Im Oktober 2021, wenige Monate nach der Verpflichtung, titelte BILD: „Markus Krösche ist Eintrachts Zukunft.“ Was damals gewagt und mutig klang, hat sich mehr als bewahrheitet.

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Quelle: ZDF21.07.2025

Der Sport-Vorstand, den Ex-Aufsichtsrats-Boss Philip Holzer (59) 2021 von Liga-Konkurrent Leipzig holte und der anfangs in Frankfurt kritisch gesehen wurde, machte in den vier Jahren einen überragenden Job. Nicht umsonst wurde er jetzt zum Manager der Saison gewählt.

Mit einer Regelmäßigkeit, die verblüffend ist, zaubert Krösche für Eintracht Frankfurt hochtalentierte Spieler aus dem Hut, um sie – bei entsprechender Entwicklung – teuer abzugeben. Sehr teuer …

Zauberten nur kurz zusammen, brachten aber Millionen: Omar Marmoush (26/r.) und Hugo Ekitiké (23)

Zauberten nur kurz zusammen, brachten aber Millionen: Omar Marmoush (26/r.) und Hugo Ekitiké (23)

Foto: picture alliance / SvenSimon

Kohle-King-Krösche!

Ob Randal Kolo Muani (2023 für 95 Millionen Euro zu Paris St. Germain) und Jesper Lindstrøm (30 Mio. nach Neapel) im Sommer 2023, ob Willian Pacho (40 Mio. zu PSG) ein Jahr später, ob Omar Marmoush (80 Mio. zu Manchester City) im Januar 2025.

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Sein jüngster Coup: der Wechsel von Hugo Ekitiké (23) für 95 Millionen Euro zum englischen Meister FC Liverpool, 20 Millionen über dem aktuellen Marktwert des Top-Stürmers.

In den vergangenen zwei Jahren hat Krösche mit diesen fünf Deals sagenhafte 340 Millionen Euro in die Eintracht-Kassen gespült. Seit seinem Start im Sommer 2021 hat sich der Kaderwert von 228,75 auf jetzt 409,40 Millionen erhöht (Quelle: transfermarkt.de) – eine Wertsteigerung von 78,95 Prozent. Wahnsinn!

Allein das Sturm-Trio Kolo Muani, Marmoush und Ekitiké brachte, bei 20 Millionen Ausgaben (für Ekitiké) und 270 Millionen Einnahmen, die 13,5-fache Summe zurück.

Doch was sind eigentlich die Transfer-Tricks von Krösche? Er hält sich stets an vier Prinzipien!

► Keiner der Frankfurter Leistungsträger bzw. vielversprechenden Talente hat eine Ausstiegsklausel im Vertrag. Die einzige Ausnahme ist aktuell Ellyes Skhiri (29). Die Ausstiegsklausel von Robin Koch wurde dem Spieler bei der jüngsten Vertragsverlängerung abgekauft. So kann Krösche frei verhandeln.

► Der Frankfurt-Boss setzt auf Marathon-Verträge von bis zu sechs Jahren. Bei kürzerer Laufzeit geraten Verein und Spieler schneller unter Druck. Krösches Ziel: Niemals sollte ein Profi in sein letztes Vertragsjahr gehen.

Verkaufte seine Ausstiegsklausel: Eintrachts Zukunfts-Kapitän Robin Koch (29)

Verkaufte seine Ausstiegsklausel: Eintrachts Zukunfts-Kapitän Robin Koch (29)

Foto: picture alliance / HMB Media

► Entwickelt sich der Spieler schneller als der Klub, lässt Krösche ihn ziehen und kommuniziert klar, dass der Verein ihm keine Steine in den Weg legt. Aber: Krösche platziert frühzeitig die geforderte Höhe der Ablöse für den Spieler und rückt davon auch nur minimal ab. Das wissen die Klubs in Europa.

► Krösche holt Spieler niemals zu dem Preis, zu dem er sie auch wieder verkaufen würde. Er muss also Entwicklungspotenzial sehen. Verpflichtet Frankfurt einen Spieler, soll er für gewöhnlich rund das Vierfache seines Einkaufspreises wieder verkauft werden. Ist es so weit, wird im Folgenden die Hälfte der Einnahmen aus diesem Transfer in einen Nachfolger und eventuell weitere Spieler gesteckt. Die andere Hälfte fließt in Personalkosten oder in die Infrastruktur des Vereins.

Schon in Leipzig war Krösche erfolgreich. Dort sorgte er ab 2019 als Sportdirektor für Einnahmen in Höhe von 115 Millionen Euro. Insgesamt verkaufte Krösche in Leipzig und Frankfurt Spieler für 455 Millionen Euro. Und da sind Spieler wie Joško Gvardiol, den Krösche nach Leipzig holte, dann aber erst für 90 Millionen zu Manchester City verkauft wurde, als er nicht mehr da war, nicht mal eingerechnet.

Als er dann im Juni 2021 seinen Job bei Eintracht antrat, drehte er die Scouting-Abteilung auf links, tauschte Mitarbeiter aus, holte viele neue dazu und setzte gezielt auf ein datenbasiertes System, um Talente zu finden.

Das Zeit-Modell für junge Spieler: im ersten Jahr ankommen und lernen, im zweiten Jahr Leistung bringen und im besten Fall nach dem dritten Jahr mit viel Gewinn weiterziehen.

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Doch Krösche hatte auch bei der Trainerwahl in Frankfurt zweimal ein glückliches Händchen. Erst holte er Oliver Glasner (50). Ergebnis: Euro-League-Sieg und damit verbunden der Einzug in die Champions League. Als dessen Nachfolger kam Dino Toppmöller (44), der Eintracht über die Liga in die Königsklasse führte.

Vor allem Toppmöller ist genau der richtige Trainer für die Krösche-Philosophie. Weil er gern mit jungen Spielern arbeitet, Geduld hat und ihnen die Zeit gibt, sich weiterzuentwickeln.

Als Ziel formuliert Markus Krösche für Eintracht immer: „Wir wollen uns als Nummer 5 in der Liga etablieren.“ Das hat er geschafft. Er selbst ist dagegen längst die Manager-Nummer 1.