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Russland und die Ukraine haben sich gegenseitig beschuldigt, den Waffenstillstand für die Energieinfrastruktur verletzt zu haben. Der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein ukrainischer Amtskollege Andrij Sybiha sprachen auf dem Antalya Diplomacy Forum in der Türkei auf verschiedenen Podien.

Lawrow erklärte, Russland habe sich an die vereinbarte Waffenruhe vom 18. März für die Energieinfrastruktur gehalten. Er beschuldigte die Ukraine gegen die Vereinbarung verstoßen zu haben.

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„Wir haben unser Wort gehalten. Und die Ukrainer haben uns von Anfang an jeden Tag angegriffen, vielleicht mit zwei oder drei Ausnahmen“, sagte Lawrow auf der Konferenz in Antalya.

Zudem erklärte der russische Außenminister eine Liste der von der Ukraine angegriffenen Energieanlagen an verschiedene beteiligte Parteien übermittelt zu haben.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha bestritt Lawrows Aussagen. Er warf Russland vor, nicht an einem Frieden interessiert zu sein. Der Kreml habe in den vergengenen Wochen Tausende Geschosse auf die Ukraine abgefeuert.

„Russland hat den Terror eskaliert und kämpft. Ich habe Statistiken bei mir, Russland hat fast 70 Raketen, über 2.000 Shahed-Drohnen und über 6.000 gelenkte Luftbomben auf die Ukraine abgefeuert, meist auf Zivilisten. Das zeigt der Welt deutlich, wer Frieden und wer Krieg will“, sagte Sybiha.

Wie steht es um ein Schwarzmeerabkommen?

Vor der Umsetzung eines potenziellen Schwarzmeerabkommens müssten noch offene Fragen geklärt werden, erklärte Lawrow. Dabei ginge es um die Themen Versicherung, Handel und den Zugang zu Häfen für russische Unternehmen.

Einzelheiten des geplanten Abkommens wurden nicht bekannt gegeben. Es gilt als weiterer Versuch, die Sicherheit der Schwarzmeerschifffahrt zu gewährleisten. Die UNO und die Türkei hatten 2022 bereits ein Abkommen ausgehandelt, welches jedoch ein Jahr später von Russland blockiert wurde.

Als Präsident Trump nun ein weiteres Schwarzmeerabkommen vorschlug, war Putin bereit zu Verhandlungen, aber er wollte, dass Lehren aus der Vergangenheit berücksichtigt werden, so Lawrow . In anschließenden Gesprächen hätte Russland der USA seine Forderungen für ein Abkommen dargelegt.

Lawrow sage, Washington habe Moskaus Bedingungen geprüft, bisher aber noch nicht darauf geantwortet.

Das Weiße Haus erklärte im März, dass die USA „dabei helfen werden, Russlands Zugang zum Weltmarkt für Agrar- und Düngemittelausfuhren wiederherzustellen, die Kosten für Seeversicherungen zu senken und den Zugang zu Häfen und Zahlungssystemen für solche Transaktionen zu verbessern“.