AUDIO: Hamburg prüft Ausweitung des Einsatzes von Bezahlkarten (1 Min)
Stand: 20.07.2025 16:48 Uhr
Hamburg war vor gut einem Jahr das erste Bundesland, das Bezahlkarten für Asylbewerber eingeführt hat. Jetzt prüft der Senat, ob auch andere Empfänger staatlicher Leistungen eine ähnliche Karte bekommen können – anstatt dass Bargeld ausgezahlt wird.
Die Bezahlkarte kann von Flüchtlingen wie eine Kreditkarte eingesetzt werden. 50 Euro Bargeld können pro Monat abgehoben werden, für Minderjährige jeweils 10 Euro. Die Karten können zum Beispiel im Supermarkt oder beim Friseur verwendet werden – nicht jedoch im Ausland, im Online-Handel, für Geldtransfers oder Glücksspiele.
Finanzsenator will von Bargeldauszahlungen wegkommen
Nun arbeitet die Hamburger Finanzbehörde an einer Ausweitung des Einsatzes der Bezahlkarte auf andere Bereiche, wo Sozialleistungen noch bar ausgezahlt werden. Finanzsenator Andreas Dressel sagte NDR 90,3: „Als Stadt haben wir natürlich ein Interesse daran, dass wir solche Prozesse weiter modernisieren, dass wir wegkommen von Bargeldauszahlungen.“
Die Linke sieht Bezahlkarten als Schikane
Zuerst hatte die „Hamburger Morgenpost“ über die Überlegungen des Senats berichtet. Die Linke kritisierte die Bezahlkarte als ein Kontrollinstrument für Sozialhilfebeziehende und sprach von Schikane. Finanzsenator Dressel dagegen betonte, mit einer Bezahlkarte würden zum Beispiel auch diejenigen profitieren, die keinen Zugang zu einem normalen Bankkonto haben – etwa weil ihr Vermögen gepfändet wird, oder weil Banken sich weigern, ein Konto zu eröffnen.
Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 21.07.2025 | 06:00 Uhr