die Wiedereinführung der internationalen Sanktionen, die nach dem 2015 beschlossenen Atomabkommen mit dem Iran schrittweise abgebaut worden waren. Der Mechanismus läuft im Oktober aus, weshalb die europäischen Länder eine Einigung bis Ende August anstreben.

USA stiegen im Jahr 2018 unter Trump aus Iran-Abkommen aus

Frankreich, Deutschland und Großbritannien sowie die USA, Russland und China hatten im Jahr 2015 ein Atomabkommen mit dem Iran geschlossen, um das Land am Bau einer Atombombe zu hindern. Die USA stiegen allerdings 2018 während der ersten Präsidentschaft von Donald Trump einseitig aus dem Abkommen aus und verhängten danach erneut massive Sanktionen gegen den Iran.

Vor den Angriffen der israelischen und der amerikanischen Armee auf den Iran und dessen Atomanlagen im Juni hatten Washington und Teheran seit April mehrere Gespräche unter Vermittlung Omans geführt. Seit dem Ende der Kämpfe haben beide Seiten die Bereitschaft bekundet, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. US-Präsident Donald Trump sagte zuletzt jedoch auch, dass er es damit nicht eilig habe. Der Republikaner begründete dies mit seinem Standpunkt, dass die USA die drei wichtigsten Atomanlagen des Iran bei ihren Angriffen vor ein paar Wochen zerstört hätten. Das Ausmaß der Schäden ist allerdings bis heute nicht abschließend geklärt.