Hochrangige Vertreter von rund 50 Ländern kommen morgen erneut zu einer Konferenz der Ukraine-Kontaktgruppe zusammen. Bei dem virtuellen Treffen werden ab 13 Uhr Statements zur Eröffnung von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, dem britischen Verteidigungsminister John Healey und deren ukrainischem Kollegen Denys Schmyhal erwartet. Bei dem 29. Treffen geht es wie bei den früheren Konferenzen der Ukraine-Kontaktgruppe darum, die Militärhilfen für die Ukraine im Kampf gegen Russland abzustimmen und auszubauen. Die Konferenz findet hinter verschlossenen Türen statt. Eine Pressekonferenz zum Abschluss ist nicht vorgesehen.
+++ 22:16 Ukraine: Haben seltenes Drohnenstörsystem der Russen zerstört +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge ein experimentelles russisches elektronisches Kampfsystem vom Typ „KOP-2“ zerstört. Auf Telegram teilte das 424. Bataillon ein Video, das die Operation zeigen soll. Demnach wurde ein Drohnenstörsystem der russischen Streitkräfte zerstört, das ein breites Funkfrequenzspektrum scannt und ein starkes Störsignal aussendet. „Es handelt sich um ein teures und seltenes Gerät, das in der Regel zum Schutz hochwertiger Ziele wie Luftabwehrsysteme eingesetzt wird“, heißt es in dem Telegram-Post. Nach Angaben des Bataillons wurden zwei Angriffe auf die Drohnen-Störgeräte durchgeführt, um diese zu zerstören. Der genaue Zeitpunkt und Ort der Operation wurden nicht bekannt gegeben.
+++ 21:30 Kiew will Kampfmittel-Produktion mit neuer Maßnahme befeuern +++
Hersteller von Munition und Sprengstoff in der Ukraine sollen künftig Zuschüsse vom Staat erhalten. Dies schreibt Premierministerin Julia Sviridenko darüber auf Facebook. „Nächste Woche planen wir die Vergabe von Zuschüssen für die Herstellung von Kampfmitteln und Sprengstoffen. Dies ist eine Unterstützung für die Verteidigungsindustrie und die Lokalisierung kritischer Produktionszweige.“ Vorangetrieben wurde der Vorstoß vor allem vom ersten stellvertretenden Ministerpräsidenten und Minister für digitale Transformation, Mykhailo Fedorov sowie Verteidigungsminister Denys Shmyhal.
+++ 20:50 Russland: Ukrainische Truppen erleiden schwere Verluste bei Andrejewka +++
Russischen Angaben zufolge haben die ukrainischen Streitkräfte einen erheblichen Rückschlag bei Andrejewka in der Region Sumy erlitten. Dies schreibt die russische Nachrichtenagentur Tass mit Verweis auf das russische Militär. „Die Analyse der Todesanzeigen hat gezeigt, dass die 110. separate mechanisierte Brigade (OMB) der ukrainischen Streitkräfte in der Region Andrejewka erhebliche Verluste erlitten hat“, zitiert die Agentur einen Gesprächspartner. Zuvor hatte Tass berichtet, dass mehr als 40 Brigaden und Regimenter der ukrainischen Streitkräfte in Richtung Sumy und Charkiw verlegt worden seien und Verluste erlitten hätten. Der Bericht kann derzeit nicht unabhängig geprüft werden, offizielle Angaben aus der Ukraine gibt es hierzu nicht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte jüngst lediglich mit, er habe mit dem Oberbefehlshaber die Lage in der Region Sumy besprochen.
+++ 19:58 Russland meldet ukrainische Drohnenangriffe auf Belgorod +++
Russischen Angaben zufolge haben die ukrainischen Streitkräfte fünf Gemeinden in der Region Belgorod angegriffen. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass. Bei einem der Drohnenangriffe sei ein Wohnhaus getroffen und ein Mann verletzt worden, erklärte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, auf Telegram. Der Mann habe eine Sprengstoffverletzung erlitten. Zudem seien ein Geschäftsgebäude sowie weitere Privathäuser und Autos beschädigt worden. Auch die Stromleitung sei getroffen worden – ein Teil der Bewohner von Valujsk sei daher ohne Strom.
+++ 19:15 Ex-US-Außenministerin: Trumps Ultimatum an Putin ist „Wendepunkt“ +++
Die frühere US-Außenministerin Condoleezza Rice nennt das Ultimatum von Donald Trump an Russland für eine Waffenruhe einen „Wendepunkt“. „Ich denke, es ist die beste Nachricht von uns an die Ukraine, dass sich die USA und Europa endlich darauf geeinigt haben, dass sich Wladimir Putin nicht durch Worte stoppen lässt“, sagte das ehemalige Kabinettsmitglied von George W. Bush laut „The Hill“. Der Kreml-Chef lasse sich nur stoppen, fügte sie hinzu, „wenn er glaubt, dass er nicht mehr weiterkommt, dass er nicht mehr gewinnen kann“.
+++ 18:29 Ukrainischer Geheimdienst meldet massiven Cyberangriff auf Gazprom – „zurück ins technologische Mittelalter“ +++
Eigenen Angaben zufolge hat der ukrainische Geheimdienst einen großangelegten Cyberangriff auf den russischen Energiekonzern Gazprom durchgeführt. Dies berichtet „Kyiv Independent“ unter Verweis auf anonyme Quellen. Der Angriff soll große Datenmengen zerstört und spezielle Software installiert haben, die die Informationssysteme des Unternehmens weiter beschädigen sollte. Zudem soll der Zugriff auf die internen Systeme von Gazprom für fast 20.000 Systemadministratoren gesperrt und Sicherungskopien wichtiger Datenbanken gelöscht worden sein. „Die Degradierung der russischen Informationssysteme ins technologische Mittelalter geht weiter“, erklärte die Quelle aus dem Geheimdienst laut der Zeitung. Gazprom und die russischen Behörden haben sich öffentlich nicht zu dem gemeldeten Vorfall geäußert.
+++ 17:41 Selenskyj verhängt Sanktionen gegen bekannte Journalistin +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Sanktionen gegen drei Ukrainer und zwei Russen verhängt. Darunter ist auch die bekannte russische Journalistin Julia Latynina, die sich zunächst als Kriegsgegnerin präsentierte und sich nun vehement gegen ein Kriegsende ausspricht. Sie behauptet: „Die Ukraine in ihrer jetzigen Form ist eine außerordentliche Gefahr für die Existenz Russlands.“ Auch die ehemalige ukrainische Abgeordnete Natalia Korolevska steht nun auf der Sanktionsliste. Sie gehört der inzwischen verbotenen pro-russischen Partei „Oppositionelle Plattform – Für das Leben“ an. Zudem wurde der Geschäftsmann und Ex-Abgeordnete Hennadiy Balashov, der ukrainische Blogger Andrii Serebrianskyi und Tatyana Aksenenko sanktioniert. Sie alle sollen pro-russische Propaganda über die sozialen Medien verbreiten.
+++ 17:10 Ukraine: Drohnenangriff auf Sumy – Kind verletzt, Haushalte ohne Strom +++
Ukrainischen Angaben zufolge ist die Gemeinde Sumy im Nordosten der Ukraine von Angriffsdrohnen getroffen worden. „Vor etwa einer Stunde hat eine russische Drohne die Gemeinde Sumy angegriffen. Es wurden Treffer im Bezirk Zarichnyj im Zentrum der Region registriert“, schreibt der Leiter der Militärverwaltung der Region Sumy, Oleg Grigorow, auf Telegram. Demnach wurden ein 7-jähriges Kind und eine weitere Person bei dem Angriff verletzt. Auch zivile Infrastruktur, Privathäuser und Autos wurden beschädigt. Die Stromversorgung sei unterbrochen, da das Stromnetz beschädigt wurde, heißt es weiter. Es sei ein Verfahren wegen Kriegsverbrechen eingeleitet worden.
+++ 16:40 Propaganda-TV: Russland zeigt „geheime“ Drohnenfabrik bei Jelabuga +++
Die russische Armee hat ihre Produktionskapazität für Kamikazedrohnen iranischer Bauart massiv erhöht und belastet die ukrainische Luftabwehr damit bis an die Grenzen. Stolz zeigt das russische Staatsfernsehen Hochglanzbilder aus der Fabrik, in der die Drohnen entstehen.
+++ 16:08 Russland meldet Einnahme von Bila Hora +++
Russland setzt einem Agenturbericht zufolge seinen Vormarsch im Osten der Ukraine fort. In der Region Donezk sei das Dorf Bila Hora eingenommen worden, meldet die staatliche Agentur RIA unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau.
+++ 15:35 Experte: Russland will auch Deutschland unterwandern +++
Russland wird laut Militärexperte Marcus Matthias Keupp weiter daran arbeiten, europäische Staaten zu unterwandern. In Ungarn und in der Slowakei habe Putin bereits die jeweilige Regierungsspitze auf seiner Seite, er strebe das auch in Österreich und Deutschland an, warnte Keupp im Gespräch mit der Wiener Zeitung „Kurier“. „Er wird versuchen, links- und rechtsradikale Mehrheiten zu schaffen, also Parteien dort an die Macht zu bringen, die seine Punkte vertreten und hinter seiner Agenda stehen.“ In den neuen Aufrüstungs-Plänen in der EU fehle ihm noch die letzte Entschlossenheit, sagte der Experte weiter. Es gebe einen Unterschied zwischen Geld haben und Rückgrat haben. „Man kann sich eine Pistole kaufen, aber schießen muss man wollen.“ Der Weg zu einem Frieden sei die Maximierung der Waffenlieferungen an die Ukraine.
+++ 15:02 Partisanengruppe will wichtige Eisenbahnstrecke in Russland sabotiert haben +++
Eigenen Angaben zufolge hat die Partisanengruppe Atesh in der russischen Region Tula eine Eisenbahnstrecke sabotiert und damit „erhebliche Störungen“ der russischen Logistik verursacht. Dies schreibt die Gruppe auf Telegram. Demnach zerstörten Mitglieder der Gruppe einen Relaiskasten an einer Eisenbahnstrecke in der Nähe der Stadt Medvedky westlich von Tula. Die Aktion soll die russischen Versorgungslinien unterbrochen haben und zu Verzögerungen bei der Lieferung von Munition und Waffen geführt haben. Die Angaben können derzeit nicht unabhängig geprüft werden. Berichten zufolge nutzen russische Truppen die beschriebene Eisenbahnstrecke jedoch tatsächlich, um Militärpersonal und Nachschub zu den Truppen an den Fronten in den Oblasten Charkiw und Sumy zu transportieren.
+++ 14:32 Experte: Putins Tod würde an Russlands Grundhaltung nichts ändern +++
Auch der Tod des russischen Präsidenten Wladimir Putin würde nach Ansicht des Militär-Experten Marcus Matthias Keupp nichts an der aggressiven Grundhaltung Russlands ändern. „Putin ist nur einer von vielen personellen Repräsentanzen eines autoritären, militanten und nationalistischen Regimes“, sagte Keupp der Wiener Zeitung „Kurier“. Daher sei er mit Blick auf einen etwaigen Frieden im Ukraine-Krieg auch äußerst skeptisch, so Keupp. Russland werde den Krieg nicht wirklich beenden, sondern seine Aggression gegebenenfalls auf ein niedrigeres Niveau fahren. „Es wird eine ewig blutende Grenze geben.“
+++ 13:59 „Bei den Marines gibt es keine Kranken“ – Ukrainer wollen russischen Horror-Funkspruch abgefangen haben +++
Der ukrainische Militärgeheimdienst will einen Funkspruch abgefangen haben, in dem ein Kommandeur einer Einheit der 155. separaten Marinebrigade die Hinrichtung eines Soldaten befiehlt. „Erschießt ihn, verdammt! Bei den Marines gibt es keine Kranken – es gibt die Lebenden und die Toten. Er hat keine andere Wahl. Ich befehle, ihn zu erschießen, wenn er nicht mehr weiterkommt“, sagt der Kommandeur den Angaben zufolge, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen. Die Tötung der eigenen Soldaten sei eine gängige Praxis auf der russischen Seite, teilt der ukrainische Militärgeheimdienst mit. Die Androhung einer Hinrichtung sei das einzige Mittel, mit dem Befehlshaber ihr Personal zur Durchführung von Kampfeinsätzen zwingen könnten.
+++ 13:34 Bilder zeigen Massenproduktion von Shahed-Drohnen in Russland +++
Derzeit verbreiten sich Bilder aus einem Videobeitrag von Swesda, einem TV-Sender, der vom russischen Verteidigungsministerium betrieben wird. Die Aufnahmen zeigen die Massenproduktion von russischen Shahed-Drohnen (Geran-2) in der Sonderwirtschaftszone Alabuga in Tartastan. Die Flugobjekte bereiten der Ukraine derzeit besonders großes Kopfzerbrechen, da Moskau die Attacken intensiviert hat und teilweise Hunderte pro Nacht angreifen lässt. Der deutsche Generalmajor Freuding sagt im Bundeswehr-Format „Nachgefragt“, dass Russland seine Produktionskapazitäten weiter erhöhe und die Drohnenangriffe nochmals ausweiten wolle. Ziel der Russen sei es, 2000 Drohnen gleichzeitig einzusetzen. In den TV-Bildern ist zu sehen, wie die Shahed-Drohnen in riesigen Fabrikhallen montiert werden:
+++ 13:00 Schäden in Moskau nach ukrainischen Drohnenangriffen +++
Die Ukraine löst mit Drohnenangriffen auf Moskau als Antwort auf Russlands Angriffskrieg massive Verkehrsbehinderungen auf den vier Flughäfen der russischen Hauptstadt aus. Im Stadtbezirk Selenograd werden durch die Drohnenschläge zudem zahlreiche Hochhäuser beschädigt; Autos geraten in Brand, wie auf Bildern zu sehen ist, die Anwohner in sozialen Netzwerken veröffentlicht haben. Die Behörden in Selenograd bestätigen das; demnach gingen auch viele Scheiben zu Bruch. Bewohner veröffentlichen auch Fotos ihrer verwüsteten Wohnungen, wie im Telegram-Kanal „chp_Zelenograd“ zu sehen ist. Bürgermeister Sergej Sobjanin räumt Schäden ein, sie seien aber nicht schwer – und würden beseitigt. Der Telegram-Kanal Supernova berichtet von möglichen Drohneneinschlägen beim Halbleiter-Produzenten JSC „Angstrem“, der Teil der russischen Rüstungsindustrie sein soll. In sozialen Netzwerken sind zudem zahlreiche Beiträge von wütenden Menschen zu sehen, die auf Flughäfen festsitzen.
Schäden an einem Haus in Moskau-Selenograd.
(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)
+++ 12:27 Selenskyj will mit Russland über Frieden sprechen – Moskau beharrt auf Zielen +++
Die Ukraine will sich mit Russland zu einer dritten Verhandlungsrunde in diesem Jahr treffen. Es sieht aber auch dieses Mal nicht so aus, als ob dabei ein Schritt in Richtung Frieden gelingen könnte. Denn Moskau beharrt weiter auf dem Erreichen seiner Ziele und ist zu keinerlei Kompromissen bereit. „Präsident (Wladimir) Putin hat wiederholt seinen Wunsch zum Ausdruck gebracht, bezüglich der Ukraine zu einem friedlichen Abschluss zu kommen. Dies ist ein langer Prozess, er erfordert Anstrengungen und er ist nicht einfach“, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamts, Dmitri Peskow, im staatlichen Fernsehen. „Für uns geht es vor allem darum, unsere Ziele zu erreichen. Unsere Ziele sind klar“.
+++ 11:40 Deutliche Worte von Aserbaidschans Präsident in Richtung Russland +++
Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew richtet deutliche Worte in Richtung Russland und unterstützt die Ukraine. „Niemals eine Besetzung akzeptieren. Genau das haben wir getan. Gebt nicht auf“, sagt Alijew beim Shusha Global Media Forum. Er kündigt außerdem an, dass Aserbaidschan rechtliche Dokumente vorbereitet, um vor internationalen Gerichten Klage gegen Russland zu erheben. Der Kreml sieht Russland als Weltmacht und will Einfluss auf Nachbarländer haben. Dies gelingt aber wohl nicht so, wie es Moskau gerne hätte:
+++ 11:06 „Nützliche Idioten“ – weitere Kritik an Ex-SPD-Chef Platzeck wegen Reisen nach Russland +++
Der frühere SPD-Chef Matthias Platzeck hat seine Reisen nach Russland verteidigt. Beweggründe und Zweck seien gewesen, Kontakte nicht abreißen zu lassen, sagte Platzeck dem „Tagesspiegel“. Weitere Kritik gibt es dennoch. Der Historiker Matthäus Wehowski vom Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung in Dresden schreibt auf der Plattform X: „Lenin sprach seinerzeit von ’nützlichen Idioten‘ – Egal ob Naivität, Gier, Egoismus. Russland ködert deutsche Politiker mit dem Ziel der Zersetzung und Spaltung. Jeder Kanal wird ausgenutzt, um die Unterstützung der Ukraine zu sabotieren.“
+++ 10:20 Ukraine warnt Menschen in Küstengebieten +++
Durch den Krieg ist das Baden in Gewässern wie dem Schwarzen Meer lebensgefährlich, unter anderem wegen Seeminen. Der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine warnt Bürger, sich nicht unbekannten Objekten im Wasser oder am Ufer zu nähern. „Ignorieren Sie keine Verbotsschilder oder Warnungen. Gehen Sie weg und informieren Sie die Rettungsdienste oder andere zuständige Einheiten.“ Die Armee zeigt zudem ein Video, in dem eine Seemine an der Küste der Region Odessa gesprengt wird:
+++ 09:54 Russland: Knapp 140 Drohnen aus der Ukraine abgefangen +++
Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht und am Morgen 138 ukrainische Drohnen abgefangen. Davon seien 23 über der Region der Hauptstadt Moskau unschädlich gemacht worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. Weitere Abschüsse gab es demnach unter anderem über dem Schwarzen Meer. Die russische Regierung meldet üblicherweise nur die abgefangenen Drohnen, nicht die gesamte Zahl. Statistiken zu Drohnenangriffen Russlands auf die Ukraine in der vergangenen Nacht liegen noch nicht vor. In der Nacht zu Samstag hatte Russland 300 Drohnen und über 30 Raketen gegen das Nachbarland eingesetzt.
+++ 09:20 Mehrere verschleppte ukrainische Kinder sind zurück in ihrer Heimat +++
Elf im Krieg von Russland verschleppte Kinder und Jugendliche kehrten nach ukrainischen Angaben in ihre Heimat zurück. Das jüngste der zurückgebrachten Kinder ist zehn Jahre alt, das älteste 17, wie der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez auf Telegram mitteilt. Damit seien seit Beginn der russischen Invasion 1.453 Kinder aus den besetzten Gebieten und Russland zurückgebracht worden.
+++ 08:29 „Wir könnten gewinnen“ – ukrainischer Soldat nennt unfassbare russische Verlustzahlen +++
Die Ukrainer sind den Russen zahlenmäßig unterlegen, weil sie über eine viel kleinere Bevölkerung verfügen. Allerdings sind die Verluste der Kreml-Streitkräfte angesichts des ohne Rücksicht auf die eigenen Soldaten geführten Angriffskriegs deutlich höher. In der bei Arte ausgestrahlten Dokumentation „Die Drohnenkrieger der Ukraine“ sagt ein Kämpfer: „Wir haben ein paar Jungs in der Einheit, die jeder mithilfe von Drohnen schon 100 bis 200 Russen erledigt haben. Wenn wir so weitermachen, könnten wir gewinnen.“ Auch die russische Seite setzt massiv Drohnen ein, was für ukrainische Soldaten eine große Bedrohung darstellt. Kiews Armee schickt ihre Kämpfer jedoch nicht massenweise in Sturmangriffe auf russische Stellungen.
+++ 07:46 Nach Verzögerung durch die USA: Ukraine erhält große Kampfpanzer-Lieferung aus Australien +++
Die Ukraine bekommt nach längerem Ringen Dutzende M1A1 Abrams-Panzer aus Australien. Die Lieferung hatte sich wegen Verzögerungen durch die USA hingezogen. „Ich bin dem Volk und der Regierung Australiens für die Übergabe der ersten Tranche von 49 M1A1 Abrams-Panzern an die Streitkräfte der Ukraine dankbar. Das Hilfspaket hat einen Wert von rund 245 Millionen Dollar. Diese wertvolle Unterstützung wird unseren tapferen Verteidigern an der Front helfen und einen gerechten Frieden näher bringen“, schreibt Verteidigungsminister Denys Shmyhal auf X. Der Rest der 49 Panzer soll in den nächsten Monaten folgen.
+++ 06:59 Ukraine greift Moskau an – Verkehr an mehreren Flughäfen eingestellt +++
Russland hat in der Nacht weitere ukrainische Drohnenangriffe auf die Hauptstadt Moskau und andere Regionen gemeldet. Insgesamt seien 93 Drohnen abgeschossen worden, darunter 19 über der Region Moskau, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Betroffen waren demnach rund zehn Regionen, vor allem die an die Ukraine grenzenden Gebiete Brjansk und Kursk. Zunächst gab es aber keine Berichte über schwere Schäden oder Verletzte. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin schreibt auf Telegram, Helfer seien in den Gebieten im Einsatz, in denen Trümmer herabgestürzt seien. Aus Sicherheitsgründen wurde der Flugverkehr auf den vier Moskauer Flughäfen Scheremetjewo, Domodedowo, Wnukowo und Schukowski vorübergehend eingestellt, wie die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde Rosawiazija berichtet.
+++ 06:12 Ukrainische Frontsoldaten fiebern bei Usyk-Kampf mit – Weltmeister richtet Worte an sie +++
Den Sieg des ukrainischen Boxers Oleksandr Usyk im Wembley-Stadion in London vor 90.000 Zuschauern gegen den Briten Daniel Dubois haben auch viele Soldaten an der Front verfolgt. Der Weltmeister richtete nach dem Kampf Worte an sie: „Ich möchte mich bei allen Militärs bedanken, die derzeit unser Land schützen. Slawa Ukraini. Wegen Euch kann ich heute hier stehen“, sagte Usyk. Er habe Nachrichten von vielen Einheiten erhalten, die die Ukraine verteidigen. In sozialen Netzwerken sind Bilder zu sehen, wie sich ukrainische Kämpfer zum gemeinsamen Schauen des Kampfes versammelten. „Was für ein unglaublicher Sieg für die Ukraine. Solche Siege sind in dieser Zeit für unsere Nation besonders wichtig“, schreibt Außenminister Andrij Sybiha auf X.
+++ 05:37 Ukraine will Staatsunternehmen privatisieren +++
Das ukrainische Wirtschaftsministerium arbeitet an Gesetzesänderungen, die die Privatisierung von Anteilen an großen staatlichen Unternehmen ermöglichen sollen. Dies erklärt der Minister für Wirtschaft, Umwelt und Landwirtschaft, Oleksii Sobolev, gegenüber der Nachrichtenagentur Ukrinform. „Wir bereiten jetzt eine neue Phase vor und prüfen die Möglichkeit, Anteile an großen Staatsunternehmen zu verkaufen. Das haben wir bisher noch nicht getan; die Gesetzgebung ist noch nicht vollständig ausgereift. Um dies zu ermöglichen, müssen wir einige Gesetze geringfügig ändern“, erklärt Sobolew.
+++ 02:27 Moskau meldet neue ukrainische Drohnenangriffe +++
Russland hat in der Nacht weitere ukrainische Drohnenangriffe auf die Hauptstadt Moskau gemeldet. Mindestens 14 Drohnen seien abgeschossen worden, schreibt Bürgermeister Sergej Sobjanin auf Telegram. Helfer seien in den Gebieten im Einsatz, in denen Trümmer herabgestürzt seien. Zunächst gibt es aber keine Berichte über schwere Schäden oder Verletzte. Aus Sicherheitsgründen ist der Flugverkehr auf den vier Moskauer Flughäfen Scheremetjewo, Domodedowo, Wnukowo und Schukowski vorübergehend eingestellt, wie die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde Rosawiazija berichtet.
+++ 00:27 Ukraine prüft Lockerung des Reiseverbots für junge Männer +++
Ukrainische Parlamentarier prüfen derzeit, ob Männer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren Reisen ins Ausland machen dürfen. Dies würde die derzeitigen Beschränkungen während des Krieges lockern, sagt der Vorsitzende der Werchowna Rada, Ruslan Stefanchuk. Laut Suspilne prüft die Werchowna Rada (das ukrainische Parlament) derzeit Vorschläge sowohl einzelner Abgeordneter als auch des parlamentarischen Ausschusses für nationale Sicherheit, Verteidigung und Geheimdienst. Nach dem geltenden Kriegsrecht unterliegen Männer dieser Altersgruppe nicht der Mobilmachung, dürfen das Land aber trotzdem nicht verlassen, es sei denn, sie haben Anspruch auf Ausnahmen, etwa aus medizinischen Gründen oder wegen dienstlicher Angelegenheiten.
+++ 22:18 Ukraine meldet 115 Gefechte an der Front +++
Der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine meldet 115 Gefechte an der Front für den heutigen Tag. Die heftigsten Kämpfe gab es demnach im Raum Pokrowsk, wo die ukrainischen Streitkräfte eigenen Angaben zufolge 35 Angriffe abwehrten. „Die russischen Invasoren haben vier Raketenangriffe mit 31 Raketen und 44 Luftangriffe mit 72 Lenkbomben durchgeführt. Darüber hinaus wurden 1375 Kamikaze-Drohnen eingesetzt und 4151 Beschüsse auf Stellungen unserer Truppen und Ortschaften durchgeführt“, heißt es in der Meldung.
+++ 21:30 Neuer Verteidigungsminister Shmyhal will Fokus auf Abfangdrohnen legen +++
Der neu ernannte ukrainische Verteidigungsminister Denys Shmyhal will gemeinsam mit dem Minister für digitale Transformation, Mykhailo Fedorov, die Technologien für den Einsatz auf dem Schlachtfeld zu sprechen ausbauen. Dies teilte das Ministerium mit. Der Fokus dabei liege auf Abfangdrohnen, sagte Shmyhal. „Diese Technologie hat einen unglaublichen Durchbruch erzielt, und die Zahl der erfolgreich abgeschossenen Shaheds steigt jeden Monat rapide an“, so Shmyhal. Fedorov erklärte, man habe die Entwicklung des Programms „Armee der Drohnen: Bonus“ und die Verbesserung der Entscheidungsfindung auf der Grundlage hochwertiger Daten erörtert.
Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachverfolgen.