Genau 75 Jahre nach dem Sturz des kleinen Elefanten Tuffi aus der Schwebebahn hat Wuppertal ein Fotoalbum rund um das Ereignis erhalten. Ein Fotobeweis für den Fall des Zirkustieres während der Werbefahrt aus etwa zehn Meter Höhe in die Wupper kann es aber nicht enthalten, denn von dem kurzen Moment existiert kein Bilddokument. Der Sturz kam überraschend und es gab noch keine Handys für schnelle Fotos.

Enkelin des Zirkusdirektors übergibt Erinnerungsalbum

Gina Althoff, Enkelin des damaligen Zirkusdirektors, übergab das Album im Schwebebahnmuseum Schwebodrom. Sie schilderte, dass ihr Großvater Tuffi damals sogar hinterherspringen wollte. «Tuffi, lebt, sie lebt», habe er damals gerufen. «Und mein Vater, 13 Jahre alt, hielt seinen Vater am Arm zurück und „Nein, nein, nein, warte, wir müssen erst bis zur nächsten Station“», habe ihr Vater nach eigener Erzählung seinem Vater zugerufen.


Der kleine Elefant Tuffi ist auf historischen Fotos kurz vor und nach dem Sprung in die Wupper zu sehen. - © Volker Danisch/dpa

Der kleine Elefant Tuffi ist auf historischen Fotos kurz vor und nach dem Sprung in die Wupper zu sehen. – © Volker Danisch/dpa

Zum Glück sei Tuffi mit der Seite auf dem Wasser aufgekommen. «Also der liebe Gott hat da wirklich einfach ganz viele Augen zugedrückt.» Der wenige Jahre alte Elefant habe nur eine kleine Schramme oben am Po erlitten. Auch mental habe Tuffi keinen dauerhaften Schaden erlitten: «Sie war das gleiche lustige kleine Mädchen wie vorher und lief dann mit meinem Großvater und natürlich in dem Gefolge zurück zum Zirkus.» Und am Abend sei Tuffi mit den großen Elefanten hinterher bereits wieder in die Manege gelaufen.


75 Jahre nach dem Sturz von Tuffi übergibt Gina Althoff ein Fotoalbum an das Schwebebahnmuseum in Wuppertal. - © Volker Danisch/dpa

75 Jahre nach dem Sturz von Tuffi übergibt Gina Althoff ein Fotoalbum an das Schwebebahnmuseum in Wuppertal. – © Volker Danisch/dpa

Fotografen hatten den Trubel rund um die Fahrt dokumentiert: Aufnahmen zeigen Tuffi auf dem Weg zur Bahn und im überfüllten Abteil. Auf einem Foto ist Tuffi im Abteil und direkt vor ihr der Zirkusdirektor mit aufgerissenem Mund zu sehen. Der Elefant war kurz nach der Abfahrt der quietschenden Bahn unruhig geworden, zerbrach Scheiben und sprang heraus. Die Reporter hätten hinter Tuffi für Chaos im Abteil gesorgt und der plötzlich nervös gewordene Elefant habe sich nicht umdrehen können, um zu schauen, schilderte sie die Sicht ihres Vaters.

Tuffis späteres Leben in Frankreich


Gina Althoff, Enkelin des damaligen Zirkusdirektors, hält ein Album mit Fotos von Tuffi kurz vor und nach dem Sturz des kleinen Elefanten aus der Schwebebahn. - © Volker Danisch/dpa

Gina Althoff, Enkelin des damaligen Zirkusdirektors, hält ein Album mit Fotos von Tuffi kurz vor und nach dem Sturz des kleinen Elefanten aus der Schwebebahn. – © Volker Danisch/dpa

Tuffi habe später in der Manege Tricks gezeigt. Als ihr Großvater 1969 den Zirkus einstellte, sei Tuffi an einen Zirkus in Frankreich verkauft worden, «wo sie noch ganz viele Jahre dann zufrieden gelebt hat und immerhin wurde sie über 40 Jahre alt», erklärte Gina Althoff und fügte hinzu. «Ende gut, alles gut.» Das Fotoalbum kommt in die Sammlung des Schwebebahnmuseums.


Gina Althoff vor einem historischen Wagen der Schwebebahn im Schwebebahnmuseum Schwebodrom. - © Volker Danisch/dpa

Gina Althoff vor einem historischen Wagen der Schwebebahn im Schwebebahnmuseum Schwebodrom. – © Volker Danisch/dpa

Die Tierrechtsorganisation Peta nahm das Jubiläum in Wuppertal zum Anlass für Kritik an der Politik. Auch 75 Jahre später gebe es in Deutschland noch immer kein bundesweites Verbot von Wildtierauftritten in Zirkussen.


Seit 2020 erinnert mitten in der Wupper eine Skulptur an Tuffi. - © Federico Gambarini/dpa

Seit 2020 erinnert mitten in der Wupper eine Skulptur an Tuffi. – © Federico Gambarini/dpa


Eine Skulptur erinnert in der Wupper an den Sturz des kleinen Elefanten Tuffi aus der Schwebebahn vor 75 Jahren. - © Tim Oelbermann/dpa

Eine Skulptur erinnert in der Wupper an den Sturz des kleinen Elefanten Tuffi aus der Schwebebahn vor 75 Jahren. – © Tim Oelbermann/dpa


Den Namen Tuffi trägt im Wuppertaler Zoo eine junge Elefanten-Dame. - © Federico Gambarini/dpa

Den Namen Tuffi trägt im Wuppertaler Zoo eine junge Elefanten-Dame. – © Federico Gambarini/dpa


Eine junge Elefantin im Teenager-Alter im Wuppertaler Zoo trägt den Namen Tuffi. - © Federico Gambarini/dpa

Eine junge Elefantin im Teenager-Alter im Wuppertaler Zoo trägt den Namen Tuffi. – © Federico Gambarini/dpa


Passanten gehen an einem Tuffi-Denkmal in der Fußgängerzone vorbei. - © Federico Gambarini/dpa

Passanten gehen an einem Tuffi-Denkmal in der Fußgängerzone vorbei. – © Federico Gambarini/dpa


Die Wuppertaler Schwebebahn. Die Fahrtstrecke führt größtenteils direkt über der Wupper entlang. - © Federico Gambarini/dpa

Die Wuppertaler Schwebebahn. Die Fahrtstrecke führt größtenteils direkt über der Wupper entlang. – © Federico Gambarini/dpa