Nach vier Wochen Vorbereitung hat Thomas Stamm (42) bei Dynamo Dresden die erste echte Startelf gefunden.
Beim Volkswagen-Cup in Zwickau zeigte der Trainer erstmals – wenn auch etwas versteckt –, in welche Richtung das Pendel im Kampf um die Plätze für den Zweitliga-Auftakt in zwei Wochen bei Greuther Fürth schlägt.
Lesen Sie auch
Stamm meinte nach dem Turnier: „Ein paar Jungs aus der ersten Mannschaft hätten auch im zweiten Team spielen können. Ich will genau, dass sie sich aufdrängen wie vielleicht in den ersten zehn Minuten gegen Zwickau. Andererseits dürfen die, die zweiten 45 Minuten gespielt haben, sich nicht sicher fühlen.“
Heißt: Die Elf aus dem Wolfsburg-Test (0:2) ist aktuell mit wenigen Ausnahmen Stamms erste Wahl.
BILD setzt das Puzzle zusammen und erklärt die erste Stamm-Elf der Saison.
Tor
Wird er rechtzeitig fit, dürfte Tim Schreiber (23) zunächst als Stammkeeper in die neue Spielzeit gehen. Trotzdem wird Neuzugang Lennart Grill (26/Union Berlin), der bei Leihen nach Braunschweig und Fürth vergangene Saison zwölfmal zum Einsatz kam, nicht dauerhaft draußen sitzen wollen. Schreiber muss sich also weiterentwickeln, um den Status als Nummer eins zu halten. Grill stand gegen Wolfsburg im Tor, Daniel Mesenhöler gegen Zwickau (0:0).
Tim Schreiber dürfte am ersten Spieltag in Fürth für Dynamo im Tor stehen
Foto: Robert Michael/dpa
Abwehr
In der Viererkette trickste Stamm wohl etwas. Denn David Kubatta (21) und Lukas Boeder (28), die gegen Wolfsburg noch eine Chance bekamen, haben nicht die Nase vorn und konnten sich auch am Sonntag nicht empfehlen.
Auch interessant
Anzeige
Auch interessant
Anzeige
Das Innenverteidiger-Duo aus Lars Bünning (27) und Claudio Kammerknecht (26), das auch zum Ende der Aufstiegssaison gesetzt war, hat seine Positionen locker bestätigt. Hier fehlt es dringend an zweitligareifen Verstärkungen, die den beiden mehr Druck machen. Scheinbar deswegen ließ Stamm Bünning und Kammerknecht gegen Zwickau ran, damit sie die Spannung im Konkurrenzkampf behalten.
Neu in der Startelf ist mit Konrad Faber (27) ein erster Neuzugang, der auf der rechten Seite abräumt. Links ist das Rennen noch ziemlich offen. Sascha Risch (25) und Alexander Rossipal (29), der sich beim Wolfsburger 0:1 zu leicht vernaschen ließ, sind sehr nah beieinander.
Konrad Faber (li.) und Claudio Kammerknecht (re.) haben in der Vorbereitung gut ausgesehen
Foto: Olaf Rentsch
Mittelfeld
Hier gibt es zwei echte Überraschungen. Auf Linksaußen konnte sich bisher offenbar Jonas Oehmichen (21) durchsetzen. Der quirlige Techniker war einer der auffälligsten Profis gegen Wolfsburg und behauptete seinen Platz vorerst gegen Dominik Kother, der aber noch Chancen Richtung Fürth haben dürfte.
Ein Ausrufezeichen hat offensichtlich auch Aljaz Casar (24) im Mittelfeld-Zentrum gesetzt. Der Slowene saß in der Rückrunde letzter Saison viel auf der Bank, heizt jetzt aber als Ersatz für den verletzten Niklas Hauptmann (29) das Dynamo-Spiel an.
Nils Fröling scheint einer von zwei Zugängen in der Startelf von Dynamo Dresden zu sein
Foto: Olaf Rentsch
Casar agiert als Achter neben Abräumer Vinko Sapina (30). Vorn rechts hat sich mit Jakob Lemmer (25) ein weiterer Aufstiegsheld im Team gehalten. Als hängende Spitze beziehungsweise offensiver Mittelfeldmann hat mit Nils Fröling (25) ein zweiter Neuzugang wohl einen Stammplatz vor Augen.
Sturm
Christoph Daferner (27) ist auch wegen bisher fehlender Einkäufe in der vordersten Front unangefochtener Platzhirsch. 18 Tore und 5 Vorlagen in der Vorsaison sowie seine Erfahrung von insgesamt 100 Zweitliga-Partien sorgen dafür, dass über Daferner bis zu weiteren Verpflichtungen bei Dynamo Dresden gar nicht diskutiert werden muss. Stefan Kutschke ist bisher sein einziger Back-up.