Ein früherer Polizist ist nach Schüssen auf die schwarze US-Amerikanerin Breonna Taylor im Jahr
2020 zu 33 Monaten Haft verurteilt worden. Bezirksrichterin Rebecca
Jennings verkündete das Urteil gegen Brett Hankison am Montag, wie die
Zeitung Louisville Courier Journal berichtete. Damit lehnte sie eine
Empfehlung des US-Justizministeriums ab, den
Ex-Polizisten lediglich zu einer symbolischen Haft von einem Tag zu
verurteilen.

Taylor war im März 2020 von weißen Polizisten
erschossen worden, die bei einer nächtlichen Drogenrazzia ihre Wohnung
in Louisville im US-Bundesstaat Kentucky gestürmt hatten. Hankison war im November des Verstoßes gegen die
Bürgerrechte in einem Fall schuldig gesprochen worden. Seine Schüsse hatten Taylor zwar nicht
getroffen, doch feuerte er blind durch ein von Vorhängen und Jalousien
verdecktes Schlafzimmerfenster. Neben ihm wurden vier weitere Polizisten
angeklagt.

Justizministerium bat um Strafe von nur einem Tag

Taylors Freund hatte bei der Razzia einen
Überfall vermutet und mit seiner Waffe, die er legal besaß, das Feuer
eröffnet. Die Beamten schossen zurück und trafen Taylor tödlich, während
ihr Freund unverletzt blieb.

Der Leiter der Bürgerrechtsabteilung des
Justizministeriums unter US-Präsident Donald Trump hatte die Richterin in der vergangenen Woche gebeten,
Hankison lediglich zu einer Strafe in Höhe der bereits verbüßten
Haftzeit zu verurteilen
– also zu dem einen Tag, den er bei seiner
Festnahme bereits im Gefängnis verbracht hatte.

Taylors Tod und der Tod von George Floyd bei
einem Polizeieinsatz in Minneapolis im Mai 2020 standen im
Mittelpunkt der Protestbewegung in den USA gegen Polizeigewalt und
Rassismus unter dem Motto Black Lives Matter.

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