21.07.2025, 13:31 Uhr, Kreisdekanat Kleve

Auf den Rollstuhl, mit dem sie sicher durch ihre Wohnung manövriert, ist Kirsten Langenberg schon seit ihrer Geburt angewiesen. Was sie selbstverständlich nicht daran hindert, einem Beruf nachzugehen, im Musikverein die Querflöte zu spielen und sich in der von ihr geleiteten Rollstuhl-Tanzgruppe zu engagieren. Und auch nicht daran, in den knapp 1400 Kilometer entfernten Wallfahrtsort Lourdes zu pilgern.

Gerne erinnert sich Kirsten Langenberg an ihre Besuche in Lourdes. Danke der Hilfe durch die Krankenbruderschaft Rhein-Maas ist eine solche Pilgerreise auch per Rollstuhl möglich.

© Bistum Münster

Die 46-Jährige schaut sich das Bild einer früheren Pilgerreise an: „Ich fahre nicht mit der Erwartung nach Lourdes, dass ich plötzlich aus dem Rollstuhl aufstehen und laufen kann“, betont sie. Vielmehr geht es ihr darum, die Gemeinschaft mit anderen Menschen zu erleben, kranken wie gesunden, die aus vielen Teilen der Welt in dem Marienwallfahrtsort zusammenkommen. Was aber gerade für Menschen, die wie Kirsten Langenberg manchmal auf Hilfe angewiesen sind, nicht immer leicht ist.

Vor zehn Jahren nutzte die Reeserin erstmals die Möglichkeit, mit dem Lourdes-Krankendienst der Malteser des Bistums Münster nach Frankreich zu pilgern. Damals noch in einem Sonderzug der Bahn, da dauerte eine Fahrt auch mal fast 30 Stunden. Inzwischen chartert Emmaus-Reisen, das die Pilgerfahrt organisiert, ein Flugzeug, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Lourdes bringt. „Das geht natürlich wesentlich schneller und bequemer“, sagt Kirsten Langenberg lächelnd. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind während der ganzen Reise dabei, um die Mitreisenden zu versorgen, die auf Hilfe angewiesen sind. Und auch Ärztinnen und Ärzte begleiten die Reise, um im Falle eines Falles eine schnelle und fachgerechte Versorgung zu ermöglichen. „Bei der ersten Fahrt habe ich schon überlegt, ob das alles klappt. Und ich war vom ersten Moment an begeistert, wie freundlich man in der ganzen Gruppe aufgenommen wird“, erinnert sie sich gerne zurück.

Die nächste Pilgerreise nach Lourdes, organisiert von der Krankenbruderschaft Rhein-Maas in Weeze und dem Kreisdekanat Kleve, wird für die Tage von Freitag, 5., bis Mittwoch, 10. September, angeboten. Sie wird von Propst Johannes Mecking aus Kleve geistlich begleitet. Der Charterflug startet von Düsseldorf, der Transport von Rollstühlen oder Rollatoren ist sichergestellt. In Ausnahmefällen ist auch eine Teilnahme für Pilger möglich, die nur liegend transportiert werden können. Die Unterbringung erfolgt wahlweise in einer auf die Bedürfnisse der Pilger eingerichteten Pilgerherberge für 1030 Euro inklusive Flug, Vollpension und dem Programm vor Ort oder in einem Hotel, für das 1170 Euro berechnet werden (Einzelzimmerzuschlag 150 Euro). Informationen und Anmeldemöglichkeiten zur Reise gibt es bei Emmaus-Reisen und der Krankenbruderschaft Rhein-Maas.

Christian Breuer