Ein Mähdrescher fährt über ein Gerstenfeld und wird von einem Traktor mit einen Erntewagen begleitet.

Stand: 21.07.2025 07:04 Uhr

Die EU will künftig verschiedene Fördertöpfe zusammenlegen. Die Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern befürchten unterschiedliche Bedingungen der Länder und damit einen Wettbewerbsnachteil.

Die EU Kommission hat einen Vorschlag gemacht, wie Agrar-Fördermittel ab 2028 verteilt werden könnten. Wie aus dem Entwurf hervorgeht, will die Brüsseler Behörde den milliardenschweren Geldtopf für die Agrarpolitik mit anderen Politikbereichen zusammenlegen. Jeder Mitgliedsstaat soll dazu eigene Reform- und Investitionspläne einreichen. Auch die Förderkriterien könnten sich ändern. Bislang sind für alle Länder in der EU die Vorschriften gleich.

Chance für die ökologisch Betriebe

Die EU schlägt vor, dass künftig nur noch bedürftige Landwirte Geld erhalten, maximal jedoch 100.000 Euro. Das könnte besonders für die großen Betriebe im Osten Deutschlands ein Problem werden. Die EU-Kommission dagegen argumentiert: Künftig könne gezielter gefördert werden und Landwrite, die ökologisch wirtschaften, könnten mehr Geld bekommen.

27 Milliarden Euro durch EU-Förderung

Bislang erhalten Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern große Unterstützung über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU. Seit 1990 flossen laut Landesregierung rund 27 Milliarden Euro nach MV. Diese Gelder machen etwa ein Drittel des Einkommens vieler Bauern im Land aus. Statt einer Zusammenlegung mit anderen Bereichen forderte Karsten Trunk, Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern „ein eigenständiges, stark erhöhtes und zweckgebundenes Agrarbudget“. Er warnte unter anderem davor, Betriebe ab einer bestimmten Größe bei der Förderung schlechter zu stellen und vor fehlender Planungssicherheit für die Betriebe. Es drohe der Abschied von einer gemeinsamen Agrarpolitik und stattdessen eine Agrarförderung getrieben von Einzelinteressen der Länder.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 21.07.2025 | 05:30 Uhr