Ein Ausblick auf den Tag an den europäischen und globalen Märkten von Ankur Banerjee

Der bemerkenswerte Aufstieg des Euro in diesem Jahr wird zweifellos die Performance von Europe Inc. beeinflussen, während die Berichtssaison nach einem soliden, aber unspektakulären Start mit den Ergebnissen des größten Softwareherstellers der Region, SAP, an Fahrt gewinnt.

Während Unsicherheiten bezüglich Zöllen vor der Frist am 1. August weiterhin bestehen, setzen Anleger ihre Hoffnungen auf robuste Unternehmensgewinne von Wall-Street-Größen und europäischen Schwergewichten, um Aktienkurse und Stimmung zu stützen.

Anleger werden die Quartalsergebnisse genau analysieren, um Hinweise auf die Auswirkungen der Handelsunsicherheiten auf Rentabilität und Verbrauchernachfrage zu erhalten. Die bisherigen Zahlen wurden von RBC Capital Markets als ,,solide, aber nicht herausragend“ beschrieben.

SAP, das von der starken Nachfrage nach cloudbasierten Angeboten, angekurbelt durch künstliche Intelligenz, profitiert, wird später am Dienstag berichten – ebenso wie UniCredit und Julius Baer.

Im Fokus steht dabei, in welchem Ausmaß der Anstieg des Euro die Gewinne der exportorientierten Unternehmen in der Eurozone belastet hat, nachdem die Einheitswährung im zweiten Quartal (April bis Juni) um 9% zulegte.

Der Euro ist seit Jahresbeginn um 13% gestiegen, da Anleger nach Alternativen zu US-Vermögenswerten suchen und ihre Dollar-Exponierung angesichts der unberechenbaren Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump reduzieren wollen.

SAP hatte bereits im April prognostiziert, dass bei jedem Anstieg des Euro um einen Cent der Jahresumsatz um rund 30 Millionen Euro sinken könnte. Zuletzt notierte der Euro bei $1.1688 gegenüber $1.1329 Ende April.

Auch die Ergebnisse des Luxusgiganten LVMH und des Pharmakonzerns Roche in dieser Woche werden mit Spannung erwartet.

Zölle und deren Entwicklung bleiben auf der Tagesordnung, nachdem Diplomaten mitteilten, dass die EU weitreichende ,,Anti-Koerzions“-Maßnahmen prüft, mit denen der Block US-Dienstleistungen ins Visier nehmen oder den Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen einschränken könnte, falls keine Einigung erzielt wird.

Trump hat mit 30% Zöllen auf Importe aus Europa gedroht, sollte bis zur Frist am 1. August keine Vereinbarung unterzeichnet werden.

Unterdessen geht das Hin und Her um die mögliche Entlassung von US-Notenbankchef Jerome Powell durch Trump weiter.

US-Finanzminister Scott Bessent erklärte am Montag, das gesamte Federal Reserve System müsse als Institution überprüft werden, um festzustellen, ob es erfolgreich gewesen sei – was die Sorgen um die Unabhängigkeit der US-Zentralbank weiter verschärft.

Wichtige Entwicklungen, die am Dienstag die Märkte beeinflussen könnten:

Ergebnisse: SAP, UniCredit, Julius Baer

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